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USA: Die Preisentwicklung als Problem beim ISM Services PMI - Nord LB

05.02.2024 17:39 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Der leichte Anstieg beim ISM Manufacturing PMI hatte zum Start des neuen Jahres nicht ganz die notwendige Kraft, um die entsprechende Zeitreihe wieder über die „magische“ Marke von 50 Zählern springen zu lassen. Dieser Wert gilt gemeinhin als Expansionsschwelle bei den Einkaufsmanagerindizes. Der ISM Services PMI war zuletzt erst gar nicht unter diesen „Grenzwert“ gefallen. Der nun im Januar beobachtbare recht kräftige Anstieg bei diesem Stimmungsindikator für den extrem wichtigen US-Dienstleistungssektor führt somit zu einer nachhaltigen Stabilisierung der Zeitreihe oberhalb der Marke von 50 Punkten. In konkreten Zahlen ausgedrückt notiert der Einkaufsmanagerindex für die Service-Firmen in den USA zum Start des Jahres 2024 bei sehr beachtlichen 53,4 Zählern.

Beim Blick auf die Details fällt das Auge des interessierten Beobachters zunächst auf den Sub-Index „Business Activity“. Dieser hat im Januar keinerlei Bewegung gezeigt und kann sich folglich bei starken 55,8 Punkten halten. Damit wird abermals ein ziemlich kräftiges Anziehen der von den Dienstleistungsunternehmen in den Vereinigten Staaten tatsächlich realisierten ökonomischen Aktivität signalisiert. Ebenfalls von hoher Relevanz ist die leicht in die Zukunft blickende Auftragskomponente des ISM Services PMI. Bei dieser Zeitreihe zeigt sich am aktuellen Rand ein Zulegen auf erfreuliche 55,0 Zähler. Die Order-Bücher der befragten Firmen scheinen sich somit recht zügig zu füllen. Dies ist eine erfreuliche Nachricht für die US-Ökonomie. Der Sub-Index „Beschäftigung“, der sich zum Abschluss des Jahres 2023 noch bemerkenswert schwach präsentiert hatte, konnte zum Start von 2024 immerhin wieder knapp über die „magische“ Marke von 50 Punkten springen. Folglich beginnen die Service-Firmen offenkundig damit, nach und nach verstärkt neues Personal einzustellen.

Deutlich zulegen konnten aber offenbar vor allem die Einkaufspreise der an der Befragung teilnehmenden Unternehmen. Die Preiskomponente des ISM Services PMI ist am aktuellen Rand auf bemerkenswerte 64,0 Punkte gestiegen. Damit wird nun sogar fast schon eine gefährliche Dynamik beim Preisauftrieb angezeigt. Einzelne verbale Rückmeldungen der Befragungsteilnehmer zeigen, dass die Probleme am Suez- und Panamakanal in diesem Zusammenhang durchaus eine Rolle spielen mögen. Die Bedeutung dieses Indikators für die US-Notenbank sollte zwar sicherlich nicht überschätzt werden, dennoch könnte der eine oder andere hochrangige Fed-Offizielle mit einer gewissen Sorge auf die aktuellen Entwicklungen bei dieser Zeitreihe blicken. Nachdem viele US-Notenbanker die lediglich „temporäre“ Natur des in der jüngeren Vergangenheit im Land der unbegrenzten Möglichkeiten beobachtbaren Inflationsanstiegs viel zu lange betont hatten, dürfte nun eine gewisse Nervosität im FOMC vorherrschen. Folglich mögen die aktuellen Zahlen zu den „Prices Paid“ doch eine gewisse Relevanz haben – zumal Jerome Powell sicherlich nicht als zweiter Arthur Burns in die Lehrbücher der Wirtschaftsgeschichte eingehen will. Insofern könnte die momentane Datenlage in der Summe schon für eine ausgeprägtere Vorsicht bei den US-Geldpolitikern sprechen.

Fazit: Der ISM Services PMI konnte am aktuellen Rand auf 53,4 Punkte zulegen. Die Preiskomponente des wichtigen US-Stimmungsindikators stieg zum Start des neuen Jahres sogar auf 64,0 Zähler! Damit werden für Januar fast schon gefährlich stark steigende Einkaufspreise bei den befragten Firmen angezeigt. Die Bedeutung dieses Indikators für die US-Notenbank sollte zwar sicherlich nicht überschätzt werden, dennoch könnte der eine oder andere hochrangige Fed-Offizielle mit einer gewissen Sorge auf die aktuellen Entwicklungen bei dieser Zeitreihe blicken. Nachdem viele US-Notenbanker die lediglich „temporäre“ Natur des in der jüngeren Vergangenheit im Land der unbegrenzten Möglichkeiten beobachtbaren Inflationsanstiegs viel zu lange betont hatten, dürfte nun eine gewisse Nervosität im FOMC vorherrschen. Folglich mögen die aktuellen Zahlen zu den „Prices Paid“ doch eine gewisse Relevanz haben – zumal Jerome Powell sicherlich nicht als zweiter Arthur Burns in die Lehrbücher der Wirtschaftsgeschichte eingehen will.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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