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Lloyd Fonds: Vier Gründe für die Schifffahrts-AG

16.09.2015 07:37 Uhr - Autor: Michael Barck  auf twitter

Torsten Teichert, Vorstand von Lloyd Fonds, im Gespräch mit der Redaktion von www.4investors.de. Bild und Copyright: Lloyd Fonds.

Die Neupositionierung von Lloyd Fonds als börsennotiertes Schifffahrtsunternehmen läuft. Bis zum Jahresende will Vorstand Torsten Teichert dazu Neues mitteilen können. Das macht der Manager im Gespräch mit der Redaktion von www.4investors.de deutlich. Eine klare Antwort hat Teichert darauf, ob das Angebot zur Einbringung der Schiffe in die AG nachgebessert wird. Teichert erklärt in dem Interview ebenfalls, wie er künftig neue Schiffe finanzieren will. Große Hoffnungen setzt er in den anstehenden Börsengang von Hapag Lloyd. Die Branche könnte den Kapitalmarkt danach als neue Finanzierungsquelle stärker beachten.


www.4investors.de: Die letzten Konjunkturnachrichten aus Asien lassen die Sorgen wachsen. Sehen sie derzeit steigende Risiken für den Geschäftsverlauf bei Lloyd Fonds in diesem Jahr?

Teichert:
Grundsätzlich haben sich die Risiken für den Geschäftsverlauf unseres Unternehmens durch den aktuellen konjunkturellen Abschwung in Asien nicht vergrößert. Zweifelsohne sind die globalen konjunkturellen Entwicklungen für uns als Schifffahrtsunternehmen aber relevant, denn die Performance der von uns aufgelegten Schiffsbeteiligungen hängt unmittelbar von den Entwicklungen der Schifffahrtsmärkte ab. Leider hat das aktuell verlangsamte Wachstum in Asien in den vergangenen Wochen beispielsweise zu drastischen Einbrüchen bei den Frachtraten für Containertransporte von Asien nach Europa geführt. Schifffahrt ist und bleibt ein volatiles Geschäft. Deshalb hat die derzeitige Entwicklung in Asien keinen Einfluss auf unsere Unternehmensstrategie. Wir sehen unsere Zukunft in der Schifffahrt und halten an dem Konzept der Schifffahrts AG fest.

www.4investors.de: Wie sieht dies bei den von ihnen gemanagten Schiffsfonds aus?

Teichert:
Aktuell managen wir 48 Schiffe mit einem Investitionsvolumen von rund 2,5 Milliarden US-Dollar, darunter 29 Containerschiffe, 16 Tanker und drei Multi-Purpose-Schiffe. Zusätzlich drei Zweitmarktfonds für Schiffsbeteiligungen an rund 220 Container-, Tank- und Massengutschiffen. Alle diese Schiffe sind in unterschiedlichen Marktsegmenten in der Schifffahrt tätig, also auch in unterschiedlicher Weise von der Krise betroffen. Der Fokus unseres Assetmanagements liegt darauf, die Bestandsflotte bestmöglich durch diese anhaltende Krise zu führen. Im ersten Halbjahr 2015 gab es dank unserer Arbeit keine neuen Schiffsinsolvenzen bei unseren Fonds. Wir managen übrigens auch Fonds, die trotz der Schifffahrtskrise den Anlegern eine hervorragende Rendite gebracht haben bzw. noch bringen. Beispielsweise einige unserer Panamax-Rohöltanker, die aufgrund der sehr guten Marktentwicklung in diesem Segment zum Teil in diesem Jahr schon Auszahlungen in Höhe von 25 Prozent an die Anleger leisten konnten. Ein tolle Performance, über die sich unsere Investoren freuen.

„Schifffahrts-AG wäre eine attraktive Anlageform für Investoren“

www.4investors.de: Wie laufen aktuell die Geschäfte in den Bereichen außerhalb der Schifffahrt? Könnten sie eventuelle Schwächen im Schiffsgeschäft mit den Aktivitäten in den anderen Sparten kompensieren?

Teichert:
Zunächst einmal muss man ganz deutlich sagen, dass die Lloyd Fonds AG in dieser Phase der Neupositionierung in der dankbaren Situation ist, vom Bestandsgeschäft gut leben zu können. Denn durch die Bestandsverwaltung des gemanagten Eigenkapitals in Höhe von 1,7 Milliarden Euro erhalten wir wiederkehrende Erlöse, die die wirtschaftliche Basis des Unternehmens bilden und uns die Stabilität und den notwendigen langen Atem geben, um uns in diesen Zeiten des Wandels neu zu positionieren.

