4investors Exklusiv

Aktien

Branchen- und Themenspecials

Ihre privaten Finanzen

4investors News

Deutschland: Trübe Aussichten für die Industrieproduktion - Commerzbank

08.04.2022 09:31 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: SvedOliver / shutterstock.com.

Die Produktion in Deutschland hat im Februar zwar nur geringfügig zugelegt, dürfte aber aufgrund des Zuwachses der Vormonate im 1. Quartal ein kräftiges Plus aufweisen. Für die kommenden Monate haben sich die Aussichten aber deutlich eingetrübt. Der Krieg in der Ukraine hat die Energiepreise nach oben getrieben, was die Produktion bremst. Sie sind so stark angestiegen, dass die Herstellung mancher Güter sogar unrentabel geworden ist. Zudem haben neuerliche Lockdowns in China wieder die Probleme mit den Lieferketten verschärft. Somit dürfte die Produktion die wirtschaftliche Erholung in den Sommermonaten belasten und die positiven Effekte der Lockerung der Corona-Beschränkungen zum Teil kompensieren.

Aktien
Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Nachdem die europäischen Aktienmärkte zur Wochenmitte einen deutlichen Kursrücksetzer zu verbuchen hatten, tendierten die Börsen am Donnerstagvormittag zunächst freundlicher, bevor am Nachmittag schon wieder Gewinnmitnahmen einsetzten und die relevanten Leitindizes mit Ausnahme des Aktienmarktes in der Schweiz (+0,4%) ins Minus drehten. Der Volatilitätsindex VDAX sank zeitweise wieder unter die Marke von 30 Punkten. Der gestrige Tagesverlauf zeigt, dass sich die Investoren weiter recht vorsichtig verhalten, da die Belastungsfaktoren nach wie vor zahlreich sind. Für Gegenwind sorgen vor allem die unverändert andauernden Kriegshandlungen in der Ukraine, ein weiteres Sanktionspaket der EU gegen Russland (u.a. Einfuhrverbot für Steinkohle, Holz und Wodka), ein steigendes Risiko für ein komplettes Öl- und Gasembargo seitens der EU, stark steigende Preise für Energie und Nahrungsmittel, die zu noch größerem Druck auf die westlichen Notenbanken führen, die Leitzinsen schneller als bislang erwartet zu erhöhen. Nicht zuletzt belasten eine Reihe von schwächeren Makrodaten (Europa, China), die das Risiko für ein Stagflations- oder Rezessionsszenario erhöhen. Der Dax verlor gestern 0,5% und schloss nahe am Tagestief. Tagesgewinner war die Aktie von Symrise (+2,4%), Tagesverlierer die Aktie von Delivery Hero (-5,2%). Auf europäischer Sektorenebene waren v.a. Pharmawerte gefragt, die im Schnitt um 1,4% kletterten. Am Ende der Performancerangliste rangierten dagegen Energiewerte mit durchschnittlichen Verlusten in Höhe von 1,6%. Die US-Börsen tendierten leicht freundlicher. Der Dow JonesIndex gewann 0,3%. Auf Sektorenebene waren v.a. Pharmawerte gefragt (+1,9%), wohingegen Immobilienaktien als Tagesverlierer im Schnitt 0,9% einbüßten. Die Börsen in Asien tendierten zum Wochenschluss uneinheitlich. Technologieaktien in Hongkong gerieten zeitweise unter Druck. Der Nikkei 225-Index gewann 0,4%.

