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USU Software: „Daten sind der Treibstoff für den Erfolg“

12.04.2018 07:50 Uhr - Autor: Redaktion 4investors  auf twitter

USU-Vorstandsvorsitzender Bernhard Oberschmidt im Gespräch mit der Redaktion von www.4investors.de. Bild und Copyright: USU Software.

Der Trend in Richtung Software-as-a-Service (SaaS) hat die Ergebnisse der USU Software im Jahr 2017 ebenso belastet wie höhere Auslandsinvestitionen. Mittelfristig werden sich beide Faktoren jedoch positiv auf Ergebnis und Marge auswirken, zeigt sich USU-Vorstandsvorsitzender Bernhard Oberschmidt im Gespräch mit der Redaktion von www.4investors.de überzeugt. Sowohl in Europa als auch in Nordamerika sieht Oberschmidt einen großen Bedarf nach Software-Assetmanagement-Lösungen: „Allein der Markt in den USA hat enormes Potenzial, da wir auch nur wenige relevante Wettbewerber haben.“ Die mittelfristigen Umsatz- und Ergebnisziele bis 2021 hält der Konzernlenker für „ambitioniert, aber nicht zu ambitioniert“, zumal auch weiteres anorganisches Wachstum durch Akquisitionen eingeplant ist.


www.4investors.de: Die USU Software hat Ende März ihren Geschäftsbericht für das Abschlussquartal 2017 und das Gesamtjahr vorgelegt. Was beim Blick auf die Zahlen als erstes auffällt, ist eine deutliche Verbesserung der operativen Kennzahlen des vierten Quartals gegenüber dem Vorquartal. Welche Faktoren haben sich hier besonders bemerkbar gemacht?

Oberschmidt:
Im Abschlussquartal haben wir insbesondere in den USA hohe Lizenzabschlüsse erzielen können, was etwas gegen den derzeitigen Trend in Richtung Software-as-a-Service(SaaS)-Geschäft lief und sich entsprechend positiv auf das Wachstum und die Marge auswirkte. Zugleich trugen natürlich auch die neuen Konzerntöchter zum Umsatzwachstum bei.

www.4investors.de: Trotz dieses klassischen Endspurts bleiben die Ergebnisse des Gesamtjahres zum Teil deutlich hinter den Vorjahreswerten zurück. Sie hatten diesbezüglich zum 9-Monats-Bericht ja auch schon Ihre Prognosen zurückgenommen. Wie bewerten Sie nun den gesamten Jahresverlauf?

Oberschmidt:
Wachstumsseitig bin ich insgesamt zufrieden, aber der Trend in Richtung SaaS sowie die notwendigen Auslandsinvestitionen haben das Konzernergebnis doch überproportional belastet, was sich mittelfristig jedoch positiv auswirken wird. Insofern bewerte ich das Geschäftsjahr 2017 als Übergangsjahr auf dem Weg zu einer deutlichen Margenverbesserung.

www.4investors.de: Für das laufende Jahr sind Sie bezüglich des bereinigten EBIT wieder etwas optimistischer und erwarten einen Anstieg von 6,1 Millionen Euro auf 7,5 Millionen Euro bis 10,0 Millionen Euro. Woher rührt diese verhältnismäßig breite Prognosespanne?

Oberschmidt:
Nach wie vor verzeichnen wir einen gewissen Überhang der Kundenpräferenzen in Richtung SaaS gegenüber der bisher stärkeren Präferenz von On-Premises-Käufen. Hier werden insbesondere Großprojekte im hohen sechsstelligen oder im siebenstelligen Euro-Bereich, wie sie vor allem in den USA üblich sind, maßgeblich sein. Wenn die Kunden statt eines Lizenzkaufes einen SaaS-Deal bevorzugen, dann zahlen sie zwar über die Gesamtzeit höhere Lizenzgebühren, aber eben im Jahr des Vertragsabschlusses deutlich weniger. Und diese Unsicherheit haben wir in unserer Guidance berücksichtigt. Zudem erwarten wir, dass sich die Auslandsinvestitionen erst im Laufe des Jahres 2018 – vor allem im zweiten Halbjahr 2018 – positiv auswirken werden, weshalb wir bei der Planung für das laufende Geschäftsjahr etwas vorsichtiger waren. Mittelfristig bieten die Themen SaaS und Auslandsgeschäft entsprechend hohes Potenzial, was sich ja auch in unserer Mittelfrist-Guidance niederschlägt.

www.4investors.de: Das Lizenzmanagement, das hauptsächlich von Ihrer Tochter Aspera und Produkten wie Smart Track abgedeckt wird, ist bekanntlich einer der Pfeiler des USU-Geschäfts. Wie beurteilen Sie in diesem Bereich die weiteren Wachstumsaussichten?

