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MSCI Emerging Market-Index weist 2021 kräftige Underperformance aus - Commerzbank

11.01.2022 09:12 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Der MSCI Emerging Markets-Index verlor im Jahr 2021 4,6%. Damit verzeichnete er sowohl gegenüber dem MSCI Welt-Index (+16,8%) als auch gegenüber dem Developed Market-Index (+20,1%) eine deutliche Underperformance. Verantwortlich hierfür zeichnete vor allem die sehr schwache Performance des MSCI China-Index, der 2021 um 22,8% nachgab. Der Emerging Market ex-China Index gewann im Berichtsjahr 2021 hingegen 10%. Der chinesische Aktienmarkt litt vor allem unter einer Reihe von regulatorischen Maßnahmen seitens der chinesischen Regierung sowie einiger Regulierungsbehörden. Neben dem festeren US-Dollar sorgten auch eine Reihe von kräftigen Leitzinserhöhungen vor allem in Lateinamerika und in der Region EMEA für Gegenwind. So erhöhte die Notenbank in Brasilien den Leitzins um 725 Basispunkte, um die steigende Inflation zu bändigen. In Russland hob die Notenbank den Leitzins um 425 Basispunkte an. Innerhalb der Emerging Markets gab es auf regionaler Ebene große Unterschiede. Während der MSCI EMEA-Index um 14,3% zulegte, verloren der MSCI Lateinamerika-Index 13,1% und der Asien ex-Japan-Index 6,4%. Sektoral legte der Bereich Energie (14,7%) am stärksten zu, da der Ölpreis 2021 um 54,3% kletterte. Gebrauchsgüterwerte büßten im Schnitt 29,4% ein und hielten somit die rote Laterne. Wir empfehlen für die Schwellenländeraktien weiterhin eine neutrale Gewichtung. Für Gegenwind könnten kurzfristig ein stärkerer US-Dollar sowie weitere Leitzinserhöhungen in einigen Ländern der Region und wieder steigende Ansteckungsraten mit Covid-19 sorgen. Für die Schwellenländerbörsen spricht u.a. eine relativ günstige Bewertung (KGV 2022e: 12,0) sowie eine möglicherweise wieder expansivere Fiskal- und/oder Geldpolitik in China und ein sukzessives Abebben der dortigen scharfen Regulierungen.

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Die europäischen Aktienmärkte starteten schwächer in die neue Handelswoche. Die relevanten Leitindizes gaben in der Spitze um 1,9% (Niederlande) nach. Nachdem der Dax in der ersten Handelswoche in der Spitze um 2,5% zulegen konnte und sein Allzeithoch (16.290 Punkte) nur um 5 Punkte verfehlte, trat relativ schnell Ernüchterung bei den Anlegern ein. Der Grund für die Gewinnmitnahmen, die ab vergangenen Donnerstag einsetzten und bis gestern anhielten, war vor allem die Sorge vor einer restriktiveren US-Geldpolitik als bislang erwartet. Es gab zudem Stimmen, die auch für Europa ein schärferes geldpolitisches Vorgehen vorhersehen, um die derzeit hohe Inflation noch rechtzeitig zu bekämpfen. Die Rendite für die 10jährige deutsche Bundesanleihe stieg in diesem Jahr bereits kräftig an und zwar von -0,177% (31.12.2021) auf -0,0241% (gestern). Weiter steigende Zinsen bedeuten tendenziell Gegenwind für die Aktienmärkte, da es dann mehr renditeträchtigere Alternativen gibt. 10jährige US-Staatsanleihen werfen zur Zeit eine Rendite von fast 1,8% ab. In diesem Umfeld büßte der Dax 1,1% ein. Tagesgewinner im deutschen Leitindex war die Aktie von Bayer (+2,6%). Die stärksten Verluste wies Sartorius auf (-7,5%). Stay-at-home-Aktien wie Zalando (-3,7%), Delivery Hero (-3,7%) oder Hello Fresh (-4,5%) haben es weiterhin schwer. Der Kurs der französischen IT-Firma Atos brach nach einer Gewinnwarnung um 16,8% ein. Auf europäischer Sektorenebene erzielten Bankwerte mit durchschnittlichen Aufschlägen von 0,2% die größten Zugewinne. Am Performanceende rangierten Werte aus dem Bereich Technologie (-3,6%). Die Börsen in den USA tendierten überwiegend leichter, holten aber ihre zeitweise hohen Verluste zum Teil wieder auf. Auf Sektorenebene waren v.a. Pharmawerte (+1%) gefragt. Industrieaktien verloren dagegen im Schnitt 1,2%. Die Börsen in Asien tendierten uneinheitlich.

Anleihen
Heute keine relevanten Konjunkturdaten

Am Rentenmarkt streben die Renditen unaufhaltsam nach oben. Obwohl viele Länder steigende SARS-CoV-2 Infektionszahlen vermelden, bleibt die traditionelle Flucht in den Hafen der „sicheren“ Staatsanleihen bisher aus. Die Händler schauen aktuell auf die hohen Inflationsraten und die sich immer deutlicher abzeichnende restriktivere Geldpolitik vieler Notenbanken. Am Freitag kletterte die Dezember-Inflationsrate im Euroraum entgegen den Erwartungen eines leichten Rückgangs auf 5,0% im Jahresvergleich (nach 4,9% im November). Dies war der höchste Wert seit Beginn der Währungsunion. Zwar dürfte die Inflationsrate damit ihren Höhepunkt erreicht haben, weil im neuen Jahr die deutsche Mehrwertsteueranhebung aus der Berechnung herausfällt und die Energiepreise nicht mehr so stark steigen sollten. Aber wir gehen davon aus, dass es wohl bis zum Herbst dauert, bis die Inflationsrate wieder auf den mittelfristigen Zielwert der EZB von 2% zurückgeht. Am Wochenende äußerte sich EZB-Direktoriumsmitglied Schnabel zum Energiepreisanstieg: Die EZB erkenne inzwischen das Risiko, dass steigende Energiepreise mittelfristig die Teuerung anfachen. „Falls diese Entwicklung die Verbraucherpreise über das EZB-Ziel hinauszutreiben drohen, müsse die Geldpolitik handeln.“ Schnabel sieht auch in der Wende zu grünen Energiequellen ein Inflationsrisiko. Heute Vormittag spricht EZB-Chefin Lagarde anlässlich des Amtswechsels bei der Bundesbank. Falls sie ebenfalls einen ernsthaften Ton in Bezug auf die Inflationsrisiken anschlagen sollte, könnte sich der Aufwärtsdruck bei den Renditen weiter fortsetzen. Die laufende Verzinsung zehnjähriger Bundesanleihen stieg gestern bis auf minus 0,02% an. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen kletterte seit Jahresbeginn von 1,51% auf zwischenzeitlich über 1,80%. Für die US-Notenbankpolitik sind die morgigen US-Verbraucherpreisdaten für Dezember wichtig.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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