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USU Software: „Enormes Potenzial im Auslandsgeschäft“

30.03.2017 08:03 Uhr - Autor: Redaktion 4investors  auf twitter

USU-Vorstandsvorsitzender Bernhard Oberschmidt im Gespräch mit der Redaktion von www.4investors.de. Bild und Copyright: USU Software.

USU Software erhöht nach einem erfolgreichen Geschäftsjahr 2016 die Dividende auf 0,40 Euro je Aktie. Mittelfristig hat USU-Vorstandsvorsitzender Bernhard Oberschmidt ehrgeizige Ziele: Bis zum Jahr 2020 soll der Konzernumsatz auf 140 Millionen Euro steigen und das bereinigte EBIT auf über 20 Millionen Euro mehr als verdoppelt werden. 10 Millionen Euro bis 15 Millionen Euro an Erlösen sollen dabei Akquisitionen beisteuern, erläutert Oberschmidt im Gespräch mit der Redaktion von www.4investors.de. Für das laufende Jahr ist der USU-Konzernlenker dank eines hohen Auftragseingangs und eines starken Software-as-a-Service (SaaS)- und Wartungsgeschäfts sehr optimistisch. Gezielte Investitionen in den Vertrieb und das Marketing in den Auslandsmärkten sollen zusätzliche Wachstumsimpulse bringen.


www.4investors.de: Nach Vorlage der vorläufigen Zahlen für 2016 ist die USU-Aktie kurzzeitig unter Druck gekommen. Waren die Erwartungen im Vorfeld zu groß?

Oberschmidt:
Ob die Kursschwankung mit unseren kommunizierten vorläufigen Zahlen in Verbindung steht, ist schwer auszumachen, zumal wir damit absolut innerhalb unserer Guidance lagen. In der Folge hatten die Finanzanalysten von Hauck und Aufhäuser ja ihr Kursziel für die USU-Aktie auf 21,50 Euro angehoben. Die Landesbank Baden-Württemberg sieht den fairen Wert sogar bei 24,50 Euro.

www.4investors.de: Wie fällt Ihr Fazit für 2016 aus?

Oberschmidt:
In Summe verlief das Geschäftsjahr 2016 für uns sehr positiv. Auch für das laufende Jahr bin ich durch einen hohen Auftragseingang und durch ein starkes SaaS- und Wartungsgeschäft sehr optimistisch. Die Wachstumsimpulse kamen im vergangenen Jahr vor allem aus dem Inland. Im Ausland haben wir sicherlich noch Potenziale, die wir in naher Zukunft jedoch sehr konsequent nutzen möchten.

www.4investors.de: Sie sprechen das starke Inlandsgeschäft an. Welche Rolle spielten dabei steigende Erlöse mit Software-as-a-Service (SaaS)? Welche Bedeutung hat für die USU das SaaS-Modell bereits im Vergleich zum klassischen Lizenzmodell?

Oberschmidt:
Das SaaS-Geschäft war, wie gesagt, einer der Treiber in 2016. Nutzerbezogene SaaS-Aufträge werden uns auch künftig gut tun, da die SaaS-Verträge mehrjährig und auf die gesamte Sicht auch lukrativer als das On-Premise-Modell sind. Für uns ist der Mix von beidem wichtig, um größere Umsatz- und Ertragsschwankungen zu vermeiden.

www.4investors.de: Obwohl das EBIT im abgelaufenen Geschäftsjahr um rund 9 Prozent gestiegen ist, steht beim Nettoergebnis ein Rückgang gegenüber 2015 zu Buche. Welche steuerlichen Sondereffekte waren dafür verantwortlich?

Oberschmidt:
Das betrifft die latenten Steuern. In 2015 hatten wir infolge des Gewinnabführungsvertrages mit der BIG Social Media GmbH einen positiven steuerlichen Sondereffekt nach IFRS bei den latenten Steuern, der im Jahr 2016 nicht anfiel. Deshalb wies USU in 2016 einen vergleichsweise hohen Steueraufwand aus, der sich entsprechend auf den Konzernüberschuss auswirkte.

www.4investors.de: Warum haben Sie sich trotz des Rückgangs beim Ergebnis je Aktie für eine Erhöhung des Dividendenvorschlags auf 0,40 Euro je Aktie entschieden?

Oberschmidt:
Im Sinne unserer Aktionäre und aufgrund des diesjährigen 40. Firmenjubiläums haben wir entschieden, die Dividende auf 40 Eurocent zu erhöhen. Dies erfolgt im Übrigen auch im Einklang mit unserer Dividendenstrategie, gemäß der wir niemals weniger als im Vorjahr und etwa die Hälfte des erzielten Überschusses an die Anteilseigner ausschütten wollen.

www.4investors.de: Sie sind mit einem konzernweiten Auftragsbestand von knapp 40 Millionen Euro ins Jahr 2017 gestartet. Das Umsatzziel haben Sie auf 83 Millionen Euro bis 88 Millionen Euro gesetzt. Ihr ursprüngliches Mittelfristziel sah inklusive Zukäufen eine Größenordnung von 100 Millionen Euro für 2017 vor. Warum haben Sie keine geeigneten Akquisitionskandidaten in der angepeilten Größenordnung gefunden?

