BASF: Das sagen Experten nach den Milliarden-Abschreibungen zur Aktie

Am Freitag sorgten Neuigkeiten von BASF für einen spürbaren Kursrückgang bei der Aktie des Chemiekonzerns aus Ludwigshafen. Das Unternehmen hat zum einen vorläufige Quartalszahlen vorgelegt, zum anderen einen Ausblick auf das Gesamtjahr 2020. Man erwartet einen Umsatzrückgang in den Bereich zwischen 57 Milliarden Euro und 58 Milliarden Euro in Aussicht. Vor Zinsen und Steuern soll das bereinigte Ergebnis von 4,6 Milliarden Euro auf 3,0 Milliarden Euro bis 3,3 Milliarden Euro zurück gehen. Belastet haben zudem milliardenschwere Abschreibungen, die BASF vornehmen muss. Allerdings hatte die DAX-notierte Gesellschaft davor bereits im Vorfeld gewarnt.

Eine ganze Reihe an Analystenstimmen ließ nach den BASF-News nicht lange auf sich warten. Goldman Sachs sieht das Kursziel für die BASF Aktie weiter bei 53 Euro - aus dem Handel ging das Papier am Freitag bei 55,04 Euro mit 3,78 Prozent im Minus. Alles in allem sehen die Aktienexperten kleineres Enttäuschungspotenzial in den Zahlen. Dies betrifft vor allem die Aussagen von BASF zum Geschäft in der Basis-Chemie, aber auch die Abschreibungen könnten etwas höher liegen als von Investoren antizipiert.

Credit Suisse sieht die Zielmarke für den DAX-Wert nun bei 59 Euro - das sind 3 Euro mehr als man zuvor errechnet hatte. Die Einstufung wird aber nicht verändert, für die BASF Aktie gibt es weiterhin ein „Neutral”. Für 2020 und 2021 haben die Analysten ihre operative Ergebnisprognose für BASF angehoben. Die Aktie könnte eine höhere Dividendenrendite aufweisen als andere Werte aus der Branche, zudem könnte BASF mit em Free Cshflow die Dividendenzahlung abdecken, prognostizieren die Experten.

Die Baader Bank ist noch ein Stück optimistischer für die BASF Aktie und sieht das Kursziel weiter bei 63 Euro. Von den Aktienexperten kommt unverändert eine Kaufempfehlung für den Titel, den man als „Top Pick” in der Chemie-Branche bezeichnet. Der Markt habe deutlich zu niedrige Erwartungen, so die Analysten. Anhand der Prognose von BASF sieht man Spielraum nach oben für die Konsensschätzung - mindestens 10 Prozent, so die Analysten.

Bernstein sieht das Kursziel für die BASF Aktie dagegen lediglich bei 50 Euro. Trotz des Abwärtspotenzials gibt es ein „Market-Perform” für den DAX-Wert. Man sieht in den Pandemie-bedingten Abschreibungen den Hauptgrund für den Kursverlust bei der BASF Aktie am Freitag. Zugleich verweisen die Aktienexperten aber auf ein grundsätzlich starkes Geschäft des Chemiekonzerns.