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Coronavirus: Beruhigen sich die Märkte bald wieder? - Börse München Kolumne

27.01.2020 12:19 Uhr - Autor: Robert Ertl  auf twitter

Auch in der aktuellen Woche dürfte die Entwicklung in Sachen Coronavirus Einfluss auf die deutschen Aktienbörsen haben. Bild und Copyright: Gorodenkoff / shutterstock.com.

Rekordhoch, kurzzeitig: Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche erneut zugelegt. Dabei ließ sich allerdings wie bereits in der Vorwoche keine einheitliche Tendenz erkennen. Phasen des Optimismus wechselten mit Zurückhaltung der Anleger ab. Diese resultierte hauptsächlich aus der Sorge, dass die Lungen-Viruskrankheit Corona spürbare Auswirkungen auf die chinesische Wirtschaft haben könnte, was sich auch global bemerkbar machen würde. Konjunkturdaten spielten in den vergangenen Tagen dagegen kaum eine Rolle.

Bereits zu Mitte der Handelswoche ereignete sich, worauf eine Vielzahl von Marktteilnehmern seit einiger Zeit gewartet hatte: Der Deutsche Aktienindex (Dax) übersprang sein bisheriges Rekordhoch von Januar 2018 und kletterte bis 13.640 Punkte. Lange halten konnte er diesen neuen Höchststand allerdings noch nicht, bereits am gleichen Tag ging es im Handelsverlauf wieder abwärts. Am Freitag beendete der Dax dann beim Stand von 13.576,68 Zählern den Handel, 0,4 Prozent über seinem Vorwochenendstand. Eine Zäsur anderer Art gab es Mitte der vergangenen Woche im Automobilbereich: Da überstieg die Marktkapitalisierung des US-amerikanischen Elektroautobauers Tesla diejenige von Volkswagen. Der MDax, der wie der Dax am Mittwoch ein neues Rekordhoch markierte, gewann im Wochenvergleich 0,5 Prozent auf 28.802,24 Zähler. Zu den Gewinnern im Index zählten die Titel von Hugo Boss, die von einer überraschend guten Geschäftsentwicklung des Modeherstellers im vierten Quartal profitierten. Der Tec-Dax kletterte im Wochenvergleich um 2,3 Prozent auf 3.225,97 Punkte. Der m:access All-Share stieg um 0,4 Prozent auf 2.665,81 Punkte.

An den deutschen Anleihemärkten haben die Kurse in der vergangenen Woche spürbar angezogen. Die Verunsicherung über die Ausbreitung des Coronavirus in China, aber auch anderswo, ließ die Anleger zu den als sicher geltenden Bundespapieren greifen. Zusätzliche Unterstützung brachte die wieder einmal schwierige politische Lage in Italien. Im Wochenvergleich rutschte die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Bundesanleihe von -0,22 auf -0,34 Prozent ab. Die Umlaufrendite ging von -0,26 auf -0,33 Prozent zurück.

An den US-Aktienbörsen verzeichneten die wichtigsten Indizes in der vergangene Woche Verluste. Nach den Rekordständen aus der vorangegangenen Woche realisierten viele Anleger angesichts der Unsicherheit um das Coronavirus ihre Gewinne, zudem fielen einige Daten im Rahmen der Berichtssaison schwächer als erhofft aus. Der Dow-Jones-Index sank im Wochenvergleich um 1,2 Prozent auf 28.989,73 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index gab 1,0 Prozent ab auf 3.295,47 Zähler. Der technologielastige Nasdaq-100-Index reduzierte sich um 0,4 Prozent auf 9.141,47 Punkte.

Ausblick
Auch in der aktuellen Woche dürfte die Entwicklung in Sachen Coronavirus Einfluss auf die deutschen Aktienbörsen haben. Zwar rechnen viele Beobachter auch aufgrund der umfangreichen Maßnahmen Chinas mit einer baldigen Beruhigung an den Märkten, ob dies allerdings wirklich so kommen wird, hängt von der jeweiligen Nachrichtenlage ab.

Sofern es von dieser Seite aber keine wesentlichen Negativnachrichten gibt, könnte der Fortgang der Berichtssaison in den USA ein wichtiger Impulsgeber sein. In den kommenden Tagen legen allein über 140 Unternehmen aus dem S&P-500 Zahlen vor, darunter Tech-Schwergewichte wie Amazon, Apple, Facebook und Microsoft, aber beispielsweise auch Boeing; die Daten des Flugzeugherstellers dürften vor dem Hintergrund dessen jüngster Probleme mit besonderer Aufmerksamkeit betrachtet werden. Daneben läuft auch hierzulande die Berichtssaison an, in den kommenden Tagen gewähren aus dem Dax Deutsche Bank und SAP Einblick in die Bücher.

Beim Blick auf die Konjunkturdaten stehen ebenfalls potenziell marktbewegende Veröffentlichungen an. Hierzulande dürften vor allem das Ifo-Geschäftsklima, das GfK-Verbrauchervertrauen, die Arbeitsmarktdaten sowie Inflationszahlen im Fokus stehen. Aus den USA kommen unter anderem die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter, die privaten Konsumausgaben und das Verbrauchervertrauen. Von der Ratssitzung der US-Notenbank erwarten sich die meisten Beobachter keine neuen geldpolitischen Maßnahmen. Anders ist dies bei der Ratssitzung der Bank of England, hier können sich etliche Marktteilnehmer eine Zinssenkung vorstellen, bevor Großbritannien zu Ende der Handelswoche die EU offiziell verlässt. Dass der Brexit nach endlos scheinendem Hin und Her nun tatsächlich vollzogen wird, dürfte fürs Erste kaum Auswirkungen auf die Börsen haben, schließlich beginnt mit dem Austritt die bis Jahresende laufende Übergangsfrist, in der ein Nachfolgeabkommen ausgehandelt werden soll.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche
Montag, 27.01.: Ifo-Geschäftsklimaindex (Deutschland); Verkäufe neuer Häuser in den USA; Dallas Fed Herstellungsindex (USA)
Dienstag, 28.01.: Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA; Verbrauchervertrauen in den USA; S&P/Case-Shiller-Hauspreisindex (USA)
Mittwoch, 29.01.: GfK-Verbrauchervertrauen (Deutschland); Ergebnis der Ratssitzung der US-Notenbank; Schwebende Hausverkäufe in den USA
Donnerstag, 30.01.: Arbeitsmarktzahlen für Deutschland; Verbraucherpreise in Deutschland; Importpreise in Deutschland; Geschäftsklima in der Eurozone; Arbeitslosenzahlen für die Eurozone; Ergebnis der Ratssitzung der Bank of England; Bruttoinlandsprodukt der USA; Persönliche Konsumausgaben in den USA
Freitag, 31.01.: Bruttoinlandsprodukt der Eurozone; Verbraucherpreise in der Eurozone; Austritt Großbritanniens aus der EU (Brexit); Persönliche Einkommen und Ausgaben in den USA; US-Verbrauchervertrauen der Universität Michigan; Chicagoer Einkaufsmanagerindex

Autor: Dr. Robert Ertl, Vorstand der Bayerischen Börse AG

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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