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Börse am Morgen: Thyssenkrupp, EZB, FOMC und US-Immobilienmarkt - Nord LB

19.09.2023 07:51 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

ThyssenKrupp-Zentrale in Essen. Bild und Copyright: Marcel Paschertz / shutterstock.com.

Die Auftragskrise im deutschen Wohnungsbau hält unvermindert an. Im Juli brach die Anzahl der Wohnungsbaugenehmigungen um fast ein Drittel ein (31,5% im Vergleich zum Vorjahresmonat). Seit Jahresbeginn wurden nur noch 156.200 Wohnungen genehmigt (minus 60.300). Laut Statistischem Bundesamt belasten zunehmend die steigenden Baukosten sowie herausfordernde Finanzierungsbedingungen. Die Bundesregierung zielt auf einen jährlichen Zuwachs von 400.000 Wohnungen, um vor allem den wachsenden Bedarf in Großstädten zu decken. Zum heutigen Stand wird diese Zielgröße in 2023 deutlich verfehlt.

Laut Münchner Ifo-institut werden die Selbstständigen in Deutschland verstärkt vom konjunkturellen Abwärtssog erfasst. Selbstständige klagen insbesondere über das laufende Geschäft. Für die kommenden Monate sieht es nicht besser aus. Pessimismus überwiegt. Ifo Expertin Katrin Demmelhuber: „Die Lage in der deutschen Wirtschaft ist angespannt… für die Selbstständigen steigt die Gefahr, in einen Abwärtsstrudel zu geraten.“

Die drei europäischen Aufsichtsbehörden (EBA, EIOPA und ESMA - ESAs) veröffentlichten gestern ihren Bericht des gemeinsamen Ausschusses über Risiken und Schwachstellen im EUFinanzsystem. Der Bericht (Herbst 2023) unterstreicht die anhaltend hohe wirtschaftliche Unsicherheit. Die ESAs warnen die nationalen Aufsichtsbehörden vor den Risiken für die Finanzstabilität, die sich aus der erhöhten Unsicherheit ergeben. Alle Finanzmarktteilnehmer werden zur Wachsamkeit aufgerufen.

Tagesausblick

Der gestrigen Bekanntgabe des Frühindikators für den US-Immobilienmarktes aus dem Berichtsmonat September – des NAHB-Immobilienindex – folgen heute die eher „harten“ Fakten dazu wie die Baubeginne und die Baugenehmigungen noch aus dem Berichtsmonat August. Bei beiden letztgenannten rechnen wir nach den Rückgängen in den vergangenen Quartalen mittlerweile mit einer gemäßigten Seitwärtstendenz. Die harmonisierten Verbraucherpreise aus der Eurozone sind die wenig marktrelevanten, weil finalen, Veröffentlichungen und halten den Finanzmarktbeteiligten nur noch einmal vor Augen, dass der – vor allem energiepreisbedingte – Monatsanstieg im August von 0,6% M/M zu deutlich und einer der Gründe für eine erneute Leitzinsanhebung der EZB vergangene Woche war.

Renten- und Aktienmärkte

Die Zentralbank der Zentralbanken (BIZ) sieht eine längere Zeit mit schwer vorhersehbaren Zinsen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed und die EZB die Zinsen auf einem hohen Niveau halten müssen solle nicht unterschätzt werden.

In dieser Tonlage zogen die Renditen dt. Bunds am Montag weiter an und setzten ihre Entwicklung vom Ende letzter Woche fort. 30-jähr. Bunds übertrafen sogar den Mehrjahreshöchststand (seit 2011) und kletterten auf 2,86%. Die gesamte Renditestrukturkurve vollzog eine Parallelverschiebung um 3 bis 4 Basispunkte.

In dieser Gemengelage bleibt der Unternehmensanleihenprimärmarkt in 2023 rege. Seit Jahresbeginn wurde bisher ein beeindruckendes Gesamtvolumen i. H. v. EUR 234,7 Mrd. an Corporate Bonds (Investment Grade) emittiert (2022: EUR 170,2 Mrd.). Gestern stach Volkswagen Leasing GmbH (A3/BBB+) heraus und generierte in einer grünen Primärmarktauktion ein Orderbuch > EUR 6,4 Mrd. (Gesamtvolumen: EUR 2,0 Mrd. aufgeteilt in 2,5J (EUR 0,8 Mrd.); 5,5J (EUR 0,5 Mrd.) sowie 8J (EUR 0,7 Mrd.)). Bemerkenswert: Die Transaktion engte sich zwischen IPT (initial price talk) und pricing über alle Laufzeiten um 32 Basispunkte ein.

Nach der EZB ist vor der Fed. Aktienanleger machen Kasse. Der dt. Leitindex verliert vor der anstehenden FOMC-Sitzung rd. 1%.

DAX -1,05%; MDAX -1,47%; TecDAX -1,77%, Dow Jones +0,02%; S&P 500 +0,07%; Nasdaq Comp. +0,01%.

Unternehmen

Thyssenkrupp (BB-) erhält einen positiven Ratingausblick von Fitch. Ein pos. Cash Flow, der erfolg. Abbau von Schulden sowie Restrukturierungen überzeugten die Agentur. Mit einem Rating von BB- liegt der Konzern aber immer noch tief im Ramsch-Bereich (derzeit drei Stufen unterhalb Investment Grade).

Devisen und Rohstoffe

Der Euro handelt vor der Fed-Sitzung ggü dem Dollar weiter in der Nähe seiner Tiefstände aus dem März.

Der Mehrwertsteuersatz auf Gas und Fernwärme soll laut Bundesregierung drei Monate früher als geplant wieder auf den Regelsatz von 19% erhöht werden. Seit Oktober 2022 gilt ein ermässigter Satz von 7%. Dieser ist bisher noch bis Ende März 2024 befristet. Eine frühere Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Gas würde laut Finanzministerium EUR 2,1 Mrd. generieren.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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