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EVDI: „Auf diesen Meilenstein sind wir ungemein stolz“

10.01.2023 08:51 Uhr - Autor: Johannes Stoffels  auf twitter

EVDI sieht für die Immobilien-Projekte weiter eine hohe Nachfrage. Bilder und Copyright: Engel & Völkers Digital Invest.

Anfang Mai 2022 ist Engel & Völkers Digital Invest, kurz EVDI, an die Börse gegangen. Jetzt ziehen die Vorstände Marc Laubenheimer und Tobias Barten im Gespräch mit unserer Redaktion ein erstes Fazit nach dem IPO. Ihr Blick richtet sich zugleich nach vorne. Neue Partnerschaften und Akquisitionen sind möglich, die Pipeline für 2023 ist gut gefüllt. Die Vorstände sehen bei ihren Projekten weiter eine hohe Nachfrage, die Community von EVDI wächst stetig. Ausführlich gehen Laubenheimer und Barten im Interview auch auf eine negative Premiere ein, die sie sehr ärgert.


www.4investors.de: Sie sind 2022 an die Börse gegangen. Im Rückblick: Würden Sie alles noch einmal so machen?

Laubenheimer:
Unser Börsengang im Mai 2022 war für uns ein großer Erfolg. In einem ungemein anspruchsvollen Börsenumfeld mit starkem geopolitischem Gegenwind haben wir im vergangenen Jahr als erstes Unternehmen den Sprung an die Frankfurter Wertpapierbörse geschafft. Wir haben damit unsere Außenwahrnehmung signifikant gesteigert und die Basis für unser weiteres Wachstum gelegt. Mit dem erzielten Emissionserlös konnten wir unser Angebot ausbauen und unsere Investitionsplattform wie geplant gut positionieren. Also, ja, wir würden alles noch einmal so machen.

www.4investors.de: Seit dem Börsengang hat Ihre Aktie rund 60 Prozent verloren. Sind Sie zu teuer an die Börse gekommen?

Barten:
Das aktuell volatile Marktumfeld, der Russland-Ukraine Konflikt sowie hohe Inflation und steigende Zinsen lassen derzeit weltweit Börsenwerte schmelzen. Wachstumsstrategien werden mit Blick auf rasant gestiegene Finanzierungskosten kritischer von Investoren hinterfragt. Wir haben uns auf diese Veränderungen eingestellt und unsere Strategie angepasst – mit Erfolg. Unsere Wachstumsstory bleibt auch in einem volatilen Marktumfeld intakt. Das Geschäftsjahr 2022 ist sehr erfolgreich verlaufen und die Pipeline ist gut gefüllt. Ein Analyst gab im November 2022 ein Kursziel von 11,00 Euro je Aktie aus. Vor diesem Hintergrund gehört unsere Aktie zu den aktuell vielversprechendsten Immobilien-Wachstumstiteln.

Tobias Barten, Vorstand bei Engel & Völkers Digital Invest


www.4investors.de: Inwiefern sind Sie von den Zinserhöhungen der Notenbanken betroffen?

Barten:
Die Zinserhöhungen haben wenig direkten Einfluss auf unser Unternehmen. Über unsere Investmentplattform „Engel & Völkers Digital Invest“ vermitteln wir Projektträgern Kapital zur Finanzierung geprüfter Immobilienprojekte. Bei Zinserhöhungen steigen die Zinsen für unsere Anleger sowie für die Projektträger.

www.4investors.de: Allgemein spricht man davon, dass die Immobilienbranche in der Krise steckt. Wie läuft es bei Ihren Projektfinanzierungen?

