A.S. Creation - Dividende: Wieder rund 45 Prozent Ausschüttungsquote

A.S. Creation gehört nicht zu den Unternehmen, die man normalerweise auf Investorenkonferenzen trifft. Doch das scheint sich zu ändern. Auf dem Hamburger Investorentag (HIT) von Montega, hat CFO Maik Krämer die Tapetengesellschaft vorgestellt.

Gegründet im Jahr 1974 ist das Unternehmen seit 1998 an der Börse. Der nach eigenen Angaben führende westeuropäische Tapetenhersteller machte zuletzt einen Umsatz von rund 145 Millionen Euro. Davon entfallen 92 Prozent auf Tapeten, 8 Prozent des Umsatzes werden mit anderen Materialien, wie Dekostoffe oder Vorhänge, generiert. Bei einem EBIT von 8,8 Millionen Euro lag die Marge 2020 bei 6,1 Prozent. Zuletzt gab es eine Dividende von 0,90 Euro. Deutlich macht Krämer auf dem HIT, dass man bei der Dividende künftig wieder mit einer Ausschüttungsquote von rund 45 Prozent plant.

Im ersten Halbjahr 2021 steigt der Umsatz um 11,1 Prozent auf 76,2 Millionen Euro an, operativ verdient A.S. Creation 4,6 Millionen Euro, das entspricht einer Marge von rund 6 Prozent. Langfristig will die Gesellschaft wieder frühere Margenhöhen von 10 Prozent schaffen.

Für das laufende Jahr prognostiziert der CFO einen Umsatz von 147 Millionen Euro bis 157 Millionen Euro. Wichtig wird dabei sein, wie der September und Oktober verlaufen werden, nachdem das zweite Quartal eher enttäuschend ausfiel.

Das operative Ergebnis soll auf 9 Millionen Euro bis 11 Millionen Euro ansteigen. Der Gewinn soll sich von 5,5 Millionen Euro auf 6,0 Millionen Euro bis 7,5 Millionen Euro verbessern. Krämer bewertet das Umfeld jedoch als extrem unsicher. Möglicherweise hat es 2020 aufgrund von Corona Vorzieheffekte gegeben, die Rohstoffkosten sind auch bei dem Tapetenhersteller eine Belastung.

Einen wichtigen Treiber für den Umsatz sieht Krämer in Osteuropa. Russland ist der größte Tapetenmarkt der Welt. Hier will man neue Akzente setzen. Dort werden jährlich rund 140 Millionen Rollen verbraucht. Zum Vergleich: In Deutschland sind es 22 Millionen Rollen, Frankreich kommt auf 18 Millionen Rollen. Die Zahlen sind zuletzt angestiegen. Dank Corona hat sich der Trend zu den eigenen vier Wänden verstärkt. Im laufenden Jahr dürfte das Marktvolumen erneut steigen.

Für A.S. Creation ist Deutschland derzeit aber der wichtigste Markt. 38 Prozent des Umsatzes wird hier erzielt, in der restlichen EU und Großbritannien werden 43 Prozent erwirtschaftet, Osteuropa außerhalb der EU und dabei vor allem Russland kommen auf 12 Prozent. Zu den besten Zeiten machte man 33 Prozent des Umsatzes in diesem Land. Entsprechend groß ist die Hoffnung, von dort neue Impulse zu erhalten. Dabei soll auch ein Tapetenwerk in Belarus helfen, dass A.S. Creation seit 2018 betreibt. Die Kosten dort sind niedriger, die Währungsrisiken sind geringer. In Zeiten eines schwachen Rubels ist dies ein wichtiger Aspekt.