US-Arbeitsmarkt startet durch - VP Bank

In den USA sind im Februar 678´000 neue Stellen ausserhalb des Landwirtschaftssektors geschaffen worden. Die Arbeitslosenquote sinkt von 4.0 % auf 3.8 %.

Der Stellenaufbau in den USA kommt weiter voran. Die Beschäftigungslücke wurde im Februar nochmals mit einem grossem Schritt verkleinert. Dabei ist nach wie vor wichtig, die Entwicklungen am US-Arbeitsmarkt neu zu denken.

Im Nachgang zur Corona-Krise mangelt es keinesfalls an fehlender Nachfrage seitens der Unternehmen, vielmehr hielten sich die Arbeitnehmer mit der Aufnahme einer Beschäftigung zurück. Ausdruck dessen ist eine rekordhohe Anzahl von offenen Stellen. Normalerweise ist es nach Wirtschaftseinbrüchen umgekehrt: Es sind die Unternehmen, die sich mit der Einstellung neuer Arbeitskräfte zurückhalten.

Gerade weil die Nachfrage nach Arbeitnehmern gross und das Arbeitskräfteangebot knapp ist, steigen die Löhne. Das bedeutet, dass der Lohndruck mit der Rückkehr von Arbeitnehmern abnimmt. Der Mechanismus ist deshalb dieses Mal ein anderer: Der Arbeitsplatzaufbau senkt zunächst Inflationsrisiken und erhöht sie nicht.

Darum wird die Fed den Jobaufbau wohlwollend zur Kenntnis nehmen. Erst wenn die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen über das Vollbeschäftigungsmass hinausreicht, wäre aus Angebot-Nachfrage-Gesichtspunkten mit einem nachhaltigen Lohnanstieg zu rechnen. Auf einem anderen Blatt steht indes, ob die Arbeitnehmer in Anbetracht gestiegener Lebenshaltungskosten nicht zwischenzeitlich ihre Lohnforderungen erhöhen.

Der Arbeitsplatzaufbau wird sich auch in den kommenden Monaten fortsetzen. Immer deutlicher wird der Mechanismus am US-Arbeitsmarkt. Die während der Corona-Pandemie üppig geflossenen Unterstützungsleistungen des Staats sind nun in vielen Haushalten aufgebraucht. Jetzt besteht wieder der materielle Zwang zu einer Arbeitsaufnahme.

Der Arbeitsmarktbericht ist für die anstehende Zinssitzung lediglich eine Randnotiz. Die Fed hat ihren Kurs längst abgesteckt. Ihr Motto lautet: Die hohen Inflationsraten erfordern dringendes Handeln, mache der Arbeitsmarkt was er wolle.

Autor: Dr. Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank

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