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Fed-Signale heben die Stimmung - HelloFresh, Deutsche Post & Co. gewinnen - Börse München

08.11.2021 09:56 Uhr - Autor: Robert Ertl  auf twitter

Robert Ertl, Börse München, wirft einen Blick auf die Aktien- und Anleihemärkte. Bild und Copyright: Bayerische Börse AG.

Gute Laune und Rekorde: Die deutschen Aktienmärkte haben in der vergangenen Woche teils deutliche Gewinne verzeichnet. Bereits zum Wochenauftakt sorgte das Ende des Zollstreits zwischen den USA und der EU für Auftrieb. Im weiteren Wochenverlauf trieben dann gut aufgenommene Unternehmensberichte, einige Konjunkturdaten und die Entscheidung der US-Notenbank Fed die Kurse weiter an. Wie von vielen Beobachtern erwartet hatte die Fed angekündigt, sukzessive aus ihre Milliarden-Dollar-schweren Wertpapierkäufen auszusteigen. Dies wurde von den Marktteilnehmern mehrheitlich als Indiz für eine konjunkturelle Stärke interpretiert. Zudem hatte die Fed signalisiert, sich mit einer Anhebung des Zinssatzes Zeit lassen zu wollen. Zu Ende der Handelswoche rundeten robuste US-Arbeitsmarkdaten das gute Stimmungsbild an den Märkten ab.

Der Deutsche Aktienindex (Dax) markierte sowohl am Donnerstag als auch am Freitag im Handelsverlauf neue Rekordhochs (rund 16.085 Zähler am Freitag), letztlich gewann er im Wochenvergleich 2,3 Prozent auf 16.054,36 Punkte. Der MDax kletterte um 2,8 Prozent auf 35.823,44 Zähler. Der TecDax stieg um 1,9 Prozent auf 3.895,73 Punkte. Gegen den Trend gab der m:access All-Share 1,5 Prozent auf 2.654,28 Zähler ab, hier machten sich Kurseinbrüche im zweistelligen Prozentbereich bei drei Indexwerten bemerkbar.

Mit Abstand größte Wochengewinner im Dax waren die Titel von HelloFresh mit einem Kurssprung um 25,5 Prozent. Nachdem der Kochboxversender in den Vorwochen noch deutlich unter Druck gestanden hatte, zeigten sich die Anleger in der vergangenen Woche nach einer merklich höheren Umsatzprognose für dieses Jahr begeistert. Eine Prognoseanhebung gab es auch bei der Deutschen Post, hier stand ein Wochenplus von 6,7 Prozent zu Buche. Dagegen sackten die Titel von Zalando auf Wochensicht um 5,4 Prozent ab, die Marktteilnehmer zeigten sich von vorsichtigen Aussagen des Managements zum kommenden Jahr enttäuscht.

Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche merklich zugelegt. Zum einen trieben einige mit Enttäuschung aufgenommene Konjunkturdaten aus der Eurozone die Notierungen der Bundespapiere an. Vor allem aber stützten geldpolitische Entscheidungen. So kündigte die US-Notenbank zwar den Ausstieg aus ihren Wertpapierkäufe an, will aber mit einem Zinsschritt abwarten. Die Bank of England wiederum ließ ihren Zinssatz unverändert, hier hatten einige Marktteilnehmer auf eine Anhebung spekuliert. Die Rendite der marktbestimmenden zehnjährigen Bundesanleihe rutschte im Wochenvergleich von -0,10 auf -0,28 Prozent ab. Die Umlaufrendite fiel von -0,22 auf -0,34 Prozent.

Die US-Börsen haben in der vergangenen Woche erneut Kurszuwächse und neue Indexrekorde verbucht. Klarheit über die weitere US-Geldpolitik, starke Konjunkturdaten wie der Arbeitsmarktbericht sowie die zu Ende der Handelswoche kommende Nachricht über ein wirksames Covid-19-Medikament von Pfizer stimmten die Anleger optimistisch. Der Dow-Jones-Index legte im Wochenvergleich um 1,4 Prozent auf 36.327,95 Punkte zu. Der breiter gefasste S&P-500-Index rückte um 2,0 Prozent auf 4.697,53 Zähler vor. Der technologielastige Nasdaq-100-Index verbesserte sich um 3,2 Prozent auf 16.359,37 Punkte.

Ausblick

Nach der starken Vorwoche herrscht bei etlichen Experten die Hoffnung, dass sich die Anleger an den deutschen Aktienbörsen auch in der aktuellen Woche in Kauflaune zeigen werden. Einerseits kamen in der vergangenen Woche Signale, dass die Unterstützung durch eine extrem lockere Geldpolitik anhalten dürfte. Auch die Berichtssaison hatte bislang überwiegend für positive Überraschungen gesorgt, was ebenfalls beflügeln könnte. Und schließlich sprächen sowohl charttechnische als auch statistische Erwägungen für eine generelle Fortsetzung der Aufwärtsbewegung, schließlich zählten die kommenden Monate an den Börsen traditionell zu den stärksten.

Auf der anderen Seite bestehen einige Risikofaktoren, die für einen Stopp oder zumindest eine Unterbrechung einer beginnenden Jahresendrally sorgen könnten. So nehmen die Infektionszahlen in der Corona-Pandemie wieder deutlich zu. Dies könnte Befürchtungen über neue staatliche Maßnahmen wecken, die wiederum die ohnehin mehr als angespannte Lieferkettensituation weiter verschärfen könnten. Und auch das Thema Inflation steht unverändert im Raum. Sollten die in den kommenden Tagen zur Veröffentlichung anstehenden Teuerungsraten höher als erwartet ausfallen, könnte dies Spekulationen über eine raschere Zinswende neue Nahrung geben – den Signalen der Notenbanken von vergangener Woche zum Trotz.

Neben den genannten Inflationszahlen stehen nur sehr wenige potenziell marktbewegende Konjunkturdaten auf der Agenda. Für Aufmerksamkeit dürften dabei allerdings die ZEW-Konjunkturerwartungen hierzulande sowie das von der Universität Michigan ermittelte Verbrauchervertrauen in den USA sorgen.

Eine Vielzahl von Veröffentlichungen gibt es dagegen erneut von Unternehmensseite. Von den Dax-Werten legen beispielsweise Adidas, Allianz, Delivery Hero, Deutsche Telekom, E.on, Infineon, Münchener Rück und Siemens Geschäftszahlen vor. Auch aus der zweiten und dritten Börsenreihe geben etliche Unternehmen Einblick in ihre Bücher.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Dienstag, 09.11.: ZEW-Konjunkturerwartungen (Deutschland); Handelsbilanz Deutschlands; Erzeugerpreise in den USA
Mittwoch, 10.11.: Verbraucherpreise in Deutschland; Verbraucherpreise in den USA; Verbraucherpreise in China
Donnerstag, 11.11.: US-Börsen feiertagsbedingt geschlossen
Freitag, 12.11.: Industrieproduktion in der Eurozone; Verbrauchervertrauen der Universität Michigan

Autor: Dr. Robert Ertl, Vorstand der Bayerischen Börse AG

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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