Oberschmidt:
Die Wachstumsaussichten sind weiter enorm. Sowohl in Europa als auch in Nordamerika besteht ein großer Bedarf nach Software-Assetmanagement-Lösungen. Insbesondere in den USA gibt es eine Vielzahl an Großunternehmen, die noch keine professionelle Software-Lizenzmanagement-Lösung im Einsatz haben und dadurch viel Einsparpotenzial ungenutzt lassen, da sich unsere Lösung in der Regel bereits im ersten Jahr amortisiert. Viele unserer Kunden sparen mehrere Millionen Euro ein und sind zugleich auch rechtlich sicher, da mit unserer Software zugleich Unterlizenzierungen vermieden werden. Allein der Markt in den USA hat enormes Potenzial, da wir auch nur wenige relevante Wettbewerber haben.

www.4investors.de: Mit welchem Marktwachstum rechnen Sie konkret?

Oberschmidt:
Vor einigen Tagen wurde eine neue Studie veröffentlicht, die für die kommenden Jahre ein weltweites Wachstum im Software Asset Management-Markt von knapp 15 Prozent pro Jahr erwartet. Bis 2022 soll sich das Volumen für Lösungen in diesem Umfeld auf 2,3 Milliarden US-Dollar verdoppeln. Wir sind technologisch und organisatorisch gut aufgestellt, in diesem attraktiven Marktsegment überproportional zu wachsen. Dabei hilft uns die gute Positionierung in Europa ebenso wie der Nachholbedarf des US-Marktes. Und auch von der Wachstumsdynamik im Asia-Pazifik-Raum möchten wir mittelfristig profitieren.    

www.4investors.de: Zu Beginn des Jahres 2018 hat USU das Portfolio der bisher eigenständigen Bereiche BIG Social Media, Business Solutions, KCenter sowie unitb technology in der neuen Marke unymira gebündelt. Warum haben Sie das gemacht und welche Strategie bzw. Ziele verfolgen Sie mit unymira?

Oberschmidt:
Durch den Zusammenschluss zu unymira bündeln wir die Erfahrung aus tausenden von Kunden-Projekten. Die Digitalisierung von Kundenbeziehungen hat in der Praxis viele Facetten – und die Marktanforderungen steigen ständig. Der Marktauftritt unter einer starken Dachmarke bietet Service-Organisationen und ihren Kunden ein breites, modular aufgebautes Leistungsspektrum – auch international. Egal, ob Social Media Management, Self-Service-Lösungen, Chatbots, Portal- + CMS-Kompetenz, UX-Design oder aktive Wissensdatenbanken: Alles kommt aus einer Hand. Damit ermöglicht unymira die perfekte Vernetzung von Technologie und Mensch entlang der gesamten Customer Journey.

www.4investors.de: Stichwort Big Data – spätestens seit der Facebook-Affäre ist der Umgang mit Daten bzw. deren Auswertungsmöglichkeiten durch Unternehmen wieder in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Sie selbst bieten Analysesoftware im Bereich Big Data an, allerdings im Industriebereich. Welche Perspektiven räumen Sie diesem Softwarebereich in Zukunft ein?

Oberschmidt:
Das Geschäft mit Daten boomt im privaten wie im industriellen Sektor. Daten sind der Treibstoff für den Erfolg im Industrie-4.0-Zeitalter. Wir haben uns darauf konzentriert, industrielle Massendaten maschinell zu verarbeiten und in wertvolle Smart Data zu extrahieren, um daraus neue Geschäftsmodelle mit Smart Services zu entwickeln. Diesen Transformationsprozess unterstützen wir vor allem für den Anlagen- und Maschinenbau sowie die Fertigungsindustrie. Auch hier sind wir ein verlässlicher Partner bei der Digitalisierung. Mit dem neuen USU-Geschäftsbereich Katana schließen wir eine wichtige Lücke und bieten als Full Service Provider nun die komplette Prozesskette von Big Data Analytics über automatisiertes Servicemanagement bis hin zur Bereitstellung von Wissen für alle Kommunikationskanäle und Kundenkontaktpunkte an.

www.4investors.de: Erste positive Effekte aus den Auslandsinvestitionen sollen sich bereits im laufenden Geschäftsjahr zeigen. In welchen Märkten erwarten Sie besondere Impulse und welche Rolle spielt hierbei der amerikanische Markt?

