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Verbraucherpreisanstieg in den USA und Euroraum noch niedrig - Commerzbank Kolumne

14.01.2021 09:10 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: telesniuk / shutterstock.com.

In den USA wurde gestern wie erwartet eine Inflationsrate von 1,4% J/J für Dezember gemeldet. Im Euroraum lag sie im selben Zeitraum aber nur bei minus 0,3% J/J. Im Euroraum hat die schwere Rezession deutlichere Bremsspuren bei den Verbraucherpreisen hinterlassen. Dort konnten die Preise aufgrund des Lockdowns nur zum Teil erhoben werden und sind aufgrund von Sondereffekten wie die Mehrwertsteuersenkung in Deutschland nach unten verzerrt. In den USA gab es keinen flächendeckenden Lockdown im 4. Quartal. Die Wirtschaft dürfte dort auch im 4. Quartal weiter zugelegt haben. Ab Januar sollten die Inflationsraten in beiden Regionen wieder anziehen. Ab Frühjahr dürfte sich die Konjunktur erholen und dann fällt der starke Preisverfall der Energiepreise aus dem Vorjahresvergleich heraus.

Anleihen

Japan: Maschinenbauaufträge (November), 00:50 Uhr
Deutschland: Bruttoinlandsprodukt (2020), 10:00 Uhr
Deutschland: Maastricht-Defizit, in % BIP, 10:00 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe, 14:30 Uhr

Der Renditeanstieg bei Staatsanleihen, der insbesondere in den USA in den vergangenen Tagen zu beobachten war, kam gestern zum Erliegen. Am Dienstag hatte die Rendite zehnjähriger US-Treasuries noch mit 1,18% den höchsten Stand seit März letzten Jahres erreicht. Gestern fiel die laufende Verzinsung aber wieder zeitweise auf unter 1,08%. Zehnjährige Bundrenditen verringerten sich von minus 0,46% auf minus 0,52%. Neben den voraussichtlich merklich höheren Staatsausgaben in den USA unter der zukünftigen demokratischen Regierung führten auch steigende Inflationserwartungen zum jüngsten Renditeanstieg. Allerdings sprechen die aktuellen Inflationsdaten nicht für eine massive höhere Preisentwicklung. So sind im Dezember die Verbraucherpreise mit 1,4% im Jahresvergleich nur etwas stärker als im Vormonat (+1,3%) angestiegen. Die Kernrate ohne im Preis stark schwankende Komponenten wie Energie und Lebensmittel erhöhte sich im Dezember wie bereits in den beiden Vormonaten um 1,6% J/J. Das Inflationsziel der Fed von rund zwei Prozent wird damit nach wie vor unterschritten. Für den Anleihemarkt ist dies positiv, da die moderaten Inflationsdaten nicht für eine straffere Geldpolitik der US-Notenbank sprechen. Die Industrie im Euroraum setzte ihre Erholung vom schweren Corona-Einbruch den sechsten Monat in Folge fort: Im November erhöhten die Unternehmen ihre Produktion zum Vormonat um 2,5%. Damit ist das Vorkrisenniveau nahezu wieder erreicht. Allerdings läuft es nicht in allen Ländern Europas rund. In Italien fiel die Industrieproduktion im November wieder deutlich zurück (-4,2% gegenüber dem Vorjahr).

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Auch zur Wochenmitte setzte sich die aktuelle Konsolidierung an den europäischen Aktienbörsen weiter fort. Zumindest sorgten diverse Unternehmensmeldungen auf Einzelwertebene für Bewegung. Der deutsche Leitindex Dax 30 legte leicht zu, vor allem getrieben durch die gute Performance der Aktien des Pharmakonzerns Bayer (+4,5%). Dagegen fanden sich die Titel des Indexneulings Delivery Hero (-3,7%) am Ende der Performanceliste wieder. Deren Konkurrent Just Eat Takeaway (-4,1%) gab nach der Vorlage von Jahreszahlen im niederländischen AEX-Index noch deutlicher nach. Im CAC 40 wurden die Anteile von Carrefour (+13,4%) von Übernahmefantasien angetrieben. Der kanadische Supermarktbetreiber Alimentation Couche-Tard soll eine Offerte für den französischen Wettbewerber planen. Nicht ganz so stark fiel der Kurssprung bei den Aktien von Telefonica (+9,7%) im IBEX 35 aus. Das spanische Telekommunikationsunternehmen teilte mit, dass es Funkmasten für 7,7 Mrd. Euro an den US-Konzern American Tower veräußert und damit seine Schuldenlast deutlich senken wird. Im EUROSTOXX 600 konnten sich auf Branchenebene, die zuletzt unter Druck geratenen defensiven Sektoren wieder etwas besser in Szene setzen. So legten Telekommunikation (+1,4%) und Versorger (+1,2%) zu. Dagegen tendierten Automobile (-1,0%) und Banken (-0,8%) etwas schwächer. An der Wall Street trat der Dow Jones Industrial weiter auf der Stelle. Dagegen zog der technologielastige Nasdaq 100 wieder etwas stärker an. Im Fokus standen die Aktien des Halbleiter-Konzerns Intel (+7,0%). Hier sorgte der Wechsel in der Konzernleitung für Aufsehen. Ähnlich wie in Europa entwickelte sich ein gegenläufiger Trend zum Vortag. Stärkste Branchen waren Versorger (+1,9%) und Immobilien (+1,4%). Asiens Börsen tendieren heute Morgen überwiegend fester, nur die chinesischen Märkte verzeichnen Verluste.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!


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Der Autoabsatz in China ist im Dezember um 6,4% gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 2,83 Mio. Fahrzeuge geklettert. Dies ist mittlerweile der neunte Anstieg in Folge. Wegen der Beschränkungen in der Corona-Pandemie ergibt sich für das Gesamtjahr ein leichter Rückgang um 1,9% auf 25,3 Mio. Einheiten. Für das laufende Jahr erwartet der chinesische Automobilherstellerverband einen Anstieg der Verkaufszahlen um rund 4% auf 26,3 Millionen Fahrzeuge.

Die Industrie in der Euro-Zone hat sich im November stärker erholt als prognostiziert. Die Betriebe stellten 2,5% mehr her als im Vormonat, teilte Eurostat mit. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich aber immer noch ein Minus von 0,6%.

Die US-Konsumentenpreise zogen im Dezember um 0,4% M/M an, so dass die Inflationsrate auf 1,4% Y/Y zulegte. Spielten die Preisdaten in 2020 im Grunde keine Rolle, dürften sie im Verlauf von 2021 etwas stärker beachtet werden: So rechnen wir mit einem Anziehen der US-Inflationsrate im Sommer in ... diese News weiterlesen!

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