CureVac Aktie: Jetzt macht auch noch die EU Probleme - Vorsicht bleibt angebracht

Vom Kursabsturz am Donnerstag auf 47,12 Dollar hat sich die CureVac Aktie deutlich erholen können. Am Freitag wurden von der NASDAQ in der Spitze 68,36 Dollar gemeldet, allerdings gab es im weiteren Tagesverlauf dann wieder einen spürbarer Abschlag hierauf. Auf Schlusskursbasis ging es für die CureVac Aktie am Tag nach dem „Impfstoff-Schock” mit 61,94 Dollar aus dem Handel. Zum Vergleich: Es ist 14 Tage her, dass für den Anteilschein des Tübinger Unternehmens an der US-Techbörse mehr als 125 Dollar gezahlt wurden.

Zu der Kurserholung hatten auch Äußerungen aus dem Unternehmen beigetragen, die nach den enttäuschenden Daten für den Covid-19 Impfstoff CVnCoV den Charakter von „Durchhalteparolen” hatten. Besonders hervor stach dabei die Äußerung von CureVac-Chef Franz-Werner Haas, dass sich operativ wie bei der Liquidität seit Mittwoch nichts geändert habe. Zur Liquidität sicherlich zutreffend, aber was das operative Geschäft mit dem Covid-19 Geschäft angeht, insbesondere das zukünftige, da darf man da durchaus anderer Meinung sein.

CureVac verliert mit dem Rückschlag in der Phase-3-Studie weiter an Boden auf die Konkurrenz, auch wenn Haas weiter an eine Zulassung glaubt. Die zentrale Frage ist aber selbst im Falle einer Zulassung: Wer wird sich angesichts der immer dominierender werdenden Problem-Virusvarianten wie dem Delta-Typ freiwillig einen Impfstoff mit derart schwachen Wirksamkeitgraden - wenn auch „nur” vorläufiger Art - spritzen lassen, bei dem gerade diese Varianten für das schwache Ergebnis gesorgt haben sollen? Die Gefahr ist enorm, dass sich CureVacs Covid-19 Impfstoff der ersten Generation selbst im Falle einer Zulassung zu einem Ladenhüter entwickelt. Für die Süddeutschen wäre das doppelt tragisch, weil man bereits größere Mengen auf eigenes Risiko vorproduziert hat.

Der Rückstand der Tübinger wächst allen voran auf BioNTech und Moderna, aber auch auf Novavax, deren hoch wirksamer Impfstoff in die Lücke stoßen könnte, die CureVac nun aufgerissen hat. Dass in der EU laut „Welt am Sonntag” schon erste Forderungen laut werden, die Lieferverträge mit CureVac zu stornieren, ist ein neues Alarmzeichen. Ob die CureVac-Beteiligung des Bundes in Höhe von 16 Prozent die schwieriger werdende Situation mit der EU für die Süddeutschen zu retten vermag, darf zumindest bezweifelt werden.

Wichtige charttechnische Daten zur CureVac Aktie:

Letzter Aktienkurs: 61,94 Dollar (Börse: NASDAQ - USA)
Bollinger-Bands 20 (unten / oben): 71,32 Dollar / 137,81 Dollar
EMA 20: 104,56 Dollar
EMA 50: 102,60 Dollar
EMA 200: 87,43 Dollar