Schweizer Electronic: Besserung an allen „Fronten” in Sicht

Im ersten Quartal 2021 hat sich der Auftragseingang bei Schweizer Electronic auf 44,2 Millionen Euro nahezu verdoppelt. Man konnte trotz der Beeinträchtigungen der Covid-19-Panademie von der weltwirtschaftlichen Erholung profitieren, heißt es aus dem Schramberger Unternehmen am Freitag. Beim Umsatz ging es noch deutlich gemächlicher nach oben: Dieser kletterte von 27,4 Millionen Euro auf 29,3 Millionen Euro.

Auf EBITDA-Basis meldet die Gesellschaft einen Verlustanstieg von 1,6 Millionen Euro auf 1,8 Millionen Euro, was auf Belastungen aus den gestiegenen Aufbaukosten des Werkes in China zurückzuführen ist. Hier sei man derzeit in der Phase der höchsten Anlaufverluste, sagt Schweizer-Finanzchef Marc Bunz in einem Investorencall bei Montega Connect am Freitag. Das Werk hat strategisch hohe Bedeutung für das Unternehmen, das am Schwarzwald beheimatet ist. Bisher ist man extrem abhängig vom europäischen Automobilmarkt, hier insbesondere von den deutschen Herstellern wie unter anderem dem Großkunden Continental. Das soll sich verändern, vor allem auf dem asiatischen Markt will Schweizer Electronic wachsen und zudem unabhängiger von - derzeit besonders - fragilen Lieferketten werden.

Aktuell belasten die Investitionen noch die Ergebnisse, trotz hoher Zuschüsse des chinesischen Staates - allein knapp 12 Millionen Euro im ersten Quartal dieses Jahres. „Die Gruppe ohne China erzielte ein EBITDA in Höhe von +2,1 Millionen Euro. Dies entspricht einer operativen Ergebnisverbesserung in Höhe von +1,4 Millionen Euro unter Herausrechnung der Sonderaufwendungen in Höhe von 1,1 Millionen Euro, welche das Ergebnis im ersten Quartal des Vorjahres belasteten”, so Schweizer Electronic zur bereinigten Ergebnisentwicklung. Unter dem Strich steigt der Quartalsverlust von 3,0 Millionen Euro auf 5,2 Millionen Euro, je Aktie von 0,80 Euro auf 1,39 Euro.

Knappheit elektronischer Komponenten belastet die Entwicklung

„Die Knappheit elektronischer Komponenten begrenzt das Umsatzwachstum unserer Kunden und somit auch das Wachstumspotenzial unserer Leiterplattenerlöse. Zusätzlich zeigen sich auch bei leiterplattenspezifischen Zuliefermaterialen, wie Laminate, zunehmende Engpässe, die sich sowohl auf Verfügbarkeit und Lieferzeiten als auch auf die Preise auswirken. Viele der wichtigsten Rohmaterialien wie Palladium, Aluminium oder Glasfaser zeigten steigende Notierungen”, so Bunz.

Man wolle die negativen Einflussfaktoren durch Gegensteuerungsmaßnahmen minimieren, so der Manager. Nachdem 2020 der Einbruch in der europäischen Automobilproduktion die Umsätze des Leiterplattenherstellers einbrechen ließen, will man nun „Post-Corona” von der Erholung profitieren.

Die Prognose für 2021 bestätigt man. Erwartet wird ein Umsatzanstieg zwischen 20 Prozent und 30 Prozent auf etwa 120 Millionen Euro bis 130 Millionen Euro, der sich im Schwerpunkt auf Umsätzen aus dem neuen Werk in China rekrutiere und stärker als der Marktzuwachs ausfalle, so Schweizer Electronic. Inklusive 70 Millionen Euro aus dem aktuellen Auftragsbestand, die noch 2021 ausgeliefert werden, sieht man sich hier auf einem sehr guten Weg, die Prognose zu erreichen. Auf EBITDA-Basis prognostiziert Schweizer Electronic eine Marge zwischen dem Breakeven und einem Minus von 6 Prozent für das laufende Jahr. 2020 hatte man noch mit 9,7 Prozent im Minus gelegen.