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Südzucker und Co.: Zucker - Gift für Körper und Portfolio? - Commerzbank Kolumne

03.04.2019 10:46 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Statt wie ursprünglich geplant, den überschüssigen Zucker auf dem Weltmarkt zu verkaufen, will sich Europas größter Zuckerhersteller Südzucker nun auf die Heimatscholle konzentrieren. Bild und Copyright: Südzucker - Thomas Kauffelt.

Die Lebenserwartung steigt, wir werden zwar immer älter, allerdings auch gesundheitsbewusster. Die immer breitere Diskussion um eine gesündere Ernährung führt zu einer langsamen aber stetigen Veränderung unserer Essgewohnheiten. Das sich wandelnde Verbraucherverhalten hat bei großen Lebensmittelkonzernen und Fast Food-Anbietern, wie z.B. Nestlé, Coca-Cola und McDonald’s Spuren hinterlassen und die Unternehmen sind nun bereits seit geraumer Zeit damit beschäftigt, ihre Angebote um gesündere Produktvarianten zu erweitern und auch zunehmend Nachhaltigkeitsanforderungen zu erfüllen.

Eine Substanz, die es Politikern und Ernährungswissenschaftlern besonders angetan hat, ist der Zucker. Neben dem Übergewicht wird er auch für zahlreiche andere gesundheitliche Probleme verantwortlich gemacht, wobei dies sicher in erster Linie ein Problem der Industrieländer ist. In Europa kommt dazu, dass neben dem politischen Gegenwind der Wegfall der Zuckermarktordnung 2017 mit festen Produktionsquoten zu einem drastischen Verfall des Zuckerpreises geführt hat. Während ein sinkender Preis grundsätzlich die Nachfrage ankurbeln würde, ist dies beim Zucker auch vor dem genannten politischen Hintergrund schwieriger. Dieser führt dazu, dass Rezepturen geändert und an Austauschstoffen geforscht wird. Das ist zwar nicht über Nacht zu schaffen, die neuen Produkte erobern aber sukzessive die Regale.

Statt wie ursprünglich geplant, den überschüssigen Zucker auf dem Weltmarkt zu verkaufen, will sich Europas größter Zuckerhersteller Südzucker nun auf die Heimatscholle konzentrieren und reduziert die Kapazitäten um mehr als 10%. Im Herbst zur nächsten Zuckerrübenernte soll sich dann der EU-Zuckerpreis erholen. Das dürfte aber nur funktionieren, wenn auch andere Produzenten mitmachen und sich der Weltmarktpreis erholt. Da ist alles andere als sicher.

Anleihen

GB: Einkaufsmanagerindex Dienstl. (Mrz.), 10:30 Uhr
USA: ADP-Arbeitsmarktbericht (Mrz.), 14:15 Uhr
USA: ISM-Index Dienstleistungen (Mrz.), 16:00 Uhr

In Großbritannien ist Theresa May gestern auf die Labour Party zugegangen. Offenbar sucht sie nach einem Kompromiss in Richtung Zollunion. In den USA lassen die Auftragseingänge weiterhin Wünsche offen. Der Rückgang der Bestellungen langlebiger Güter im März überzeichnet mit 1,6% zum Vormonat jedoch die Malaise, denn wie so häufig fielen hier die sehr volatilen Bestellungen von zivilen Flugzeugen um 31,1% stark ins Gewicht. Boeing hatte im Februar – also vor dem Absturz der 737 Max 8 in Äthiopien – nur für fünf Flugzeuge Aufträge bekommen (Januar: 46). Rechnet man die Flugzeuge aus der Statistik heraus, zeigt sich ein schmaler Zuwachs von 0,1% zum Vormonat. Die Aufträge stagnieren praktisch seit dem Herbst 2018. Auch die Auslieferungen von Investitionsgütern traten im Februar auf der Stelle, hier sieht es dank der guten Januar-Daten (+1,0%) aber etwas besser aus. Damit dürften im vierten Quartal die Ausrüstungsinvestitionen um annualisiert 4% angestiegen sein. Sollte sich auch die Schwäche beim privaten Verbrauch bestätigen, dann dürfte die US-Wirtschaft für das erste Quartal nur einen mageren Zuwachs von 1,5% zeigen – keine Überhitzung, aber auch keine Rezession. Wenig erquickliche Zahlen meldet gestern die deutsche Automobilindustrie. Danach lag im März die Zahl der in Deutschland produzierten Pkw mit minus 14% noch immer deutlich unter dem Vorjahresniveau. Saisonbereinigt entspricht dies nach Berechnungen unserer Volkswirte einem Rückgang um 3% zum Vormonat. Der Aufholprozess ist also erneut ins Stocken geraten. Allein auf die WLTP-Probleme sind die schwachen Zahlen wohl nicht zurückzuführen – sondern eher auf eine globale Abkühlung. Einziger Trost ist, dass die Bestellungen zuletzt deutlich über der Produktion lagen.

Aktien

Banco Santander, Investorentag

Trotz der andauernden Unfähigkeit des britischen Parlaments, eine Entscheidung in Bezug auf einen Ausstieg aus der EU herbeizuführen, und der damit gestiegenen Gefahr eines ungeregelten Brexit konnten die europäischen Aktienmärkte an ihren starken Wochenstart anknüpfen. Insbesondere die Automobiltitel erwiesen sich erneut als starkes Zugpferd für Dax und EUROSTOXX. So standen im deutschen Leitindex die Titel des Zulieferers Continental (+2,3%) und BMW (+2,2%) an der Spitze des Performancetableaus. Schwächer tendierten hingegen erneut die Aktien von Wirecard (-1,4%), die somit schon wieder einen Großteil der Erholung von Dienstag letzter Woche (positiver Prüfbericht) eingebüßt haben. Bei den Papieren der Deutschen Post (-1,5%) und Henkel (-2,0%) sorgten Herabstufungen von Analysehäusern für Kursverluste. Im Fokus standen darüber hinaus die Anteilscheine von ThyssenKrupp (+0,6%), nachdem sich abzeichnete, dass die Freigabe des Joint Ventures mit Tata Steel durch die Europäische Wettbewerbsbehörde wahrscheinlicher werden könnte. Bis auf das unveränderte Telekom-Segment konnten alle europäischen Branchen Gewinne verbuchen. An der Wall Street erhielt die Stimmung zum Handelsauftakt einen kleinen Dämpfer. Sinkende Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter und eine Gewinnwarnung von Walgreens (-12,8%) sorgten bereits zur Börseneröffnung für einen leicht nachgebenden Dow Jones-Index. Im Fokus standen die Aktien von Dow Inc (+5,1%), die als Abspaltung von DowDuPont ihren ersten Handelstag im Leitindex erlebten. Auf Branchenebene gab es keine einheitliche Tendenz. Während Immobilienaktien (+0,8%) zulegten, entwickelten sich Basiskonsum und Energie (jeweils -0,8%) schwächer. Die asiatischen Börsen tendierten heute Morgen in Erwartung eines positiven Ergebnisses bei den laufenden Handelsgesprächen insgesamt fester.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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