Börse: BASF, Pepsi, US-Inflationsdaten und Euro im Fokus - Nord LB

Die Stimmung der vom ZEW befragten Finanzmarktexperten hat sich im Juni klar eingetrübt. Die Konjunkturerwartungen sind um 25,8 Punkte auf -53,9 Zähler zurückgegangen – tief im negativen Bereich. Damit wird ein deutliches Überwiegen der pessimistischen Rückmeldungen signalisiert. Die ausgeprägte Schwäche der Lageeinschätzung – der entsprechende Indikator ist am aktuellen Rand auf -45,8 Zähler gefallen – wirft sogar ein noch schlechteres Licht auf die Entwicklungen bei den Erwartungen.

Kroatien wird wie geplant am 1. Januar 2023 den Euro einführen. Wie die EZB bekannt gab, wird der Wechselkurs bei 7,53450 Kuna für einen Euro liegen.

Nach einer aktuellen Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) blicken Unternehmen pessimistischer in die Zukunft. Rund ein Viertel der knapp 2.300 befragten Firmen erwarten ein Zurückgehen der Produktion. Besonders betroffen ist die Bauwirtschaft: hier fehlt es an Rohstoffen und Personal. Die Energiekrise, die Inflation, der Krieg in der Ukraine und die Pandemie machen sich spürbar bemerkbar.

Einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) über die aktuelle Lieferkettenproblematik zeigt, dass Groß- und Einzelhandel, Bau und verarbeitendes Gewerbe am stärksten von den Knappheiten betroffen sind. 70% der befragten Unternehmen beklagten im Jahr 2021, nicht auf ausreichend Vorprodukte zurückgreifen zu können.

Ausblick

In den USA werden heute die Inflationsdaten für den Berichtsmonat Juni bekanntgegeben. Hier ist noch nicht mit nachhaltigen Entspannungstendenzen zu rechnen. Später am Tag wird das Beige Book veröffentlicht. Mit dieser Publikation bereiten die regionalen US-Notenbanken bekanntlich die nächste FOMC-Sitzung vor. Das Beige Book sollte wieder Hinweise auf eine positive Entwicklung am US-Arbeitsmarkt liefern, wobei sich durchaus Divergenzen in den unterschiedlichen Bundesstaaten zeigen dürften. Angesichts des aktuellen Preisumfeldes werden zudem noch die Einschätzungen der regionalen Notenbanken zur aktuellen Inflationsentwicklung von potentiell großer Bedeutung für die Finanzmärkte sein.

Rentenmarkt

Die deutschen Staatsanleihen konnten im Rahmen der Rezessionsängste an den Märkten weitere Kursgewinne erzielen. Sicherheit ist Trumpf: So war auch die Nachfrage nach US-Treasuries am gestrigen Tag groß. Die Kurse zogen somit weiter an.

Aktienmarkt

Nachdem die negative Überraschung der deutlich gesunkenen ZEW-Konjunkturerwartungen einmal verdaut war, konnten sich Dax und MDAX am deutschen Aktienmarkt etwas erholen. DAX +0,57%, MDAX +0,23%, TecDAX -0,87%. An den US-Börsen ging es am Dienstag nach Verlusten im späten Handel abwärts. Vor der Veröffentlichung der Inflationsdaten wollten die Investoren offensichtlich keine Risiken eingehen. Dow Jones -0,62%, S&P-500 -0,92%, Nasdaq-Comp. -0,95%.

Unternehmen

BASF hat in Q2 den Umsatz deutlich erhöhen können und dabei dank höherer Verkaufspreise und positiver Wechselkurseffekte überraschend den Gewinn gesteigert. Nach vorläufigen Zahlen stiegen die Erlöse um 16% auf 22,974 Mrd. EUR. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen liegt mit voraussichtlich 2,339 Mrd. EUR nahezu auf dem Niveau des Vorjahresquartals und damit deutlich über den Analystenprognosen. Unter dem Strich kletterte der Gewinn voraussichtlich auf 2,090 (1,654) Mrd. EUR. Der deutliche Anstieg gegenüber dem Vorjahresquartal resultierte insbesondere aus dem deutlich höheren Beteiligungsergebnis von Wintershall Dea, so BASF. An der Prognose für das Gesamtjahr hält der Chemiekonzern „vorerst fest”.

Der Snack- und Getränkekonzern Pepsico hat seine Umsatzprognose für 2022 erhöht. Dank der in Q2 gestiegenen Nachfrage läge das organische Wachstum nun bei 10% statt 8%, so der Konzern. Der Umsatz in Q2 kletterte um 5,2% auf 20,23 Mrd. US, der Nettogewinn verringerte sich auf 1,43 (2,36) Mrd. US-$, lag aber über den Analystenerwartungen.

Devisen

Der Euro hat die Parität zum US-$ erreicht – und fiel zweitweise sogar darunter. Zu groß ist der Druck der Energiekrise.

Rohstoffe

Die durch die europäische Energiekrise hervorgerufenen Konjunktursorgen ließen die Ölpreise deutlich sinken.

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