Börse am Morgen: Burberry, HelloFresh, Lenovo, Siemens, Walmart - Nord LB

Die US-Importpreise sind im Oktober gegenüber September um 0,8% und damit stärker als erwartet (Konsens: -0,3%) gefallen. Im September gab es noch einen Anstieg um 0,4%. Im Jahresvergleich belief sich der Rückgang auf 2,0%.

In der vergangenen Woche stellten 231.000 Bürger und damit mehr als erwartet einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe in den USA. Der Analystenkonsens (Reuters) rechnete mit lediglich 220.000 Anträgen, nach 218.000 in der Vorwoche.

Nach vorläufigen Berechnungen des statistischen Bundesamtes stieg die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland im 3. Quartal 2023 gegenüber dem 2. Quartal saisonbereinigt marginal um 7.000 (+0,0%) auf 46,04 Mio. Personen. Ohne Saisonbereinigung ergab sich ein Anstieg um 129.000 Personen bzw. 0,3%. Dieser saisontypische Anstieg fiel geringer aus als im Vorjahr (2022: +188.000 bzw. 0,4%). Trotzdem setzte sich der Aufwärtstrend gegenüber dem Vorjahr verlangsamt fort. Gegenüber Q3 2022 ergab sich ein Anstieg um 337.000 Personen bzw. 0,7%.

Tagesausblick

Ein an Daten eher magerer Tag. Von den endgültigen Zahlen zur Inflation in der Eurozone im Oktober ist keine Überraschung zu erwarten. Gemäß vorläufiger Meldung von Ende Oktober ist die Teuerungsrate erfreulich deutlich auf 2,9% Y/Y zurückgekommen. Auch aus den USA wird es heute lediglich Informationen zum Immobilienmarkt geben. Die Baubeginne und Baugenehmigungen im Oktober erwarten wir in etwa auf Vormonatsniveau, die immer noch relativ robuste Entwicklung dürfte sich also erst einmal fortsetzen.

Renten- und Aktienmärkte

Durchwachsene Konjunkturdaten sowie eine nachlassende Dynamik an den Aktienmärkten gaben gestern den Rentenmärkten Rückenwind.

Dem Aufwärtstrend an den internationalen Aktienmärkten ging gestern die Luft aus. Während der DAX vom starken Plus des Indexschwergewichts Siemens profitierte, zeigten sich andere Indizes schwächer. Im MDAX belastete u.a. der Kursrutsch von HelloFresh, im Dow Jones drückten Cisco und Walmart. DAX +0,24%; MDAX -1,84%; TecDAX -0,52%, Dow Jones -0,13%; S&P 500 +0,12%; Nasdaq Comp. +0,07%.

Unternehmen

Siemens beendete das GJ 2022/23 mit einem Umsatzplus von 11% auf EUR 77,8 Mrd. und einem Rekordgewinn nach Steuern von EUR 8,5 Mrd. (Vj.: EUR 4,4 Mrd.). Der Dividendenvorschlag sieht eine Erhöhung von EUR 4,25 auf EUR 4,70 je Aktie vor. Für das neue GJ 2023/24 stellte das Unternehmen ein Erlöswachstum zwischen 7% und 10% sowie ein Ergebnis je Aktie von EUR 10,40 bis EUR 11,00 (2022/23: EUR 9,93) in Aussicht.

Lenovo aus China vermeldete für das von Juli bis September laufende 2. Quartal des GJ 2023/24 einen Umsatzrückgang um 16% auf USD 14,4 Mrd. Der Konzerngewinn brach um 54% auf USD 249 Mio. ein. Nach dem Corona-Boom leidet das Unternehmen unter einer schwachen PC-Nachfrage und hohen Lagerbeständen in der Branche. Das Servicegeschäft konnte im 1. Halbjahr dagegen um 14% auf USD 3,6 Mrd. gesteigert werden.

Nach schwachen Umsatzzahlen von LVMH und Kering berichtete nun auch die britische Luxusmarke Burberry von einer Nachfrageflaute. Im gerade abgeschlossenen Q2 wuchs der Umsatz auf vergleichbarer Fläche nur noch um 1%, wohingegen in Q1 noch ein Plus von 18% erzielt wurde. Der Vorstand kassierte das Jahresziel eines zweistelligen Umsatzwachstums.

Trotz zurückhaltender Kauflaune der Verbraucher gelang es dem US-Einzelhändler Walmart im 3. Quartal seinen Umsatz um 5,2% auf rund USD 161 Mrd. zu steigern. Das Management erhöhte den Jahresausblick und rechnet beim Umsatz nun mit einer Steigerung von 5,0% bis 5,5% (zuvor: 4,0% bis 4,5%) sowie mit einem Gewinn je Aktie zwischen USD 6,40 bis USD 6,48 (bisher: USD 6,36 bis USD 6,46). Anleger reagierten trotzdem skeptisch.

Eine schwächelnde Nachfrage in Verbindung mit steigenden Kosten und Produktionsproblemen bei der US-Fertiggerichtesparte veranlasste HelloFresh zur Prognosesenkung. Der Umsatz dürfte nur noch 2% bis 5% (statt 2% bis 8%) steigen, der operative Konzerngewinn soll eine Spanne von EUR 430 Mio. bis EUR 470 Mio. (zuvor: EUR 470 Mio. bis EUR 540 Mio.) erreichen. Die Aktie rauschte um über 22% in den Keller.

Devisen und Rohstoffe

Der EUR konnte nach Konjunkturdaten zunächst zulegen, gab seine Gewinne zum Ende des US-Handels aber wieder ab.

Der Druck auf die Rohölpreise aufgrund hoher US-Lagerbestände setzte sich verstärkt fort.

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