Börse am Morgen: Airbus, BMW, Gold, Shell - Nord LB Marktbericht
08.10.2025 08:03 Uhr - Autor: Kolumnist auf twitter
Im August 2025 sank der reale Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes um 0,8% gegenüber dem Vormonat. Ohne Großaufträge betrug das Minus sogar 3,3%. Im Jahresvergleich ergab sich ein Zuwachs von 1,5%. Zum Vormonat besonders stark rückläufig waren die Bestellungen aus der Automobilindustrie (-6,4%), der IT-/Elektronikbranche (-11,5%) und der Pharmaindustrie (-13,5%). Dagegen legten Metallerzeugnisse (+15,4%), sonstiger Fahrzeugbau (+17,1%) und elektrische Ausrüstungen (+7,2%) zu. Auslandsaufträge gingen um 4,1% zurück, während Inlandsaufträge um 4,7% zulegten. Der Umsatz sank m/m um 0,8?%.
Im Juli 2025 sank der Umsatz im deutschen Dienstleistungssektor (ohne Finanz- und Versicherungsleistungen) nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes kalender- und saisonbereinigt real um 0,3% gegenüber Juni. Nominal lag das Minus bei 0,4%. Im Jahresvergleich ergibt sich ein realer Rückgang von 0,2%, während die nominalen Umsätze um 1,3% stiegen. Besonders betroffen waren freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (-1,9%), Immobilienwirtschaft (-1,0%) sowie Verkehr und Lagerei (-0,5%). Zuwächse verzeichneten Information und Kommunikation (+1,3%) sowie sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen (+0,3%).
Tagesausblick
Die Veröffentlichung des FOMC-Protokolls am Abend stellt angesichts des anhaltenden US-Shutdowns zweifelsohne einen der wichtigsten Fixpunkte der Woche dar. Zwar ersetzt die Mitschrift nicht die gegenwärtigen Datenlücken aufgrund der verzögerten offiziellen Berichterstattung. Doch werden Beobachter die entsprechend seltener gewordenen geldpolitischen Impulse umso mehr aufsaugen wollen. Auf Seiten der harten Konjunkturdaten steht heute Deutschland mit den August-Daten zur Industrieproduktion im Fokus. Bereits schwache Daten zu Auftragseingängen am Vortag passen zur mehrheitlich erwarteten Impulslosigkeit.
Renten- und Aktienmärkte
Der Spread zwischen deutschen und französischen Anleihen weitete sich aus. Während der deutsche Anleihemarkt gestern kaum bewegt war, setzte sich der Renditeanstieg in Frankreich infolge des politischen Chaos fort. US-Treasuries zeigten leichte Kursgewinne, wobei keine Konjunkturdaten veröffentlicht wurden.
Ein Bericht aus dem US-Notenbankumfeld zur Stimmung der amerikanischen Verbraucher in Bezug auf die Entwicklung der Inflation sowie des Arbeitsmarktes trübte gestern Nachmittag die Stimmung an den Aktienbörsen leicht ein. Sowohl in den USA als auch in Europa drehten die wichtigsten Indizes in Minus.
DAX 0,03%; MDAX -0,14%; TecDAX -0,25% Dow Jones -0,20%; S&P 500 -0,38%; Nasdaq Comp. -0,67%.
Unternehmen
Die Airbus A320-Baureihe ist seit Dienstag das meistverkaufte Flugzeugmuster weltweit. Mit einer Auslieferung an Flynas hat Airbus 12.260 Maschinen der A320-Reihe verkauft und damit die Boeing 737 überholt, wie die Beratungsfirma Cirium berichtet. Seit dem Marktstart 1988 wurde die A320-Serie mehrfach weiterentwickelt – zuletzt als A321XLR mit größerer Reichweite. Boeing kann derzeit nur eingeschränkt 737 MAX ausliefern, da Produktionsmängel aufgetreten waren.
Der Energiekonzern Shell erwartet im dritten Quartal eine finanzielle Belastung von rund USD 600 Mio. aufgrund der Einstellung eines Biokraftstoffprojekts in Rotterdam. Gleichzeitig strebt das Unternehmen eine gesteigerte Produktion von Flüssiggas (LNG) sowie ein deutlich verbessertes Ergebnis im Gashandel an, wie Shell am Dienstag mitteilte. Die LNG-Fördermenge wird nun auf 7,0 bis 7,4 Mio. Tonnen geschätzt. Zudem sollen sich die Raffineriemargen auf USD 11,60 pro Barrel erhöhen – ein Anstieg gegenüber USD 8,90 im vorherigen Quartal. Im Gegensatz dazu wird für die Chemiesparte ein Verlust erwartet.
BMW erwartet im Autogeschäft nur noch eine EBIT-Marge von 5- 6% (zuvor: 5 - 7%) und rechnet mit einem Rückgang des Vorsteuerergebnisses um bis zu 10%. Grund sind verspätete Zollrückerstattungen in den USA und Deutschland sowie die anhaltende Absatzschwäche in China. Dort sank der Verkauf in den ersten neun Monaten um 11,2%. Zudem verliert BMW bei E-Autos in China Marktanteile an lokale Wettbewerber.
Rohstoffe
Die Rekordserie beim Goldpreis setzte sich unter dem Eindruck geopolitischer Unsicherheiten sowie der Erwartung weiterer Zinsschritte in den USA fort. Der Dezemberkontrakt des US-Goldfutures kletterte sogar über die Marke von USD 4.000.
Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!
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