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STRATEC Biomedical: „Wir expandieren weiter“

16.04.2015 07:43 Uhr - Autor: Redaktion 4investors  auf twitter

STRATEC-CEO Marcus Wolfinger im Interview mit der Redaktion von www.4investors.de.

STRATEC Biomedical bleibt auf Rekordkurs: Bei einem Umsatzplus von 13,2 Prozent auf 144,9 Millionen Euro stieg das bereinigte Konzernergebnis im Geschäftsjahr 2014 überproportional um 30,3 Prozent auf 20,2 Millionen Euro. Die ebenfalls um einen positiven sowie einen negativen Sondereffekt bereinigte EBIT-Marge verbesserte sich von 15,2 Prozent im Vorjahr auf 17,0 Prozent. STRATEC-Aktionäre dürfen sich auf die elfte Dividendenerhöhung in Folge auf jetzt 0,70 Euro je Aktie freuen. Auch im laufenden Jahr will STRATEC-CEO Marcus Wolfinger den profitablen Wachstumskurs fortsetzen und hält dabei auch nach attraktiven Übernahmezielen Ausschau, wie er im Interview mit uns verrät.


www.4investors.de: Herr Wolfinger, im Geschäftsjahr 2014 haben Sie mit einem Umsatzplus von 13,2 Prozent das für den Zeitraum 2014 bis 2017 angepeilte durchschnittliche jährliche Wachstum von 8 Prozent bis 12 Prozent übertroffen. Was waren die Gründe für den unerwartet starken Erlösanstieg?

Wolfinger: Ursprünglich hatten wir intern für das abgelaufene Geschäftsjahr mit einem Umsatzplus von 8 Prozent bis 9 Prozent gerechnet. Die Gründe für den stärkeren Erlösanstieg lagen im Wesentlichen im operativen Bereich; einige unserer Kunden haben im Jahr 2014 mehr Systeme abgerufen als noch zu Jahresbeginn geplant. Hinzu kamen einige positive Nebeneffekte, unter anderem zusätzliche Umsatzerlöse im Entwicklungsbereich als Folge eines starken Auftragseingangs sowie ein anziehendes Serviceteilegeschäft.

www.4investors.de: Die bereinigte EBIT-Marge ist 2014 von 15,2 Prozent im Vorjahr auf 17,0 Prozent geklettert. Für diesen signifikanten Anstieg können nicht allein Skaleneffekte verantwortlich sein, oder?

Wolfinger: Das ist richtig. Aufgrund der hohen Auslastung in der Fertigung konnten wir sicherlich Skalierungseffekte realisieren. Aber auch das margenstarke Serviceteilegeschäft, das sich nach zwei schwächeren Jahren 2014 mit einem Umsatzanteil von über 23 Prozent wieder positiv entwickelt hat, hatte gemeinsam mit diversen Effizienzsteigerungsmaßnahmen einen wesentlichen Anteil an dieser erfreulichen Margenentwicklung. Darüber hinaus kamen uns auch positive Währungseffekte vor allem im Dollar-Raum entgegen.

www.4investors.de: Mit dem Wachstumssprung in 2014 haben Sie die Messlatte für 2015 sehr hoch gelegt. Mit welchen Erwartungen sind Sie ins neue Geschäftsjahr gestartet?

Wolfinger: Es wäre unrealistisch, im laufenden Jahr erneut ein Wachstum von 13 Prozent zu erwarten – dies wird uns nicht gelingen. Wir haben eine sehr solide Basis für 2015 und rechnen im Gesamtjahr mit leicht steigenden Konzernerlösen bei einer leicht steigenden EBIT-Marge. Damit würden wir das Rekordergebnis 2014 nicht nur bestätigen, sondern unseren Wachstumskurs weiter fortsetzen. Stand heute erwarten wir 2015 das erste Halbjahr auf Vorjahresniveau und ein deutlicheres Umsatzplus im zweiten Halbjahr. Wenn wir im Gesamtjahr ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich ausweisen würden, wären wir schon sehr zufrieden.

www.4investors.de: Welche Markteinführen stehen in den kommenden Monaten an?

Wolfinger: Für die kommenden 12 bis 15 Monate sieht unsere Planungen die Einführung von vier neuen Produkten vor. Neben einer molekulardiagnostischen Plattform gehören hierzu auch ein System für Blutbanken und sogenannte CLIA-Systeme. Diese Neuheiten decken ein breites Spektrum unseres Produktangebotes ab und legen die Basis für ein nachhaltiges Wachstum in den kommenden Jahren. Durch die Markteinführungsphasen werden nennenswerte Umsätze hieraus aber erst in 2016 zu verzeichnen sein.

www.4investors.de: Wie ist es um den Abschluss neuer Entwicklungs- und Fertigungsaufträge bestellt? Erwarten Sie in den nächsten Monaten Vollzug in diesem Bereich?

