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SFC Energy: „Wir haben inzwischen Automobilstandard erreicht“

21.04.2015 07:05 Uhr - Autor: Redaktion 4investors  auf twitter

Der Vorstandschef von SFC Energy, Peter Podesser, im Interview mit www.4investors.de. Foto und Copyright: SFC Energy.

Wichtiges Referenzprojekt für SFC Energy: Der Brennstoffzellen-Spezialist hat einen Folgeauftrag von Volkswagen Nutzfahrzeuge zur Ausstattung der Mautkontrollfahrzeugflotte des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) erhalten. Die gesamte Flotte von 306 Neufahrzeugen ist ab Werk mit EFOY Pro Brennstoffzellen ausgestattet worden. Zudem erwartet die SFC-Tochter Simark Controls aus der neuen Kooperation mit Schneider Electric im laufenden Jahr einen Umsatzbeitrag im mittleren einstelligen Millionenbereich auf Basis Kanadische Dollar. SFC Energy plant im laufenden Jahr mit einem Umsatzanstieg auf 55 Millionen Euro bis 65 Millionen Euro.

Wir sprachen mit Vorstandschef Peter Podesser über die Vorteile der Brennstoffzelle, antizyklisches Wachstum im Geschäftsfeld Öl + Gas und positive News aus dem Verteidigungssegment.


www.4investors.de: Welche Bedeutung hat die Order von Volkswagen Nutzfahrzeuge und dem BAG für SFC?

Podesser: Diese Order ist für uns einerseits natürlich wirtschaftlich von Bedeutung, wobei rund 75 Prozent der Order bereits im vierten Quartal 2014 umsatz- und ergebniswirksam geworden sind. Insgesamt hat der Auftrag ein Volumen von 1,3 Millionen Euro. Der zweite und noch wichtigere Punkt ist jedoch die strategische Dimension. Dieser Abschluss belegt die Reife und das Qualitätslevel unserer Produkte, mit dem wir inzwischen Automobilstandard erreicht haben. Als Referenz erleichtert uns der Vorzeigekunde Volkswagen/BAG zudem auch den Zugang zu weiteren potenziellen Brennstoffzellen-Kunden mit großen Fahrzeugflotten.

www.4investors.de: Die Brennstoffzelle produziert direkt an Bord vollautomatisch und ohne Geräusch- und Geruchsbildung Strom. Wo liegen die wesentlichen Vorteile gegenüber Konkurrenztechnologien?

Podesser: Die Vorteile für die Nutzer liegen auf der Hand: Längere Einsatzzeiten und eine höhere Verfügbarkeit der Fahrzeugflotte durch die automatische Ladung der an Bord befindlichen Batterie durch die EFOY Pro Brennstoffzelle. Bei einer herkömmlichen Lösung müssen die Fahrzeuge nach einer durchschnittlichen Einsatzzeit von sechs Stunden wieder ins Depot zurückkehren, um die Batterie am Stromnetz neu zu laden, da in den meisten Regionen das Laden über die Lichtmaschine, de facto also den Motor im Leerlauf, nicht mehr erlaubt ist. Bei einer Flotte von 400 Fahrzeugen entspricht dies beim Einsatz der EFOY Pro Brennstoffzelle einer durchschnittlichen zusätzlichen Verfügbarkeit von 100 Fahrzeugen während einer kompletten Schicht.

www.4investors.de: Warum greifen nicht mehr Anwender auf diese umweltfreundliche Energiequelle zurück? Ist dies in erster Linie eine Kostenfrage?

Podesser: Dies hat im Wesentlichen zwei Gründe. Auf der einen Seite ist dies sicherlich noch der geringen Bekanntheit dieser Lösung geschuldet. Mit Referenzkunden wie Volkswagen/BAG ist es einfacher, auch weitere Flottenkunden von den Vorteilen dieser innovativen Technologie zu überzeugen. Wir haben hier bereits erste Anfragen großer Flotten bekommen, in wie weit unsere Energielösung auch für ihre Flotten hilfreich sein kann. Auf der anderen Seite besteht die wirtschaftliche Hürde höherer Investitionskosten im ersten Schritt. Diese lassen sich jedoch über eine höhere Verfügbarkeit und längere Einsatzzeiten des Fahrzeugs über den Lebenszyklus von Fahrzeug und Brennstoffzelle leicht und schnell zurückverdienen. Gemeinsam mit namhaften Partnern bieten wir inzwischen auch Miet- und Leasing-Lösungen anzubieten, um diese Investitionshürde zu verringern.

www.4investors.de: Mit welchen Wachstumsraten rechnen Sie kurz- und mittelfristig bei der EFOY Pro Brennstoffzelle?