Natürlich können wir uns darauf aber nicht ausruhen. Wir arbeiten derzeit zum einen an der Umsetzung der Schifffahrts AG. Darüber hinaus sind wir im Immobiliensegment für institutionelle Investoren aktiv und generieren hier nennenswerte Erträge. Im ersten Halbjahr dieses Jahres haben wir beispielsweise die Refinanzierung eines Hotelportfolios einer namhaften österreichischen Hotelgruppe strukturiert und organisiert. Zum anderen agierte das Unternehmen als Berater bei der Realisierung und dem Verkauf eines neuen städtischen Auszubildendenwohnheims in Hamburg.

www.4investors.de: Sie verfolgen weiterhin den Plan, Lloyd Fonds vom Finanzdienstleister in ein Schifffahrtsunternehmen zu wandeln. Wann können ihre Anteilseigner hier mit Neuigkeiten rechnen?

Teichert:
Unser unternehmensstrategischer Fokus liegt auf der Neupositionierung der Lloyd Fonds AG als börsennotiertes Schifffahrtsunternehmen. Gerade in diesen schwierigen Marktzeiten kommt es darauf an, das genau richtige Businessmodell zu entwickeln. Das lässt sich nicht über Nacht bewerkstelligen, sondern kostet Zeit und Arbeit. Wir hoffen aber, bis Ende des Jahres mit Neuigkeiten an die Öffentlichkeit gehen zu können.

www.4investors.de: Warum sind sie nach wie vor von dem Konzept der Schifffahrts-AG überzeugt?

Teichert:
Dafür gibt es vier Gründe. Erstens ist Schifffahrt unsere eindeutige Kernkompetenz, wir managen momentan ein Investitionsvolumen von 2,5 Milliarden US-Dollar in diesem Bereich. Zweitens spricht die Konkurrenzlage dafür. Denn während es in Deutschland im Immobilienbereich eine Vielzahl von Immobilien AG’s gibt, kennen wir in Deutschland so gut wie keine wirklich operativ tätige Schifffahrts AG. Drittes verlangen Banken danach, dass hinter Schiffsbestellungen echte „Corporates“ stehen. Und viertens bin ich überzeugt davon, dass die Aktienquote in Deutschland in Zukunft steigen wird. Eine börsengelistete Schifffahrts-AG wäre in der Zukunft eine attraktive Anlageform für Investoren.

„IPO von Hapag Lloyd könnte die maritime Branche ermutigen“

www.4investors.de: Erhoffen sie sich positive Impulse für die Zustimmung durch einen möglicherweise gut verlaufenden Börsengang von Hapag-Lloyd?

Teichert:
Ja, der Verlauf des möglicherweise im vierten Quartal dieses Jahres anstehenden IPOs von Hapag Lloyd ist, denke ich, für den gesamten deutschen Markt der Schiffsfinanzierung ganz entscheidend. Derzeit gibt es kein börsennotiertes deutsches Schifffahrtsunternehmen, das mehr ist als eine reine Assetplattform. Aber die Zeit dafür ist reif, der Refinanzierungsbedarf der Reedereien beispielsweise für Flottenerneuerungen ist hoch. Der IPO von Hapag Lloyd könnte die maritime Branche ermutigen, den Kapitalmarkt als neue Finanzierungsquelle verstärkt in Betracht zu ziehen.

www.4investors.de: Ein erster Versuch der Umwandlung in ein Schifffahrtsunternehmen scheiterte an der zu geringen Zustimmung der Fondsanteilseigner. Bessern sie ihr Angebot zur Einbringung der Schiffe in die AG nach?

Teichert:
Nein, das werden wir nicht tun. Es war schon schmerzlich, dass der Kapitalmarkt unser Konzept so positiv aufgenommen hat und dann auch noch über 50 Prozent aller Anleger dafür gestimmt haben – wir am Ende aber die notwendige 75-prozentige Mehrheit verfehlt haben. Unsere Aufgabe ist es jetzt, das Geschäftsmodell noch klarer zu erläutern und vor allem die Chancen, die darin liegen, herauszuarbeiten. Ein neues Angebot in vergleichbarer Struktur werden wir den Gesellschaftern aber nicht machen. Im Moment arbeiten wir an einem alternativen Umsetzungsplan. Ich will aber nicht ausschließen, dass wir - sobald sich Lloyd Fonds als börsennotiertes Schifffahrtsunternehmen etabliert hat - auch wieder KG-Schiffen das Angebot machen werden, ihre Assets in die AG einzubringen.

www.4investors.de: Reichen ihre aktuellen finanziellen Kapazitäten, um die Umwandlungspläne zu finanzieren? Wenn nein, wie soll die weitere Finanzierung vonstatten gehen?

Teichert:
Die Finanzierung neuer Schiffe mit langfristigen Chartern wird über Kapitalerhöhungen erfolgen. Wir haben auch die Option, in einem ersten Schritt das genehmigte Kapital von bis zu 13,7 Millionen neuen Lloyd Fonds-Aktien für die strategische Zukunftssicherung zu nutzen. Alles kommt darauf an, dem Kapitalmarkt, der ja grundsätzlich von dem Konzept überzeugt ist, nun das richtige Businessmodell und die richtigen Projekte anzubieten.

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