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ISM-Index erneut gefallen, Euroraum holt auf - Commerzbank

03.08.2021 09:15 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Der ISM-Index, der die Stimmung der US-Unternehmen widerspiegelt, ist im Juli von 60,6 auf 59,5 Punkte gefallen. Das Niveau spricht für ein hohes – aber nachlassendes – Expansionstempo. Schon im November 2020 hatte der ISM-Index knapp 60 Punkte erreicht. Seither hat der Euroraum merklich aufgeholt. Die ISM-Daten zeigen auch, dass die Nachfrage nach Arbeitskräften im Verarbeitenden Gewerbe nun wieder wächst – 52,9 Punkte nach 49,9 Punkten. Der Preisdruck nimmt weiter zu, aber langsamer – 85,7 Punkte nach 92,1 Punkten. Wichtig für den Blick nach vorn ist, dass die Zuwächse bei den Bestellungen unverändert hoch sind – der Index erreicht 64,9 Punkte nach. 66,0 Punkten im Vormonat.

Anleihen
USA: Auftragseingänge Industrie (Juni), 16:00 Uhr

Zum Wochenauftakt verzeichnete der Rentenmarkt erst am Nachmittag Kursgewinne. Hier half auch der enttäuschende ISM-Index aus den USA, denn die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe ging im Juli zurück. Immerhin verbesserte sich die Unterkomponente „Beschäftigung“. Hier zeigt sich die Belebung am US-Arbeitsmarkt (siehe „Im Blickpunkt“). In China setzt sich die Stimmungseintrübung unter den Firmen auch im Juli fort. Sowohl die staatlichen Einkaufsmanager Indizes als auch der private Caixin Index gehen – teilweise schon seit mehreren Monaten – zurück. Im Dienstleistungssektor befindet sich der offizielle Index mit 53,3 Punkten zwar noch ordentlich im Wachstumsbereich (beginnend mit 50 Punkten), im Verarbeitenden Gewerbe sinkt der staatliche (50,4) wie auch der private Index (50,3) allmählich wieder Richtung der 50er-Marke. Die Konjunkturabschwächung entspricht angesichts der Straffung der Geld- und Finanzpolitik weitgehend den Erwartungen. Darüber hinaus dürfte das jüngste harte Vorgehen Pekings gegen den Wohnungsmarkt und einige Technologieunternehmen die Marktstimmung gedrückt haben. Wir rechnen mit einem Wirtschaftswachstum von 8,4% für dieses Jahr und für 2022 mit 5,0%. Auch im Euroraum zeigt sich im Juli unter den meisten Einkaufsmanagern eine leichte Stimmungseintrübung. Wie der Anbieter IHS Markit in einer zweiten Veröffentlichung mitteilte, sank der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe von 63,4 auf 62,8 Punkte. Trotz Schwierigkeiten in der Zulieferindustrie präsentieren sich die deutschen Firmen robust: Die Industrie meldete hier eine Stimmungsaufhellung gegenüber Juni. Allerdings zeigte die Juli-Umfrage auch, dass die Unternehmen und ihre Zulieferer Schwierigkeiten haben, die Produktion schnell genug zu steigern, um die Nachfrage zu befriedigen, was deshalb die Preise immer weiter in die Höhe treibt.

Aktien
BMW, Halbjahreszahlen
Infineon, Ergebnis Q3
Fraport, Ergebnis Q2
Teamviewer, detailliertes Ergebnis Q2
BP, Standard Chartered, Halbjahreszahlen
Amgen, Du Pont de Nemours, Ergebnis Q2

Insgesamt erlebten die europäischen Aktienbörsen einen guten Start in die neue Handelswoche. Im Dax 30 verhindert allerdings der deutliche Kursabschlag bei der Aktie des Indexschwergewichts Allianz ( -7,8%) ein kräftigeres Plus. Dem Versicherungskonzern zufolge hat das US-Justizministerium eine Untersuchung im Zusammenhang mit sogenannten Structured Alpha Fonds der Allianz-Tochter AGI eingeleitet. Spitzenreiter im deutschen Leitindex waren indes die Titel von Infineon (+4,0%). Vor dem Hintergrund des erneuten Anlaufs zur Übernahme von Deutsche Wohnen (+0,3%) stiegen die Papiere von Vonovia um 2,2%. Im EUROSTOXX 50 legten vor allem der Handel (+2,0%) und Haushaltsgüter (+1,9%) deutlicher zu. Bei Versicherungen (-1,8%) verhinderten die besser als erwartet ausgefallenen Umsatz- und Gewinnzahlen der französischen Gesellschaft Axa (+5,3%) einen noch stärkeren Abschlag. Auch die Wall Street eröffnete in der Breite mit Kursgewinnen. Impulse kamen von einer sich abzeichnenden Senatsmehrheit für ein Infrastrukturpaket mit einem Volumen von 550 Mrd. USD sowie der Warnung zweier Fed-Mitglieder vor Risiken für die US-Konjunktur, was die Ängste vor einer restriktiveren Geldpolitik minderte. Allerdings büßten die Indizes den Schwung aus dem frühen Handel schnell wieder ein und schlossen im negativen Terrain. Nur der Nasdaq 100 konnte sich knapp behaupten. Auf Branchenebene konnten sich lediglich Versorger (+0,8%) dem allgemeinen Kursdruck entziehen. Die asiatischen Börsen tendieren heute Morgen in der Breite schwächer. Die europäischen Märkte dürften ebenfalls leichter eröffnen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!


Lesen Sie mehr zum Thema Konjunktur im Bericht vom 03.08.2021

Am Morgen: Aareal, HSBC und Stabilus im Blickpunkt - Nord LB Kolumne

Die deutsche Industrie hat ihr Wachstum zu Beginn der zweiten Jahreshälfte trotz anhaltender Lieferengpässe beschleunigt. Der Einkaufsmanagerindex legte im Juli um 0,8 auf 65,9 Punkte zu. Das ist der drittbeste Wert seit Beginn der Umfrage 1996. Die Auftragsbestände wuchsen diesmal in Rekordtempo. Anhaltende Sorgen wegen der wackligen Versorgung mit wichtigen Materialien wie Chips drückten zugleich den Geschäftsausblick auf den niedrigsten Wert seit Ende 2020.

Auch in der Euro-Zone läuft es für die Industrie gut. Zwar fiel der Einkaufsmanagerindex im Juli um 0,6 um auf 62,8 Punkte. Er blieb aber klar über der Wachstumsschwelle von 50.

Die US-Industrie hat im Juli ihr hohes Wachstumstempo überraschend gedrosselt. Der Einkaufsmanagerindex fiel um 1,1 auf 59,5 Punkte, wie aus der veröffentlichten Firmenumfrage des Institute for Supply Management (ISM) hervorgeht. Experten hatten dagegen einen Anstieg auf 60,9 Zähler erwartet. Allerdings hielt sich das Barometer den 14. ... diese News weiterlesen!

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