Schalke 04 schreibt Verlust - Genossenschaft könnte Entschuldung fördern
28.10.2024 14:52 Uhr - Autor: Johannes Stoffels auf twitter
Am Mittag publiziert der FC Gelsenkirchen-Schalke 04 e.V. seine Zahlen für das Rumpfgeschäftsjahr, welches vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2024 gelaufen ist. Bisher entsprach das Geschäftsjahr dem Kalenderjahr. Künftig wird man das Geschäftsjahr an die Saison anpassen. Die sportliche Periode, sprich die Saison, soll so besser abgebildet werden. Dazu Christina Rühl-Hamers, Vorstand von Schalke 04: „Wir schaffen damit nicht nur mehr Transparenz, sondern ermöglichen zukünftig auch eine verbesserte Vergleichbarkeit und Analyse unserer Ergebnisse.“ Der Verein meldet für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Umsatz von 74,3 Millionen Euro (Vorjahr: 168,3 Millionen Euro). Ein Vergleich mit dem vorherigen Geschäftsjahr ist jedoch relativ sinnfrei, da dieses aus 12 Monate bestand. Berücksichtigen muss man auch, dass eine Rückrunde umsatzmäßig schwächer als der erste Saisonabschnitt ausfällt. In der Hinrunde werden das lukrative Transferfenster im Sommer sowie das Weihnachtsgeschäft berücksichtigt. Einbezogen werden in die aktuellen Zahlen zudem 18 Veranstaltungen, die nichts direkt mit dem Fußball von Schalke 04 zu tun haben, darunter fallen z.B. Konzerte (u.a. AC/DC) und die Fußball-EM. Im neuen Jahr dürfte es ebenfalls Umsätze aus solchen Randbereichen geben. In der laufenden Saison kommen u.a. Iron Maiden und Bruce Springsteen in die Arena. In die Geschäftszahlen aufgenommen werden dann auch Konzerte von Taylor Swift und Rammstein, die im Sommer in der Arena stattfanden. Gemeldet wird von den Gelsenkirchenern ein Ergebnis von -0,6 Millionen Euro (Vorjahr: +6,9 Millionen Euro). Die Umstrukturierung hat das Ergebnis belastet. Dazu Finanzvorstand Christina Rühl-Hamers: „Das Halbjahr war von mehreren Effekten geprägt, unter anderem den Umstrukturierungen im Sport, ohne die das Ergebnis positiv ausgefallen wäre.“ Die Gesamtverbindlichkeiten haben sich im Rumpfgeschäftsjahr von 168,1 Millionen Euro auf 162,7 Millionen Euro reduziert. Die Nettofinanzverbindlichkeiten gehen von 128,5 Millionen Euro auf 114,7 Millionen Euro zurück. Es gibt einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag von 104,0 Millionen Euro (Vorjahr: 103,3 Millionen Euro). Dazu Rühl-Hamers: „Das negative Eigenkapital ist weiterhin eines unserer Fokusthemen. Diese Herausforderung haben wir im Blick. Auf Basis der aktuellen Planungen gehen wir davon aus, die vorgeschriebene Verbesserung des Eigenkapitals im Kalenderjahr 2024 zu erreichen.“ Fördergenossenschaft steht auf der Tagesordnung Wie viel Geld Schalke 04 durch die Fördergesellschaft letztlich hereinholen will, ist noch unklar. Bei 190.000 Mitgliedern sind die Hoffnungen aber nicht gering. Die in Medien kolportierten 50 Millionen Euro werden zwar nicht bestätigt. Eine solche Summe hätte jedoch einen wesentlichen Einfluss auf die Zukunft, könnte so doch die Kapitallast dauerhaft reduziert werden. Übrigens haben zwei 2026 und 2027 fällige Anleihen von Schalke auch ein Volumen von rund 50 Millionen Euro. Der Verein muss sich langsam Gedanken machen, wie diese Summen refinanziert werden können. Unsicherheit bei den TV-Geldern Für die Saison und somit für das aktuelle Geschäftsjahr wird ein positives Ergebnis im einstelligen mittleren Millionenbereich erwartet. Die Verbindlichkeiten sollen sich weiter reduzieren. Völlig unklar ist, wie der neue TV-Vertrag ab der Saison 2025/26 aussehen wird und welche Gelder die Vereine künftig erhalten werden. Valide Daten für die Planung können noch nicht vorliegen, denn hier startet erst im November die Ausschreibung für die kommende Saison. Somit ist auch nicht klar, wie hoch die Ausschüttungen für Schalke 04 mittelfristig sein werden. Das sorgt für gewisse Unsicherheiten nicht nur bei dem Club aus Gelsenkirchen. Die 2026 auslaufende Schalke-Anleihe, welche mit 5,75 Prozent verzinst wird, notiert bei 99,55 Prozent. Bei der 2027er Anleihe, die mit jährlich 5,5 Prozent verzinst wird, liegt der Kurs bei 96,05 Prozent.
Beim Thema Fördergenossenschaft wird es konkrete Informationen auf der Mitgliederversammlung am 16. November geben. Rühl-Hamers betont in einem Hintergrundgespräch jedoch, dass man diese Genossenschaft nicht vorschlägt, weil der Verein akut Geld benötigt. Vielmehr sieht sie das Projekt als zukunftsbezogen an. Es ist aus ihrer Sicht eine große Chance, damit die Zins- und Tilgungslast zu verringern. Aktuell wird der Verein vor allem durch ein Corona-Darlehen belastet. Dieses belief sich einst auf 35 Millionen Euro, inzwischen konnte es auf einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag reduziert werden. Die gesamte Kapitallast, die Schalke 04 jährlich aufbringen muss, beläuft sich auf 16 Millionen Euro. Dieses Geld kann nicht in die sportliche Entwicklung des Clubs gesteckt werden.
Hilfreich wäre für Schalke 04 der Aufstieg in die Bundesliga. Dies ist das mittelfristige Ziel des Vereins aus dem Ruhrgebiet. Damit verbunden wären zwar einerseits höhere Spielergehälter, andererseits würden aber auch die Einnahmen wieder deutlich zulegen. So hat man in der Bundesliga-Saison 2020/21 TV-Gelder von 77 Millionen Euro erhalten. Derzeit gibt es in der 2. Liga für den Club jährliche TV-Einnahmen von 22 Millionen Euro. Hier gibt es Kritik von Rühl-Hamers: „Die Einnahmen aus der TV-Rechtevermarktung sind ein fundamentaler Bestandteil unserer Planungen. Leider wird die Wertschöpfung der fanstarken Vereine für den deutschen Profifußball im aktuellen Verteilungssystem kaum berücksichtigt, das muss sich aus unserer Perspektive dringend ändern.“
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