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HanseYachts: „Trend zu immer exklusiveren Yachten“

18.01.2019 08:00 Uhr - Autor: Redaktion 4investors  auf twitter

HanseYachts-Vorstandssprecher Jens Gerhardt im Interview mit der Redaktion von www.4investors.de. Bild und Copyright: HanseYachts.

Am morgigen 19. Januar startet mit der „boot 2019“ die größte Wassersportmesse der Welt – ein Pflichttermin für die HanseYachts AG, die mit 18 Yachten ihrer Marken Hanse, Dehler, Privilège, Moody, FJORD und Sealine in Düsseldorf vertreten sein wird. Operativ läuft es rund bei den Greifswaldern, wie die am Mittwoch gemeldeten vorläufigen Halbjahreszahlen zeigen. Bei einem Umsatzplus von 7 Prozent auf 54,8 Millionen Euro verbesserte sich das EBITDA im Zeitraum Juli bis Dezember 2018 um 2,3 Millionen Euro. Entsprechend wohl fühlt sich HanseYachts mit der Prognose eines positiven Konzernergebnisses im einstelligen Millionen-Euro-Bereich für das laufende Geschäftsjahr, wie Vorstandssprecher Jens Gerhardt im Interview mit der Redaktion von www.4investors.de bestätigt. Den Kursverlauf der letzten Monate sieht er „komplett losgelöst von der operativen Entwicklung der HanseYachts AG“. Von einer optimierten Preisgestaltung sowie der Realisierung von Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung verspricht sich der HanseYachts-CEO zusätzliche positive Impulse.


www.4investors.de: Herr Gerhardt, morgen öffnet in Düsseldorf die „boot 2019“ ihre Pforten. Auf welche Neuheiten aus dem Hause HanseYachts dürfen sich die Besucher freuen?

Gerhardt:
In Düsseldorf werden die brandneue Sealine C390 ihre Weltpremiere und zugleich die Hanse-Modelle 458 und 508 ihre Deutschlandpremieren feiern. Die beiden Hanse-Segelyachten der 8er-Serie zeichnen sich durch progressives Design und exzellente Segelleistung aus. Die Hanse 458 wurde bereits für den „British Yachting Award 2018“ als beste Cruising Yacht des Jahres nominiert.

Bei den Motoryachten werden neben der Sealine C390, welche die Range der erfolgreichen Cruiser-Serie komplettiert, die FJORD 52 Open, die FJORD 44 Coupé sowie die Sealine S330v erstmals dem deutschen Publikum vorgestellt. Darüber hinaus kündigen wir zwei Innovationen an: die Moody 41DS und die Dehler 30 od.

www.4investors.de: Wie unterscheidet sich die Moody 41DS von den größeren Schwesterbooten der Marke und in welcher Preisregion ist dieses Modell angesiedelt?

Gerhardt:
Mit der Moody DS 41 haben wir es geschafft, höchsten Luxus-Komfort auf 41 Fuß unterzubringen. Das „Living on one Level“-Konzept von Moody wurde mit dem panoramaverglasten Deckshaus konsequent umgesetzt und weiterentwickelt. Sie ist die kleinste Deckshausjacht aller Zeiten; vom Cockpit ins Deckshaus gibt es keine Stufe. Im Deckshaus sind Pantry, Salon sowie ein kleiner Kontrollstand zum Navigieren des Schiffes untergebracht. Der Netto-Verkaufspreis in der Standard-Ausführung wird bei 399.000 Euro liegen.

www.4investors.de: Die Dehler 30 od ist als Rennboot auf eine hohe Endgeschwindigkeit ausgelegt. Welche Zielgruppe haben Sie damit im Visier?

Gerhardt:
Die Dehler 30 od wird als reinrassiges Rennboot natürlich ambitionierte Regattasegler ansprechen. Aber sie hat, was in dieser Klasse nicht üblich ist, als Innovation einen modernen Ausbau mit kleiner Kochgelegenheit und sogar eine Nasszelle. Sie eignet sich daher auch sehr gut für Offshore-Langstreckenrennen und ist sogar Cruising-fähig. Am Wochenende nach Kopenhagen düsen, am Sonntag ein paar Stunden Spaß haben, Urlaub mit der Familie oder Cross Atlantik Race, mit der Dehler 30 od ist dies alles möglich.

www.4investors.de: Welche Rolle spielt die boot 2019 generell aus Vertriebssicht für HanseYachts?

Gerhardt:
Die boot ist weltweit die größte und wichtigste Messe in unserer Branche. Wir haben Kunden aus allen Kontinenten auf unseren Ständen. Düsseldorf ist weltweit gut erreichbar und jeder Segler fiebert Ende Januar auch schon der kommenden Saison heiß entgegen. Insofern spielt die boot aus Marketing- und Vertriebssicht eine besondere Rolle für uns, der wir mit der Präsentation von insgesamt 18 herausragenden Yachten unserer Segelyachtmarken Hanse, Dehler, Privilège und Moody sowie der Motoryachtmarken FJORD und Sealine gerecht werden.

www.4investors.de: Im Geschäftsjahr 2017/2018 konnten Sie den durchschnittlichen Erlös je Schiff von 214 TEUR auf 238 TEUR steigern. Setzt sich diese Entwicklung hin zu exklusiveren und teureren Yachten fort?