Anleihen
Heute keine relevanten Datenveröffentlichungen

Der US-Arbeitsmarkt zeigt sich weiter in sehr guter Verfassung. Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe sank entgegen der Erwartung auf 166.000. Dies ist der tiefste Stand seit 1968. Nachdem am Mittwoch FOMC Mitglied Lael Brainard eine rasche Normalisierung der Geldpolitik gefordert hatte und ein schnellerer Bilanzabbau im Vergleich zum letzten Zyklus sich aus dem veröffentlichten FED-Protokoll ergab, äußerte sich gestern der ausgewiesene Falke James Bullard, Präsident der Federal Reserve Bank of St. Louis, zu der Geldpolitik. Angesichts des inflationären Umfeldes sei der Leitzins gemäß Modellrechnungen um 300 Basispunkte zu niedrig und er sieht die Möglichkeit, dass die Zentralbank den Leitzins auf 3,5% erhöhen muss, um der hohen Inflation entgegenzuwirken. Der Markt reagierte auf die Nachrichten und die Renditen für 10-jährige US-Staatsanleihen stiegen auf ein 3-Jahreshoch von 2,67%. Auch der Bericht des EZB-Meetings im März übte eher Aufwärtsdruck auf die Renditen aus. Die Mehrheit der Ratsmitglieder vertrat die Ansicht, dass die aktuell hohe Inflation und ihr Fortbestehen sofortige weitere Schritte in Richtung einer geldpolitischen Normalisierung erforderten. Es wurde prognostiziert, dass die Inflation auch 2023 über dem Ziel verbleiben würde, wobei hier erhebliche Aufwärtsrisiken bestünden. Große Unsicherheiten könnten von einer weiteren Eskalation des UkraineKonfliktes ausgehen, die bereits eingetreten sind. Aktuell haben sich die Nato-Staaten auf eine zusätzliche Militärhilfe für die Ukraine geeinigt und die Länder der Europäischen Union diskutieren die fünfte Sanktionsrunde, die insbesondere ein Embargo für russische Kohle umfasst. Die Kreditmärkte reagierten auf die gestiegene Wahrscheinlichkeit einer negativen Wirtschaftsentwicklung mit Spreadausweitungen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

4investors-News - Konjunktur

20.10.2021 - Bundesbank: Weidmann geht ...
07.02.2021 - Wachstumsstrategien für Unternehmen – Wettbewerbsfähigkeit in disruptiven Ze ...
15.11.2020 - Automatisierung und Projektifizierung: Wo bleibt der Mensch? ...
08.09.2020 - Warum so viele Startups scheitern! ...
04.08.2020 - Das Tal der Tränen der Digitalisierung ...
17.06.2020 - Die Krise kann uns mal: Chef als Vorbild - Podcast ...
02.06.2020 - Mythos Agilität! - Podcast ...
16.03.2020 - Invest: Erst wieder 2021 ...
09.03.2020 - Corona-Virus und die Folgen: ifo-Zahlen zur Produktion mit Vorsicht zu genießen ...
21.06.2016 - EZB: Verfassungsgericht gibt grünes Licht ...
16.12.2015 - USA: FED erhöht die Zinsen ...

DGAP-News dieses Unternehmens

08.05.2024 - EQS-News: Carl Zeiss Meditec schließt das erste Halbjahr 2023/24 mit ...
08.05.2024 - EQS-News: MPC Capital mit starkem ersten Quartal: Finanzkennzahlen ...
08.05.2024 - Änderung in der ...
08.05.2024 - EQS-News: EDAG ernennt Harald Keller zum ...
08.05.2024 - EQS-News: Aurubis erzielt im ersten Halbjahr 2023/24 ein anhaltend starkes ...
08.05.2024 - EQS-News: Stabilus SE schließt Q2 GJ2024 mit leichtem Umsatzplus ...
08.05.2024 - EQS-News: SMA Gruppe beginnt Geschäftsjahr 2024 mit Umsatz und Profitabilität ...
08.05.2024 - ALSO gibt Verantwortungsbereiche der neuen Konzernleitung bekannt: Klarer ...
08.05.2024 - EQS-News: Vitesco Technologies startet mit einem soliden Quartalsergebnis ins ...
08.05.2024 - EQS-News: Knorr-Bremse steigert Profitabilität zu Jahresbeginn ...