US-Arbeitsmarkt im Fokus! Börsen-Ausblick mit: Vonovia, Amgen, Coinbase - Nord LB

Die US-Arbeitsmarktdaten für Oktober fielen gemischt, aber eher solide aus: Der Stellenaufbau lag bei 261.000, der Vormonatswert wurde höher revidiert. Die Arbeitslosenquote zog dagegen von 3,5% auf 3,7% an. Dies mag ein Mini-Signal einer möglichen Abkühlung sein, bedarf aber weiterer Bestätigung. Insgesamt läuft der Job-Motor der USA unverändert robust. Zusammen mit dem Stundenlohn- und dem Inflationsanstieg ist eine geldpolitische Straffung weiterhin angesagt. Der bisher in diesem Jahr erfolgten Zinsanhebungen um insgesamt 375 Basispunkten wird noch eine weitere im Dezember folgen. Das Tempo der Zinsschritte sollte aber zurückgehen, da sich die konjunkturelle Lage im Zuge massiver Inflation und einem deutlichen Zinsanstieg eintrüben sollte. Bis zur nächsten FOMC-Sitzung stehen noch ein weiterer Arbeitsmarktbericht und zwei Monatswerte zur Inflation an, welche mitentscheiden über die Höhe der zukünftigen Rate Hikes. Da diese insgesamt „schönen“ Zahlen die Gefahr einer starken geldpolitischen Straffung erhöht haben, sind sie mittelfristig betrachtet schon fast eher als unschöne zu bezeichnen.

Ausblick

In dieser Woche ist der Datenkalender recht übersichtlich und es stechen im Grunde nur drei Highlights heraus: Die morgen in den USA stattfindenden „Midterm Elections“, die US-Inflationsdaten für Oktober sowie das BIP-Wachstum aus Großbritannien für das III. Quartal. Bei den Zwischenwahlen in den USA geht es um die Mehrheiten im Repräsentantenhaus und im Senat. Die US-Konsumentenpreise am Donnerstag haben natürlich große Bedeutung für die geldpolitische Ausrichtung der Federal Reserve auf ihrer nächsten Sitzung am 14. Dezember. Dabei ist mit (immer noch) keinen richtig moderaten Preisdaten zu rechnen. Die Veröffentlichung des britischen BIP-Wachstums für das III. Quartal am Freitag könnte auch für die BoE spannend werden: Der monatlich verfügbare Indikator signalisiert eine ausbleibende Dynamik – im Grunde seit Jahresbeginn. Mit einem Quartalsrückgang muss wohl gerechnet werden.

Renten- und Aktienmärkte

Erneute Abgaben bei den deutschen Staatsanleihen. Vom USArbeitsmarkt kam bis zum Handelsschluss kein positiver Impuls. US-Treasuries nach deutlichen Schwankungen wenig verändert.

Der deutsche Aktienmarkt profitierte von erneuten Spekulationen über eine Lockerung der Null-Covid-Politik in China und dem US-Arbeitsmarktbericht. Die Verunsicherung über das künftige Zinstempo der Fed hat die Wall Street am Freitag auf eine Berg- und Talbahn geschickt. Die US-Jobdaten für Oktober boten den Anlegern Raum für Spekulationen. Am Ende des Tages stand letztlich ein deutliches Plus auf den Tafeln.

Unternehmen

Der Immobilien-Riese Vonovia hat in den ersten 9 Monaten dieses Jahres ein deutliches Gewinnplus erzielt. Der Konzern bestätigte zudem seine Prognose für 2022. Im kommenden Jahr werde sich aber die Zinsentwicklung beim Gewinn (Group FFO) bemerkbar machen - dieser werde "leicht unter dem Niveau von 2022 liegen", teilte Vonovia mit. Der Gewinn aus dem operativen Geschäft - die bei Immobilienfirmen zentrale Kennziffer - erhöhte sich in den ersten 9 Monaten dieses Jahres durch die Übernahme des Konkurrenten Deutsche Wohnen, steigende Mieten und einen historisch niedrigen Leerstand um 35% auf rund 1,6 Mrd. EUR.

Das US-Pharmaunternehmen Amgen hat in Q3 trotz niedriger Preise und Währungsverlusten mehr verdient und umgesetzt als im gleichen Vorjahreszeitraum. Der Nettogewinn erhöhte sich um 14% auf 2,14 Mrd. USD. Der Umsatz verbesserte sich um 1% auf 6,7 Mrd. USD, was leicht über den durchschnittlichen Analystenerwartungen lag. Gut seien die Geschäfte mit den Krebs-, Rheuma- und Herzmedikamenten gelaufen.

Die Kryptoplattform Coinbase muss der Talfahrt der Krypto-Assets Tribut zollen. Das US-Unternehmen wies für Q3 einen Nettoverlust von 544,6 Mio. USD aus nach einem Überschuss von 406,1 Mio. USD im Vorjahr. Die Transaktionseinnahmen seien um 64% auf 365,9 Mio. USD gefallen. Die Nettoerlöse seien um 53,3% auf 576,4 Mio. USD eingebrochen.

Devisen & Rohstoffe

Der Euro machte seine Verluste der laufenden Woche wieder wett. Er stieg angesichts der USD-Schwäche nach dem USJobbericht. Spekulationen auf eine Lockerung der strikten Corona-Politik beflügelten den Ölpreis.

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