Laubenheimer:
Gerade in weniger vorhersehbaren Zeiten suchen Privatanleger einen erfahrenen Partner, der ihnen hilft, die Chancen und Risiken bei ihren Immobilieninvestments abzuwägen. Engel & Völkers Digital Invest gilt als Qualitätsführer für digitale Immobilieninvestments. Auf unsere Plattform gelangen nur Projekte, die einen komplexen Due-Diligence-Prozess durchlaufen haben. Schließlich steigen wir als Co-Investoren mit ein und sitzen im selben Boot wie unsere Anleger. Das wird honoriert. Unser Gesamtfinanzierungsvolumen seit Gründung erreicht beachtliche 200 Millionen Euro. Im vergangenen Geschäftsjahr 2022 wurden über unsere Plattform Immobilienprojekte mit einem Volumen von knapp 60 Millionen Euro platziert. Damit blicken wir auf das vom Platzierungsvolumen her beste Jahr seit der Gründung zurück und setzen unseren Wachstumskurs trotz eines herausfordernden Marktumfelds ungebrochen fort.

www.4investors.de: Wie sieht aktuell die Pipeline bei den kommenden Projekten aus?

Barten:
Unsere Projektpipeline ist auch für das Jahr 2023 gut gefüllt. Anleger dürfen sich auf ein attraktiv gemischtes Portfolio aus Gewerbe- und Wohnimmobilien freuen. Besonders wichtig ist uns im aktuellen Marktumfeld die Auswahl der Projekte, die auf unsere Plattform gelangen. Wir verzeichnen eine hohe Nachfrage von Projektträgern, auch da Banken ihre Eigenkapitalanforderungen nochmals erhöht und wir uns mit unserer Plattform als verlässlicher Partner erwiesen haben.

www.4investors.de: Sie haben seit Ihrer Unternehmensgründung 2022 ein Gesamtfinanzierungsvolumen von rund 200 Millionen Euro erreicht. Sind Sie damit zufrieden?

Laubenheimer:
Auf diesen Meilenstein sind wir ungemein stolz. Im derzeit angespannten Marktumfeld mit steigenden Zinsen und hohen Material- und Energiekosten ist das ein außerordentlich starkes Zeichen. Aktuell herrscht der Eindruck vor, dass jedes Immobilienunternehmen im Krisenmodus ist. Aber in diese Schublade passen wir nicht. Die Nachfrage auf unserer Investmentplattform bleibt hoch. Jüngst sammelten wir für eine Projektentwicklung in Hamburg-Rothenbaum rund vier Millionen Euro innerhalb von 2,5 Stunden. Wir wollen an unsere erfolgreiche Entwicklung im vergangenen Jahr auch im Jahr 2023 anknüpfen und weiteres Wachstum generieren.

www.4investors.de: Mit welcher Dynamik rechnen Sie in 2023?

Laubenheimer:
Wir gehen davon aus, dass das Marktumfeld volatil bleibt und mit sinkenden Zinsen vorerst nicht zu rechnen ist. In Anbetracht dieser Annahmen erwarten wir, dass Anleger weiterhin verstärkt auf unserer Plattform in geprüfte und qualitativ hochwertige Immobilienprojekte investieren werden.

www.4investors.de: Wie suchen Sie diese Projekte aus?

Barten:
Jedes Projekt wird in einem von Engel & Völkers Digital Invest entwickelten Analysekonzept gemeinsam mit renommierten Partnern untersucht. Trotz gründlichster Projektprüfungen können dennoch Projektträger gerade in dem derzeit angespannten Marktumfeld in Schieflage geraten. Das ist auch uns gemeinsam mit unseren Anlegern leider kürzlich erstmals widerfahren. Ein Projektträger für ein über unsere Plattform finanziertes Immobilienvorhaben geriet jüngst in Zahlungsverzug und es wurde vor wenigen Tagen ein Insolvenzverfahren eröffnet. Wir haben gemeinsam mit unseren Anlegern rund 2,4 Millionen Euro zur Projektfinanzierung beigesteuert und zum aktuellen Zeitpunkt lässt sich noch nicht abschätzen, ob bzw. wie viel davon zurückgezahlt werden kann. Zwar entspricht diese Finanzierung nur rund ein Prozent von dem über unsere Plattform finanzierten Projektvolumen, dennoch ärgert uns diese Situation sehr – insbesondere da wir einen besonders hohen Standard bei der Projektprüfung verfolgen. Wie bei allen Investments können auch wir auf unserer Plattform Restrisiken leider nie in Gänze ausschließen. Wir arbeiten nun daran, für die betreffenden Anleger die bestmögliche Lösung zu erreichen und stehen im konstanten Austausch mit allen Beteiligten – immerhin investieren wir Seite an Seite und sitzen im gleichen Boot.