Oberschmidt:
Wir hatten klar kommuniziert, dass wir nur dann zukaufen, wenn dies im Sinne unserer Aktionäre auch einen Mehrwert bringt. Und den sehen wir nur dann als gegeben, wenn das Angebot unser bestehendes Konzernportfolio positiv ergänzt, die Unternehmenskultur des Übernahmekandidaten zu der der USU-Gruppe passt und letztlich auch der Kaufpreis stimmt. Vor allem beim letzten Punkt gehen die Standpunkte leider oftmals auseinander. Und wir sind nicht bereit, ein nach unseren Bewertungsmaßstäben zu teures Unternehmen zu erwerben. In der Vergangenheit haben wir gute Firmen zu einem für alle Beteiligten fairen Kaufpreis übernehmen können, und ich gehe davon aus, dass wir dies auch künftig schaffen werden. Nur leider ist es nicht möglich, dies zeitlich exakt zu planen. Wir lassen uns deswegen jedoch nicht unter Druck setzen. Manchmal braucht man einfach etwas Geduld.

www.4investors.de: Apropos Akquisitionen: Anfang Januar hat USU die Übernahme der unitB technology GmbH, einem Spezial-Anbieter für digitale Kommunikation, bekannt gegeben. Wie passt unitB ins USU-Portfolio und welche Rolle spielt der unitB-Standort Berlin für USU?

Oberschmidt:
Mit dem Zukauf der unitB technology ist es uns gelungen, einen Spezialisten für anspruchsvolle und individuelle Online-Lösungen zu gewinnen, der perfekt in unsere Digitalisierungsstrategie passt. Wir haben schon in der Vergangenheit mit unitB technology positive Erfahrungen bei gemeinsamen Kundenprojekten gemacht, z. B. bei Daimler, der Stuttgarter Versicherung oder BNP Paribas. Die Gesellschaft ergänzt und veredelt dabei von USU gelieferte Technologie-Bausteine wie Liferay-Portale, Self-Service-Applikationen, die Wissensdatenbank KCenter oder Social Media-Lösungen. Mit der Übernahme haben wir außerdem Berlin als wichtigen Standort gestärkt. Insgesamt arbeiten dort bereits fast 100 Kolleginnen und Kollegen. Berlin ist ein Wachstumsmagnet für neue, auch internationale Mitarbeiter. Davon werden wir ebenfalls profitieren.

www.4investors.de: Der Auslandsanteil am Gesamtumsatz war 2016 rückläufig. Wird sich dieser Trend im laufenden Jahr wieder umkehren? In welchen Märkten sehen Sie aktuell die größten Wachstumspotenziale?

Oberschmidt:
Das weitere Wachstum in den Auslandsmärkten liegt mir sehr am Herzen, weshalb wir auch beschlossen haben, in diesem Jahr gezielt in den Vertrieb und das Marketing der Auslandsmärkte zu investieren. Ich sehe hier enormes Potenzial, das wir auch heben können und wollen. Sowohl in den USA, aber auch in Frankreich und Großbritannien sind die Märkte für Lizenzmanagement- und Knowledge Management-Software noch lange nicht gesättigt. Deshalb ist künftiges überproportionales Wachstum im Ausland ein zentraler Punkt der USU-Strategie.

www.4investors.de: Sie haben mit den vorläufigen Zahlen eine neue Mittelfristplanung vorgelegt, die ein 2020er-Umsatzziel von 140 Millionen Euro enthält. Welche Umsatzsteigerung peilen Sie dabei organisch an und in welcher Dimension streben Sie Zukäufe an?

Oberschmidt:
Der Hauptanteil ist organisch geplant und soll, wie gesagt, vor allem aus dem Wachstum in den Auslandsmärkten sowie neuen Produktinnovationen kommen. Den Anteil aus Akquisitionen sehe ich bei etwa 10 Millionen Euro bis 15 Millionen Euro bis zum Jahr 2020.

www.4investors.de: Das bereinigte EBIT wollen Sie bis 2020 auf über 20 Millionen Euro ausbauen und damit gegenüber dem Vorjahreswert von 9,6 Millionen Euro mehr als verdoppeln. Dieses Ziel klingt ambitioniert. Welche Annahmen liegen dem zugrunde?

Oberschmidt:
Wenn Sie die Entwicklung der USU-Gruppe in den letzten Jahren betrachten, erkennen Sie, dass wir von Jahr zu Jahr neue Rekordwerte bei Umsatz und Gewinn erzielen und auch die Wachstumsraten in der IT-Branche stets deutlich übertreffen. Hintergrund ist vor allem der Ausbau des margenstarken Produktgeschäftes, den wir in den kommenden Jahren gezielt fortsetzen wollen. Vor allem die Investitionen in die Auslandsmärkte, die wir in diesem Jahr tätigen, werden uns mittelfristig einen weiteren Schub geben und zu der avisierten positiven Margenentwicklung beitragen. Wir betreiben zudem sehr gezielt Forschung, um neue Produkte zu entwickeln und in den Märkten zu etablieren, beispielsweise neue Technologien für Industrial Smart Service. All diese Maßnahmen werden zu dem Wachstum bei Umsatz und Ertrag führen.

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