Oberschmidt:
Wir erwarten, dass sich der US-Markt weiterhin positiv entwickeln wird, sind aber wie bereits erwähnt für 2018 nur vorsichtig optimistisch, da in diesem Markt SaaS präferiert wird, was das Wachstum kurzfristig weiter abbremsen könnte, sich aber mittelfristig positiv auswirkt. Demgegenüber sind wir überzeugt, dass sich im Laufe des Jahres die Portfolio-Erweiterung um das Thema Wissensmanagement in den USA deutlich positiv entwickeln wird. Zugleich erwarten wir, dass auch unsere Investitionen in den französischen und englischen Markt erste Früchte trägt, wobei diese erst in 2019 vollständig greifen werden.

www.4investors.de: Trotz eines Ergebnisrückgangs auf 0,32 Euro je Aktie liegt Ihr Dividendenvorschlag mit 0,40 Euro auf Vorjahresniveau. Warum haben Sie sich entschlossen, einen Teil aus der Substanz auszuschütten? Wollten Sie Ihre Altaktionäre nicht mit einer Dividendenkürzung vergraulen?

Oberschmidt:
Keineswegs. Wir haben eine klar kommunizierte Dividendenstrategie, nach der nicht weniger als im Vorjahr und etwa die Hälfte des Gewinnes an unsere Aktionäre ausgeschüttet werden soll. Mit den 40 Cent je Aktie liegen wir zwar über dem zweitgenannten Punkt, aber wichtiger ist hier die Dividendenkontinuität. Wir wollen insofern, dass unsere Aktionäre weiterhin eine attraktive Verzinsung ihres investierten Kapitals erhalten. Vertrauen ist das höchste Gut am Kapitalmarkt, und dafür werben wir mit unserer Dividendenpolitik.

www.4investors.de: Mit den schon genannten Prognosen für dieses Jahr zeigen Sie, dass Sie weiterhin den Willen zu Wachstum haben. Doch wie sieht es mit Ihren mittelfristigen Prognosen aus? Bislang stehen hier für 2021 rund 140 Millionen Euro im Umsatz und 20 Millionen Euro im bereinigten EBIT als Zielvorgabe. Ist das angesichts des eher verhaltenen Ergebnisses im letzten Jahr nicht etwas zu ambitioniert?

Oberschmidt:
Ambitioniert ja, aber nicht zu ambitioniert. In diesem Ziel sind ja auch etwa 10 Millionen Euro anorganisches Wachstum durch Akquisitionen enthalten. Und mit einer erwarteten zweistelligen Wachstumsrate in den kommenden Jahren, die wir auch organisch erzielen können, ist das Ziel absolut erreichbar. Deshalb haben wir ja in 2017 auch viel Geld in den Personalausbau und die Internationalisierung der USU-Gruppe investiert. Und diese Investitionen sollen sich, wie erwähnt, ab dem laufenden Geschäftsjahr und vollständig ab 2019 positiv auswirken.

Lesen Sie mehr zum Thema USU Software im Bericht vom 09.04.2018

USU Software: Grundlage für weiteres Wachstum

Die Analysten von GBC bestätigen die Kaufempfehlung für die Aktien von USU Software. Das Kursziel für die Papiere von USU sahen die Experten bisher bei 25,00 Euro. In der heutigen Studie der Analysten steigt das Kursziel für die Aktien von USU Software auf 27,00 Euro an.

2017 legt der Umsatz von 72,1 Millionen Euro auf 84,4 Millionen Euro zu. Aufgrund steigender operativer Kosten sinkt das EBIT von 8,3 Millionen Euro auf 3,22 Millionen Euro. USU hat den Vertrieb gestärkt und zeigt sich häufiger auf Messen. Für die Analysten war 2017 ein Übergangsjahr, USU hat im vergangenen Jahr aus ihrer Sicht die Grundlage für das weitere Wachstum gelegt.

Für 2018 erwartet USU einen Umsatz von 93 Millionen Euro bis 98 Millionen Euro. Das bereinigte EBIT soll zwischen 7,5 Millionen Euro und 10 Millionen Euro liegen. Auf mittlere Sicht wird ein Umsatz von 140 Millionen Euro und ein bereinigtes EBIT von 21 Millionen Euro angepeilt. Diese Werte sollen 2021 erreicht werden.

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