Bayer erhöht die Dividende, aber der Ausblick enttäuscht die Börse

Dass die Bayer Aktie heute unter Druck gerät, liegt nicht so sehr an den Zahlen für 2022 oder der Dividende, die das Unternehmen erhöht. 2,40 Euro sollen Aktionäre des Bayer-Konzerns für das Geschäftsjahr 2022 als Dividende je Aktie erhalten, das sind 40 Cent mehr als zuvor ausgeschüttet wurden. Vielmehr enttäuscht der Ausblick, den das DAX-notierte Unternehmen am Dienstag für 2023 vorgelegt hat.

Bayer rechnet für das laufende Jahr zwar mit einem bereinigten Umsatzanstieg, doch das EBITDA vor Sondereinflüssen und das bereinigte Ergebnis je Aktie werden bei anhaltend hoher Inflation unter den Werten aus dem Vorjahr erwartet. Möglich, dass Bayer hier „Rücksicht” auf den designierten neuen Konzernchef Bill Anderson nimmt, der den langjährigen CEO Werner Baumann ablösen wird und dem man offenbar keine allzu ambitioniert hohen Ziele zum Jobauftakt in den Weg legen will.

Gewinn und Cashflow sollen 2023 fallen

Konkret erwartet Bayer für 2023 einen Umsatz zwischen 51 Milliarden Euro und 52 Milliarden Euro, während das bereinigte EBITDA zwischen 12,5 Milliarden Euro und 13 Milliarden Euro liegen soll. Je Bayer Aktie (WKN: BAY001, ISIN: DE000BAY0017, Chart, News) würde dies einem Gewinn zwischen 7,20 Euro und 7,40 Euro bedeuten. Beim Free Cashflow peilt man einen Wert von rund 3 Milliarden Euro an.

Das Jahr 2022 hat der Konzern aus Leverkusen mit einem Umsatzanstieg um 8,7 Prozenz aug 50,7 Milliarden Euro abgeschlossen. Um 20,9 Prozent steigt das bereinigte EBITDA, das 13,5 Milliarden Euro erreicht. Vor Zinsen und Steuern hat sich der Überschuss 2022 auf 7 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. Den Gewinn je Aktie aus dem fortzuführenden und nicht fortgeführten Geschäft steigert Bayer von 1,02 Euro auf 4,22 Euro. Auf bereinigter Basis weist man einen Gewinnanstieg je Bayer Aktie um 22 Prozent auf 7,94 Euro aus. Beim Free Cashflow wurden 3,1 Milliarden Euro erzielt.

„2022 war trotz der widrigen Rahmenbedingungen für Bayer ein sehr erfolgreiches Jahr. Wir haben auch in schwierigen Zeiten geliefert und unsere im August angehobenen Finanzziele erreicht”, so das Fazit des scheidenden CEO Baumann, der in den Ruhestand gehen wird.

Bayer-Aktie fällt deutlich

An der Börse ist man derweil vor allem vom Ausblick enttäuscht und lässt Bayers Aktienkurs deutlich fallen: Das Tagestief ist bei 55,61 Euro notiert, aktuell werden 56,509 Euro gezahlt - ein Minus von 3,55 Prozent zum gestrigen Schlusskurs. Zur Erinnerung: Nach Bekanntgabe des anstehenden CEO-Wechsels waren die Aktien von Bayer noch auf bis zu 65,66 Euro in die Höhe geschossen, die am 9. Februar erreicht wurden.

Das heutige Minus zerrt die Bayer Aktie zurück a starke charttechnische Unterstützungen, die sich an und oberhalb der 200-Tage-Linie erstrecken. Diese findet sich aktuell bei 53,46 Euro. Die Supportzone erstreckt sich zwischen 55,00/55,12 Euro und dem im Januar aufgerissenen kleinen Gap bei 54,45/54,70 Euro.