www.4investors.de: Im vergangenen Jahr sind Sie unter anderem eine strategische Kooperation mit DFI Real Estate eingegangen. Wie wird diese sich im neuen Jahr entwickeln?

Barten:
Unsere Kooperation mit DFI Real Estate ermöglicht es unseren Anlegern, in nachhaltige Logistikprojekte zu investieren. Der Markt für Logistikimmobilien hat sich in den vergangenen Jahren dynamisch entwickelt und gilt als Wachstumssegment im deutschen Immobilienmarkt. Im vergangenen Geschäftsjahr haben wir drei Projekte über unsere Plattform finanziert. Die Zusammenarbeit läuft vielversprechend, sodass ich davon ausgehe, dass wir in Zukunft weitere nachhaltige Logistikprojekte auf unserer Plattform anbieten werden.

www.4investors.de: Sind solche Partnerschaften ein Weg für die Zukunft?

Barten:
Partnerschaften sind dann vorteilhaft, wenn man einander ergänzen kann. Gleichzeitig legen wir viel Wert auf Diversifizierung, um risikoavers zu wachsen. Wir sind stets offen für Kooperationen mit neuen Partnern, wenn sich aus dieser Zusammenarbeit ein Mehrwert für unsere Anleger bietet.

Marc Laubenheimer, Vorstand bei Engel & Völkers Digital Invest


www.4investors.de: Kann es bei EVDI auch Akquisitionen geben, um weiter zu wachsen?

Laubenheimer:
Ja, es ist Bestandteil unserer Geschäftsstrategie, mit gezielten Akquisitionen dynamisch zu wachsen. Aber wir haben in den vergangenen Jahren gezeigt, dass wir in der Lage sind, auch aus eigener Kraft gleichermaßen zu wachsen. Anorganische Wachstumsaktivitäten sind für uns dann sinnvoll, wenn sie das Angebot für unsere Anleger weiter verbreitern. Solche Optionen prüfen wir gezielt.

www.4investors.de: Benötigen Sie in absehbarer Zeit weitere finanzielle Mittel?

Laubenheimer:
Wir haben eine sehr gute Kapitalbasis. Eine Kapitalerhöhung auf dem aktuellen Kursniveau erscheint zudem wenig sinnvoll. Im Gegensatz zu vielen anderen Immobilienunternehmen ist unser Geschäftsmodell wenig kapitalintensiv. Kapitalbedarf könnte sich aus künftigen Akquisitionen ergeben.

www.4investors.de: Zuletzt hatten sie rund 14.000 Nutzer auf der Plattform. Mit welcher Entwicklung rechnen Sie in 2023?

Barten:
Unsere Anlegerbasis ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen. Dies ist insbesondere auf die hohe Qualität der finanzierten Immobilienprojekte und die starke Identifikation mit der Marke zurückzuführen. Als verlässlicher Partner haben wir uns in unserem Marktsegment als Qualitätsführer etabliert. Verlässlichkeit und Qualität sind Attribute, die in der aktuellen Marktphase stark gefragt sind. Daher rechnen wir mit einem weiteren Zuwachs unserer Community. Das Wachstum unserer Plattform muss aber im Einklang mit dem Wachstum unseres Finanzierungsvolumens stehen, da unsere Anleger loyal sind und das Angebot begrenzt ist.

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