Gerhardt:
Absolut. Die Kunden werden immer anspruchsvoller und fordern zurecht von ihrer Werft ein perfekt auf den persönlichen Nutzen abgestimmtes Boot. Wir sind mit rund 50 Jahren eine vergleichsweise noch junge Branche und daher ist in diesem Bereich noch sehr viel Bewegung. Veränderungen kann man daher noch Jahr für Jahr aus dem Geschäftsbericht ableiten. Der Trend zu immer exklusiveren Yachten erlaubt uns dabei natürlich auch, zusätzliche Margenpotenziale zu heben.

www.4investors.de: Zum Ende des ersten Quartals saß HanseYachts auf einem Auftragsbestand von 71,3 Millionen Euro. Das entsprach einem Plus von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Kann die Produktion mit dieser Dynamik im Auftragseingang überhaupt Schritt halten, insbesondere bei der Vielzahl an neuen Modellen?

Gerhardt:
Die Vertriebserfolge, die zu diesem dicken Auftragsbuch geführt haben, haben die Produktion sicherlich vor neue Herausforderungen gestellt. Hanse-Kunden sind es nicht gewohnt, so lange auf ihr Boot zu warten, daher haben wir im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 2018/2019 nun verstärkt daran gearbeitet, diesen schon ungesund hohen Bestand abzuarbeiten. Dennoch sehen wir weiterhin eine hohe Dynamik im Auftragseingang.

www.4investors.de: Die jüngsten kräftigen Preissteigerungen in Ihrem Portfolio legen den Schluss nahe, dass Sie einer nachhaltigen Steigerung der Ergebnismarge Priorität einräumen gegenüber dem reinen Mengenwachstum bei der Anzahl der abgesetzten Yachten. Oder täuscht dieser Eindruck?

Gerhardt:
Wir hatten unseren Fokus in den letzten Jahren verstärkt auf das Wachstum gelegt. Größere Fabriken, die 600 große Boote herstellen können, verursachen automatisch eine größere Position Fixkosten. Diese mussten erst einmal gedeckt werden, bevor das Geldverdienen los gehen kann. Diese Größe haben wir nun erreicht, nun steht die Verbesserung der Gewinnmargen ganz oben auf unserer Agenda. Die jüngsten Preissteigerungen sind ein Schritt in diese Richtung.

www.4investors.de: Wie ist es aktuell um die Wettbewerbssituation in den Segmenten Segel- und Motorboote bestellt? Konnten Sie von den Turbulenzen des Wettbewerbers Bavaria profitieren?

Gerhardt:
Infolge der Konzentration auf drei große Anbieter weltweit, neben einer Vielzahl an kleinen, eher regional aktiven Nischenanbietern, wäre eine Abkühlung des hitzigen Wettbewerbs zu erwarten. Allerdings ist es aktuell noch zu früh über die tatsächlichen Auswirkungen zu spekulieren, denn eine Kaufentscheidung für so ein luxuriöses Produkt fällt selten spontan.

www.4investors.de: Für das laufende Geschäftsjahr 2018/2019 haben Sie die Rückkehr in die Gewinnzone auf Ebene des Konzernergebnisses angepeilt. Wie wohl fühlen Sie sich mit dieser Prognose, nachdem nun mehr als die Hälfte des Geschäftsjahres bereits hinter Ihnen liegt?

Gerhardt:
Sehr wohl. Das erste halbe Jahr, welches allerdings aufgrund der Saisonalität in unserem Geschäft nur eine eingeschränkte Aussagekraft hat, verlief deutlich positiver als im Vorjahr, sodass die Ergebnisentwicklung in die richtige Richtung weist. Gewisse Sorgen bereitet uns derzeit eigentlich nur der Brexit, denn zwei unserer Marken haben ihren Ursprung in England und traditionell dort die höchsten Absätze, konnten aber nun im Vergleich zu dort produzierten Waren nicht von der Währung profitieren. Alle anderen Märkte laufen derzeit gut.

www.4investors.de: Demgegenüber steht der Aktienkursverlauf der letzten Monate, der negative Effekte durch eine befürchtete Abkühlung der globalen Konjunktur vorwegzunehmen scheint. Spüren Sie schon Gegenwind oder ist diese Sorge aus Ihrer Sicht unbegründet?

Gerhardt:
Der Kursverlauf der letzten Monate war komplett losgelöst von der operativen Entwicklung der HanseYachts AG. Mit Ausnahme des schon angesprochenen, auf Gruppenebene aber überschaubaren Brexit-Effekts sehen wir aktuell wenig Gegenwind. Die weltweite Nachfrage bewegt sich sonst auf einem guten Niveau. Die optimierte Preisgestaltung und die Realisierung der im vergangenen Geschäftsjahr beschlossenen Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung helfen zudem.

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