Podesser: Im vergangenen Jahr sind wir in diesem Bereich um rund 20 Prozent gewachsen. Und wir haben die Basis dafür gelegt, dass wir diese Wachstumsrate auch im laufenden Jahr realisieren können, wobei ich zuversichtlich bin, dass wir in einzelnen Segmenten auch Zuwachsraten von 30 bis 50 Prozent sehen werden. Hierzu zähle ich beispielsweise die Windindustrie, die zivile Überwachungstechnik, aber auch den gesamten Bereich des Verkehrsmanagements.

www.4investors.de: In der vergangenen Woche hat Ihre Tochtergesellschaft Simark Controls eine Kooperation mit Schneider Electric bekannt gegeben. SFC erwartet bereits im laufenden Jahr aus der neuen Partnerschaft einen Umsatzbeitrag im mittleren einstelligen Millionenbereich (Kanadische Dollar). Welche Erwartungen haben Sie für die Folgejahre?

Podesser: Die Zusammenarbeit mit Schneider Electric, mit der wir unsere Kundenbasis in Nordamerika deutlich ausweiten, ist für uns ein wichtiger Schritt – auch um trotz eines herausfordernden Marktumfelds im Öl- und Gasbereich im laufenden Jahr bei Simark weiteres organisches Wachstum zu generieren. Die Größenordnung des Umsatzbeitrages, der für 2015 im mittleren einstelligen Millionenbereich in Kanadischen Dollar erwartet wird, sollte sich im kommenden Jahr verdoppeln. Diese Einschätzung basiert auch auf unserer früheren Zusammenarbeit mit Schneider Electric bis zum Jahr 2012.

www.4investors.de: Der Schneider-Electric-Vertrag stärkt Simarks Handelsgeschäft. Erhoffen Sie sich durch die erweiterte Kundenbasis auch eine zusätzliche Nachfrage für Ihre integrierten Brennstoffzellenlösungen?

Podesser: Dieser Aspekt ist für uns noch wichtiger als der reine Umsatzeffekt im laufenden Jahr. Aufgrund der Komplementarität der Produktsegmente erwarten wir uns von der erweiterten Kundenbasis, die wir durch diese Kooperation hinzugewinnen, zusätzliche Wachstumsimpulse im EFOY-Produktsegment. Gerade im netzfernen Einsatz ist die EFOY Pro Brennstoffzelle eine ideale technische Ergänzung, die eine verlässliche Stromversorgung für die kritische Datenübertragung bietet.

www.4investors.de: Ruhig ist es in den letzten Quartalen dagegen um Ihr Verteidigungsgeschäft geworden. Sind in diesem Bereich neue Impulse in Sicht?

Podesser: Ruhig ist es nur in dem Sinne geworden, dass es keine publizierbaren Projekterfolge gab. Die Entscheidung der Bundesregierung, den Etat der Bundeswehr das erste Mal seit Jahren wieder aufzustocken und die Ausrüstung der Soldaten wieder auf Vollausstattung zu verbessern – eine ähnliche Entwicklung beobachten wir auch in den USA –, führt dazu, dass das Umfeld im Lichte der geopolitischen Veränderungen wieder deutlich investitionsfreudiger wird. Ich bin zuversichtlich, dass wir noch im laufenden Quartal positive News aus dem Verteidigungssegment vermelden können.

www.4investors.de: SFC hat lange Jahre rote Zahlen geschrieben. Im vergangenen Geschäftsjahr gelang nun auf bereinigter EBITDA-Basis die Rückkehr in die Gewinnzone. Welches Ergebnisziel haben Sie sich für 2015 gesetzt?

Podesser: Bereinigt um nicht operative Einzeleffekte, die aus der Simark-Übernahme resultieren, haben wir 2014 auf EBITDA-Basis den Sprung in die Gewinnzone geschafft und damit unser Ergebnisziel erreicht. Unsere Guidance für das laufende Jahr sieht ein Umsatzwachstum auf 55 Millionen Euro bis 65 Millionen Euro bei einer weiteren Verbesserung der Profitabilität vor. Die jetzt abgeschlossene Kooperation mit Schneider Electric bestärkt uns in dieser Einschätzung. Der nächste logische Meilenstein ist nun das Erreichen der EBIT-Schwelle auf bereinigter Basis.

www.4investors.de: Die SFC-Aktie konnte sich zuletzt leicht erholen, liegt auf 12-Monatssicht sogar leicht im Plus, jedoch auch deutlich unter dem 52-Wochenhoch von 6,70 Euro. Ist der Schock durch den Ölpreisverfall inzwischen verdaut?

Podesser: Die Tatsache, dass wir rund 50 Prozent unserer Umsätze im Öl- und Gassektor realisieren, hat dazu geführt, dass die SFC-Aktie im Zuge des Ölpreisverfalls in Geiselhaft genommen und mit einem Risikoabschlag versehen wurde. Inzwischen beobachten wir jedoch vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen im Bereich Öl + Gas, aber auch angesichts der positiven Entwicklung in unserem Industriegeschäft, ein deutlich verbessertes Sentiment für die SFC-Aktie – sowohl bei Investoren als auch bei Analysten. Unsere operative Performance in Verbindung mit der Perspektive, dass wir im Öl- und Gassegment 2015 antizyklisch wachsen können, stimmt uns für die weitere Aktienkursentwicklung positiv. Im Vergleich zur Peer Group sehen wir die Bewertung der SFC-Aktie als sehr attraktiv an.

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