Wolfinger: Bei einem Entwicklungs- und Fertigungsauftrag sind wir bereits sehr weit fortgeschritten. Neben dem Abschluss dieses Vertrages rechnen wir im laufenden Jahr mit bis zu zwei weiteren langfristigen Aufträgen.

www.4investors.de: Wie abhängig ist Ihre bereits kommunizierte Mittelfrist-Guidance bis 2017 vom Abschluss weiterer Entwicklungs- und Fertigungsaufträge?

Wolfinger: Unsere Mittelfrist-Guidance bis 2017 ist vollkommen unabhängig vom Abschluss weiterer Entwicklungs- und Fertigungsaufträge. Wenn wir heute mit der Entwicklung eines Analysensystems starten, kommt dieses nicht vor dem Jahr 2017 auf den Markt. Die Prognose bis 2017 basiert einzig auf Systemen, die bereits auf dem Markt sind bzw. die sich bereits seit 2011/2012 in der Entwicklung befinden.

www.4investors.de: Welches Steigerungspotenzial sehen Sie noch im Bereich der EBIT-Marge?

Wolfinger: Wenn wir unsere Umsatzprognose einhalten und die damit verbundenen Skalierungseffekte realisieren und auch das Serviceteilegeschäft auf einem stabilen, leicht steigenden Niveau bleibt, können wir bei der EBIT-Marge durchaus noch einmal um 30 bis 80 Basispunkte zulegen.

www.4investors.de: Inwiefern ist die Euro-Schwäche Fluch oder Segen für Ihr operatives Geschäft?

Wolfinger: Wir verspüren sowohl positive wie auch negative Effekte der Wechselkursproblematik. Durch Personalkosten sowie einen geringen Anteil Wareneinsatz in der Schweiz würde die Stärke des Schweizer Franken bei der Parität gegenüber dem Euro zu einer Ergebnisbelastung von rund einer Million Euro führen. Im Gegenzug haben wir positive Effekte durch die Dollar-Stärke, da wir rund 30 Prozent unserer Umsätze im Dollar-Raum realisieren. Wenngleich die weitere Entwicklung im Devisenbereich derzeit nur schwer prognostizierbar erscheint, bin ich vorsichtig optimistisch, dass wir im Gesamtjahr einen leicht positiven Währungseffekt sehen werden.

www.4investors.de: Welche Auswirkungen hat dies für Ihren Fertigungsstandort Schweiz und wie sind ihre Planungen für andere Standorte?

Wolfinger: Die Erweiterung der Produktionsflächen am Schweizer Standort Beringen, die unsere Produktionskapazitäten um etwa 20 Prozent erhöhen werden, ist weiterhin geplant. Daneben erweitern wir unsere Nutzungsfläche in Großbritannien und bauen unser erstes eigenes Gebäude in Rumänien, da weiterer Raum mittlerweile notwendig geworden ist. Am Standort Birkenfeld prüfen wir derzeit mögliche Erweiterungsoptionen.

www.4investors.de: Sie werden der ordentlichen Hauptversammlung am 22. Mai eine Dividende von 0,70 Euro je Aktie vorschlagen, dies wäre die 11. Dividendenerhöhung in Folge. Welche Bedeutung hat die Ausschüttung für Ihre Investoren?

Wolfinger: Die Dividende spielt bei unseren nationalen wie auch internationalen Investoren sicherlich als Verzinsung des eingesetzten Kapitals eine gewisse Rolle, auch wenn wir mit einer Rendite von aktuell 1,4 Prozent nicht zu den dividendenstärksten Papieren auf dem deutschen Kurszettel gehören. Wir werden aber auch in erster Linie als Wachstumswert wahrgenommen – und so sehen wir uns auch. Die Dividende ist eine schöne Zugabe und die 11. Steigerung in Folge ist auch als Belohnung für unsere treuen Aktionäre gedacht. Allerdings möchte ich an dieser Stelle auch darauf hinweisen, dass wir uns die Option offenhalten, im Bedarfsfall die Dividende auch einmal konstant zu halten bzw. zu kürzen, wenn die Finanzierung größerer Projekte oder Akquisitionen dies erfordern würde.

www.4investors.de: Stichwort Akquisitionen: Lassen Sie uns abschließend noch einmal auf Ihre Expansionsstrategie blicken. Welche Rolle spielt anorganisches Wachstum in Ihren Plänen?

Wolfinger: Seit 2006 haben wir drei vergleichsweise kleine Unternehmen hinzugekauft und integriert. In den vergangenen beiden Jahren haben wir uns bewusst auf die Optimierung und den Ausbau unseres Produktportfolios fokussiert. Von diesen Optimierungs- und Effizienzsteigerungsmaßnahmen werden wir auch in 2015 und den folgenden Jahren profitieren. Jetzt sind wir wieder bereit für neue Akquisitionen, wobei wir sehr klare Vorgaben an potenzielle Übernahmetargets haben. Hierzu gehören u. a. hohe Markteintrittsbarrieren für Wettbewerber, ein attraktives Schutzrechteportfolio und auch eine attraktive Marge. Aktuell halten wir die Augen offen, setzen uns dabei jedoch nicht unter Druck. Wir sind jedoch willens und auch in der Lage – sowohl finanziell wie auch prozesstechnisch – eine Übernahme abzubilden.

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