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ifo-Geschäftsklimaindex: Aus der Corona-Krise ist eine Knappheitskrise geworden - VP Bank

25.10.2021 14:39 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Der ifo-Geschäftsklimaindex fällt im Oktober von 98.9 auf 97.7. Die Corona-Krise wurde zur Krise der Verknappung. Die Nachrichtenlage hat einen stärkeren Rückgang des ifo-Geschäftsklimaindex bereits erahnen lassen. Die Materialknappheiten lasten derzeit schwerwiegend auf der Industrie. Hinzu kommen nun auch Preisturbulenzen an den Energiemärkten. Die massiv gestiegenen Gas- und Strompreise werden zu einem konjunkturellen Risiko. Gas beispielsweise wird für viele industrielle Fertigungsprozesse benötigt. In der Chemieindustrie ist Gas etwa für die Herstellung vieler Grundstoffe notwendig. Betriebe, die zum aktuellen Gaspreis einkaufen müssen, kommen nun ins Schleudern.

Aber auch für die Konsumenten sind die hohen Energiekosten eine Bürde. Vom verfügbaren Haushaltseinkommen muss mehr für Spritpreise aufgewendet werden. Werden nun auch noch die Gas- und Stromrechnungen teurer, bleibt insgesamt weniger für den Konsum übrig. Den Einzelhandel, aber auch das ohnehin schon Pandemiegebeutelte Hotel- und Gaststättengewerbe dürften die aktuellen Energiepreisentwicklungen daher mit grosser Sorge begleiten.

In Anbetracht der Nachrichtenlage ist es deshalb kein Wunder, dass die Unternehmen ihre weiteren Geschäftsaussichten schlechter als noch im Vormonat beurteilen. Der entsprechende Index gibt von 97.4 auf 95.4 nach. Für wieder bessere Konjunkturaussichten muss sich der gesamte Knoten an Knappheiten auflösen.

Material muss wieder in ausreichendem Masse zur Verfügung stehen und auch der aktuelle Energieengpass sollte beseitigt werden, damit Unternehmen wieder optimistischer in die Zukunft blicken.

Doch vermutlich wird uns die schwierige Situation auch noch in den kommenden Monaten begleiten. An den Energiemärkten zeichnet sich über den Winter hinweg kaum Besserung ab. Dabei bleibt die Ausgangslage günstig. Die Auftragsbücher in der Industrie sind voll und damit bleiben auch die Beschäftigungsaussichten gut. Es scheint jedoch, dass selbst die gut gefüllten Auftragsbücher die Stimmung derzeit nicht aufhellen können.

Autor: Dr. Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der VP Bank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!


Lesen Sie mehr zum Thema Konjunktur im Bericht vom 25.10.2021

ifo Geschäftsklima: Unternehmen rechnen mit länger anhaltenden Belastungen - Nord LB

Heute Vormittag hat das Münchner ifo-Institut aktuelle Ergebnisse seiner Konjunkturumfrage unter rund 9.000 deutschen Unternehmen veröffentlicht. Im Berichtsmonat Oktober hat sich die seit vier Monaten anhaltende Stimmungseintrübung in der deutschen Wirtschaft fortgesetzt. Das ifo-Geschäftsklima für die gewerbliche Wirtschaft reduzierte sich auf nur noch 97,7 Punkte. Die meisten zuvor befragten Analysten und Volkswirte hatten mit einem erneuten Rücksetzer in dieser Größenordnung gerechnet.

Wie schon im September wurden sowohl die aktuelle Lage als auch die Geschäftserwartungen schlechter als im Vormonat eingeschätzt. Bei den Geschäftserwartungen ging es im Oktober sogar wieder beschleunigt abwärts. Mit nur noch 95,4 Punkten wird hier der tiefste Stand seit Februar markiert. Zwar liegt der Wert noch immer über dem Vorkrisenniveau, mit einem weiteren Rückgang in der Größenordnung des laufenden Monats würde diese Marke jedoch erreicht.

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