Raiffeisen: BMW, Deutsche Telekom, Facebook und Anleihen im Blickpunkt

Eine vollgepackte Datenwoche startet heute mit dem US Industrie-ISM: während der Consensus einen leichten Rückgang erwartet, sehen wir nach einer Reihe etwas besserer regionaler Vorlaufindikatoren eine recht gute Chance für eine kleine Verbesserung. Der starke Anstieg des (zugegeben sehr volatilen) Chicago PMI am Freitag (+7,5 auf 50,2) bestärkt uns darin. Da der (wichtigere weil einen viel größeren Teil der Wirtschaft abbildende) Dienstleistungs-ISM am Mittwoch weiterhin sehr stark (über 55) bleiben sollte, fiele damit in Summe der US-Konjunkturausblick weiterhin sehr robust aus. In der Eurozone werden die finalen Industrie-PMIs veröffentlicht: Spannend sind hier nur mehr die noch nicht veröffentlichten Werte für ES und IT: wir erwarten für beide eine leichte Verbesserung. Zusammen mit den noch stärkeren Dienstleistungs-PMIs am Mittwoch sollten sie unterstreichen, dass die Konjunkturverbesserung in beiden Ländern nach wie vor intakt ist (wobei man im Fall von Spanien mit +3,4 % in Q3 schon von einem Boom sprechen muss). EUR/USD konnte in den letzten beiden Tagen den Großteil des nach der Fed erlittenen Kursverlustes wieder aufholen und notiert heute Morgen bei rund 1,1035; zehnjährige US-Staatsanleiherenditen starten heute Morgen knapp unter dem Freitagsschluss. Am Staatsanleihenmarkt emittiert heute Litauen (Laufzeit 2021), morgen Österreich (2025 und 2034).

Aktienmärkte
Die US-Aktienmärkte haben sich zu Monatsende zögerlich gezeigt: Nachdem die wichtigsten Indizes im Tagesverlauf zwischen einem positiven und negativen Vorzeichen schwankten, gewann die Vorsicht der Investoren gegen Ende der Sitzung die Oberhand, weswegen der Handelstag im negativen Terrain endete. Im Dow Jones Industrials Average zählten die Papiere von ExxonMobil und Chevron zu den gefragtesten Werten. Obwohl ihnen der niedrige Ölpreis zu schaffen gemacht hatte, konnten sie die Umsatz- und Gewinnerwartungen übertreffen. Von den bisher berichteten Unternehmen konnten 75 % die Gewinn- aber nur 44 % die Umsatzerwartungen übertreffen (Quelle: Bloomberg). Diese Woche steht wieder eine Flut von Quartalsergebnisse am Programm: Neben Facebook, Qualcomm, Time Warner, Walt Disney und Nvidia aus den USA stehen auch die Unternehmen BMW, UBS, adidas, Dt. Telekom, OMV, Andritz, Erste Group, Arcelor-Mittal und Telefonica aus Europa in den Startlöchern um ihre Zahlen vorzulegen. Mit Blick auf die ersten Indikatoren erwarten wir die Eröffnung an den europäischen Aktienmärkten negativ.

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Am Freitag kündigte Worldplay die Emission einer EUR Anleihe an. Das Unternehmen beabsichtigt eine EUR 400 Anleihe (7 Jahre, Ba2) zu begeben. Die in diesem Zusammenhang stattfindende Roadshow startet heute und ist bis Donnerstag geplant. Banken: Die im EZB Asset Quality Review zu griechischen Banken identifizierte Kapitallücke in Höhe von EUR 4,4 Mrd. (Basisszenario) soll laut EZB von den Eigentümer getragen werden. Im Falle des Negativszenarios (Kapitalbedarf: EUR 14,4 Mrd.) sollen die zusätzlich benötigten EUR 10 Mrd. vom griechischen Finanzmarktstabilisierungsfonds (Hellenic Financial Stability Fund, HFSF) getragen werden. Die vier betroffenen Banken haben bis diesen Freitag Zeit ihre Rekapitalisierungspläne an die EZB zu übermitteln.

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Die erste Berichterstattung zum nächsten Fünfjahresplan enthielt keine neuen Informationen und konnte die chinesischen Aktienmärkte Ende letzter Woche dementsprechend nicht beflügeln. Sowohl die Beibehaltung des Wachstumsziels bis 2020 (Verdoppelung des BIP auf Basis des Jahres 2010) als auch das Ende der Einkind-Politik waren erwartet worden. Ebenso wurden die Ziele die Volkswirtschaft von Investitionen und Export in Richtung Konsum umzustrukturieren und den Anteil höherwertiger Produkte und Leistungen zu erhöhen bestätigt. Der gestern veröffentlichte offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe verzeichnete für den Monat Oktober einen Wert von 49,8 (Konsensus-Schätzung: 50), das nicht-verarbeitende Gewerbe wies hingegen im selben Monat einen Wert von 53,1 auf. Der Caixin Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe konnte mit einem Wert von 48,3 die Erwartungen (Konsensus-Schätzung: 47,6) leicht übertreffen. Chinesische Aktien sowohl am Festland als auch in Hongkong starteten den heutigen Handelstag mit Kursverlusten.

Zentraleuropa / Osteuropa
- CZ: PMI wahrscheinlich leicht schwächer
- PL: PMI könnte leicht stärker sein
- PL: Deflation könnte sich leicht abschwächen
- RO: Finanzministerium wird diesen Monat RON 3,2 Mrd platzieren
- RU: Notenbank belässt Leitzins bei 11 %
- RS: BIP setzt in Q3 2015 Erholung fort

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB). Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!