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Geldpolitische Lockerungen in Emerging Markets ausgereizt? - Commerzbank Kolumne

29.09.2020 09:42 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die meisten Währungen der Schwellenländer konnten sich bisher, trotz Rückenwind durch einen schwachen US-Dollar und zum Teil robuste Rohstoffpreise kaum vom Kurseinbruch im Zuge der Corona-Krise erholen. In den letzten Wochen kamen sie mit dem festeren US-Dollar erneut unter Druck. Die türkische Notenbank musste bereits den Leitzins erhöhen. Die Türkei ist zwar das „schwächste Glied in der Kette“, aber da sich die Währungsschwäche durch die gesamten Schwellenländer zieht, ist zu befürchten, dass die konjunkturelle Unterstützung durch die Geldpolitik in den meisten Ländern ausgereizt ist. Im Fokus stehen besonders Brasilien und Russland.

Anleihen

Euroraum: Wirtschaftsvertrauen ESI (Sep), 11:00 Uhr
Deutschland: Verbraucherpreise, vorl. (Sep), 14:00 Uhr
USA: Verbrauchervertrau., Confer. Board (Sep), 16 Uhr

Zu Wochenbeginn standen keine wichtigen Konjunkturdaten auf dem Programm, die für Impulse an den Rentenmärkten sorgen konnten. Die Jagd nach Rendite ging auch in der neuen Woche weiter: Italienische Staatsanleihen bleiben gefragt. Der Renditeabstand zehnjähriger italienischer Staatstitel gegenüber deutschen Bundesanleihen liegt aktuell bei rund 140 Basispunkten bzw. einer Rendite von 0,88%; das sind etwa zwanzig Renditestellen unter dem Monatshoch von letzter Woche (1,08%). Ende März – zum Höhepunkt der Coronapandemie – betrug die Rendite noch fast 2,50%; dies war damals ein Risikoaufschlag von rund 280 Basispunkten. Risikofreudige Anleger erhalten für griechische Staatsanleihen im zehnjährigen Laufzeitbereich eine Rendite um die 1%; der Risikoaufschlag schwankt hier schon seit Monaten gegenüber deutschen Bundesanleihen zwischen 150 und 170 Basispunkten. Die hellenischen Anleihen besitzen aber nur ein Rating mit Ramschstatus. EZB-Chefin Lagarde redete gestern bei einer Anhörung vor einem Ausschuss des Europaparlaments. Sie sprach davon, dass sich die wirtschaftliche Erholung "unvollständig, unsicher und holprig" vollziehe. Der EZB-Rat werde alle Informationen sorgfältig sichten und dabei auch den Wechselkurs miteinbeziehen. Falls es nötig werde, sei die EZB auch bereit, ihre Instrumente anzupassen. Lagarde äußerte sich indirekt zur Entwicklung des Euro gegenüber dem US-Dollar dahingehend, dass die EZB den Wechselkurs in seiner Wirkung auf den mittelfristigen Inflationsausblick beobachte. Bis zum Monatsanfang gewann der Euro gegenüber dem US-Dollar massiv an Wert, was einigen Währungshütern Kopfschmerzen bereitete. Ein zu starker Euro drückt nämlich die Inflation.

Aktien

Micron Technology, Zahlen Q4

Die europäischen Aktienmärkte profitierten von kleinen Hoffnungszeichen einer rückläufigen Dynamik des Neuinfektionsgeschehens und positiven Vorgaben von Wall Street wie auch den asiatischen Märkten. Der Euro Stoxx legte 2,8% zu, der breite europäische Stoxx 600 2,2%. Beste Branchen waren Finanzen (+4,5%), darunter vor allem Banken gefolgt von Industrie und IT (je +2,6%). Tagesereignis im DAX und ein Grund für die überdurchschnittliche Performance war gestern die Abspaltung von Siemens Energy. Der kurzzeitig auf 31 Mitglieder angeschwollene deutsche Leitindex strotzte vor Optimismus und legte um 3,2% zu. Bei Siemens (-1,9%), fand durch den Spin-Off die wundersame Geldvermehrung statt, denn jeder Aktionär bekam schließlich eine halbe Siemens Energy-Aktie (Schlusskurs 21,21 EUR) eingebucht. Faktisch legte Siemens bereinigt um 8% zu und damit sogar noch mehr als Tagesgewinner Deutsche Bank (+7,3%). In den USA setzte sich die Erholung vom Freitag fort. Nach vier Verlustwochen fassten Schnäppchenjäger Mut und griffen vor allem bei den zuletzt gedrückten Finanzwerten (+2,3%) und Energietiteln (+2,3%) zu. Der Dow Jones stieg um 1.5%. Auch der S&P 500 (+1,6%) und die Nasdaq (+1,9%) legten spürbar zu. Beste Einzelwerte im Dow waren Boeing (+6,4%) durch neue Hoffnung für die 737 Max. Intel und Dow schlossen 3% höher, viele Finanztitel ebenfalls in dieser Größenordnung. Leichte Minusperformance zeigten hingegen Merck (-0,2%) und Verizon (-0,1%). In Fernost zeigen die Märkte heute eine uneinheitliche Entwicklung. Korea ist mit einem Gewinn um 1% der Spitzenreiter. China meldet leichte Zugewinne, während die Kurse in Japan leicht abbröckeln. Ausnahme ist Mobilfunktitel NTT DoCoMo (+18%), den Mutter NTT ganz übernehmen will. Für Europa steht eine gehaltene Eröffnung an.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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