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ZEW-Umfrage Experten signalisieren Aufschwung im Sommer - Nord LB

21.02.2023 13:10 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die ZEW-Konjunkturerwartungen verbessern sich im Februar erneut deutlich, deren Indexwert steigt auf 28,1 Punkte nach 16,9 Punkten im Januar. Der Indikator für die konjunkturelle Entwicklung liegt damit den zweiten Monat in Folge im positiven Bereich, der anzeigt, dass die Experten mit Sicht auf sechs Monate eine Verbesserung der wirtschaftlichen Situation erwarten. Auch die aktuelle Lage wird erneut besser beurteilt, der Indikator steigt um 13,5 Punkte, bleibt aber mit minus 45,1 noch tief im negativen Bereich. Für die Eurozone haben sich die Erwartungen ebenfalls weiter aufgehellt. Der Index steigt hier auf 29,7 ähnlich stark wie für Deutschland.

Die Verbesserungen sind eindeutig, auch wenn der Wert für die Erwartungen unsere Prognose nach unten verfehlt. Wichtig ist, dass es nun offenbar auch bei der Lagebeurteilung signifikante Verbesserungen gibt.

Untermauert wird die positive Stimmung insbesondere von nachlassenden Schwierigkeiten bei den Lieferketten und eine wieder anziehende Nachfrage. Das geht aus der Befragung der Einkaufsmanager hervor, die ebenfalls heute veröffentlicht wurde. Auch die Einkaufsmanagerindices für die beiden großen Volkswirtschaften Deutschland und Frankreich sowie Euroland insgesamt zeigen demnach wieder einen Aufschwung an.

Die vom ZEW befragten Finanzmarktexperten haben sich offenbar nicht allzu stark von den zuletzt wieder steigenden Kapitalmarktzinsen beeindrucken lassen. Die EZB hatte auf ihrer letzten Sitzung Anfang Januar die Leitzinsen ein weiteres Mal um 50 Basispunkte auf 3,00% angehoben. Die Märkte hatten aufgrund der gefallen Inflationsrate zunächst mit Erleichterung reagiert und die recht restriktiven Äußerungen verschiedener Vertreter der Notenbank ignoriert. Seitdem zogen aber die Kapitalmarktzinsen wieder spürbar an.

Für Optimismus dürfte einmal mehr die Entspannung an den Energiemärkten beigetragen haben. Am Gasmarkt wurde eine echte Knappheitssituation ad acta gelegt, nur für energieintensive Branchen dürfte es schwierig bleiben, da die 56 EUR/MWh für Erdgas (TTF) doppelt so hoch sind wie im langfristigen historischen Durchschnitt. Das spiegelt sich auch in den gespaltenen Ergebnissen der ZEW-Umfrage. Während die Indices für die Sektoren Banken und Versicherer sowie Dienstleister weit im positiven Bereich stehen, gibt es für die energieintensiven Branchen wie Stahl- und Metallverarbeitung zwar Verbesserungen, sie bleiben aber negativ.

Ein Wermutstropfen gibt es auch für die Bauwirtshaft. Der ZEW-Index konnte sich hier im Berichtsmonat kaum verbessern und verharrt mit -79,8 weiter auf rekordverdächtig tiefem Niveau. Angesichts steigender Zinsen ist das aber auch wenig verwunderlich.

Fazit

Die Stimmung unter den Finanzmarktexperten hat sich im Berichtsmonat Februar erneut verbessert. Der Index für die Erwartungen stieg auf 28,1 Punkte und signalisiert mit Blick auf sechs Monate eine Expansion der deutschen Wirtschaft. Dabei wird die Lage nach wie vor negativ beurteilt, wobei es hier gegenüber dem Vormonat nun endlich eine recht deutliche Verbesserung um 13,5 Punkte auf minus 45,1 Punkte gibt. Auch für die Eurozone wird ein ähnliches Bild gezeichnet. Damit deutet sich zumindest eine Stabilisierung der Konjunktur an, so dass für 2023 wohl mit einem, wenn auch kleinen Wachstum zu rechnen ist. Aus Sicht der Notenbank sind das keine schlechten Nachrichten. Wobei eine robuste(-re) wirtschaftliche Entwicklung angesichts der nach wie vor zu hohen Inflation vor allem den Spielraum für weitere Zinserhöhungen eher vergrößern bzw. offenhalten dürfte.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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