Aktien: Fraport, Renault, Ölpreis und Konjunkturdaten im Fokus - Nord LB

Chinas Wachstum setzt sich fort, aber in einem geringeren Maße als üblich. Im IV. Quartal 2021 verzeichnete das Land einen BIP-Anstieg um 1,6% Q/Q. Der quartalsweise Zick-Zack-Kurs setzt sich fort. Das BIP-Wachstum für 2021 mit 8,1% erscheint nur optisch beeindruckend und rührt her von statistischen Überhängen in 2020. Dem Reich der Mitte droht aber beim Wachstumspfad absehbar eine Abschwächung: Eine restriktivere Kreditvergabe setzt den Immobilienmarkt unter Druck, steigende Rohstoffpreise sorgen für Schließungen ganzer Unternehmen wie auch die Zero-Covid-Politik immer wieder zu scharfen Lockdown-Maßnahmen führt. Zu befürchten ist, dass die in China verabreichten Impfungen weniger gut gegen die Omikron-Variante wirken. Entsprechend könnten die Restriktionen vor und während der Olympiade sogar noch zunehmen und den Konsum bremsen. Die Konjunktur im I. Quartal 2022 droht so erneut aus dem Tritt zu kommen. Entsprechend hat die PBoC heute – erstmals seit April 2020 – den 1- Jahres-Leitzins gesenkt, was im kompletten Kontrast zu der Federal Reserve steht, die im März die erste Zinsanhebung anstrebt.

In den USA werden heute interessante Angaben zu zwei Stimmungsindikatoren gemeldet. Neben dem regionalen Unternehmensvertrauen („Empire State Manufacturing Survey“) der New York Fed erfolgt auch die Veröffentlichung von Daten zum NAHB Wohnbau-Index. Es handelt sich jeweils bereits um Angaben für den Berichtsmonat Januar. Der Indikator des NAHB sollte auch weiterhin auf sehr hohem Niveau verharren können. Empirische Analysen zeigen, dass diese Zeitreihe bei der Prognose der Immobilienpreisentwicklung in den Vereinigten Staaten helfen kann. Angesichts des mittlerweile erreichten Niveaus beim NAHB Wohnbau-Index – beachtliche 84 Punkte für den letzten Dezember - mag aus einem etwas anderen Blickwinkel betrachtet („Bubble“) sogar fast schon von einem Warnsignal gesprochen werden. Innerhalb der Fed existiert in der Tat eine Sorge bezüglich möglicherweise bereits zu stark anziehender US-Immobilienpreise.

Rentenmarkt
Die Zinssenkungen in China verhalfen dem dt. Aktienmarkt zu moderaten Kursgewinnen. Entsprechend getrübt war die Stimmung am deutschen Anleihenmarkt. Der Bund-Future fiel auf 169,65 Punkte. Der US-Anleihenmarkt blieb am Montag wegen des Feiertags „Martin Luther King Day” geschlossen.

Aktienmarkt
Dem deutschen Aktienmarkt fehlten zwar gestern aufgrund der geschlossenen US-Börsen zum Wochenauftakt wichtige Impulse. Dennoch gelang es den Indices den Tag mit einem moderaten Plus abzuschließen. Im Leitindex waren besonders Werte aus der Pharma- und Gesundheitsbranche gefragt. DAX +0,32%; MDAX +0,20%, TECDAX +0,71%. Auf dem amerikanischen Aktienmarktparkett herrschte feiertagsbedingt Ruhe.

Unternehmen
Laut Fraport ist das Frachtaufkommen am Frankfurter Flughafen im vergangenen Jahr auf ein zuvor nie erreichtes Niveau gestiegen. Es habe sich um 19% auf 2,32 Mio. Tonnen erhöht. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 sei das ein Plus von knapp 9%. Der Zuwachs ist auf das Wachstum bei der Luftfracht zurückzuführen, die Luftpost schwächelt weiterhin (fehlenden Beilade-Kapazitäten in Passagiermaschinen). Die Zahl der Fluggäste stieg zwar 2021 um 32% auf 24,8 Mio., allerdings war dies immer noch ein Minus von 65% zu 2019.

Renault hat vor allem wegen der Chipkrise 2021 das 3. Jahr in Folge einen Absatzrückgang hinnehmen müssen. Insgesamt wurden mit knapp 2,7 Mio. Autos 4,5% weniger verkauft als im ersten Corona-Jahr 2020, wie das Unternehmen mitteilte.

Devisen
Der Wochenauftakt beim EUR fiel eher ruhig aus; im Euroraum wurden nur wenige Wirtschaftsdaten veröffentlicht. Die europäische Gemeinschaftswährung zeigte sich somit nur wenig verändert.

Öl
Von der jüngsten Produktionsnormalisierung in Libyen sind die Ölpreise kaum belastet worden. Vielmehr scheint der zuletzt schwächere USD, der Rohöl für Interessenten außerhalb des Dollarraums günstiger macht, die Notierungen zu unterstützen.

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