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Erholung geht bereits der Schwung aus: Industrie nur schwach ausgelastet - Commerzbank Kolumne

08.09.2020 09:36 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Der ersten – schnellen – Erholungsphase scheint in Deutschland bereits die Luft ausgegangen zu sein. Die Industrieproduktion stieg im Juli um magere 1,2%. Ohne Bau und Energie betrug der Zuwachs zwar 2,8%, das ändert aber nichts daran, dass nach den Bestellungen am Freitag nun auch die Produktionszahlen enttäuscht haben. Die Rückkehr zur Normalität wird schwieriger. Die Industrieproduktion lag somit noch mehr als 10% unter dem Vorkrisenniveau. Das Ifo-Geschäftsklima weist jedoch klar nach oben. Möglicherweise unterzeichnet die Saisonbereinigung, dass viele Arbeitnehmer bereits im Juli in die Sommerferien gestartet sind. Dann dürfte im August kräftigeres Wachstum zu sehen sein.

Anleihen

Deutschland: Exporte (Juli), 8:00 Uhr
Euroraum: BIP (Q2) endgültig, 11:00 Uhr

Die Industrieproduktion in Deutschland hat sich im Juli schwächer als erwartet entwickelt. Sie erhöhte sich gegenüber dem Vormonat nur um 1,2% und lag damit um 10,0% unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Analysten hatten dagegen einen monatlichen Anstieg von 4,5% vorhergesagt. Im Juni war die Produktion noch um 9,3% gewachsen. Am Freitag hatten auch schon die Auftragseingänge mit einem geringeren Zuwachs als prognostiziert enttäuscht, allerdings dürfte die Erholung in der deutschen Industrie noch nicht zu Ende sein. Wir rechnen weiterhin für das dritte Quartal mit einem starken Plus der Industrieproduktion und des realen Bruttoinlandsproduktes (siehe auch „Im Blickpunkt“). Vor der heute beginnenden neuen Brexit-Verhandlungsrunde zwischen Vertretern der EU und des Vereinigten Königreiches hat der britische Premierminister Johnson den Druck erhöht und eine Einigung bis zum 15. Oktober gefordert. Sollte es bis dahin kein Abkommen geben, wäre er für ein Ende der Verhandlungen und würde damit einen harten Brexit akzeptieren. Problematisch sind auch die jüngsten Äußerungen des britischen Außenministers Raab zu werten, Regelungen für Nordirland aus dem Austrittsabkommen vom Herbst 2019 nicht mehr beachten zu wollen. Das britische Pfund reagierte mit Kursverlusten und näherte sich wieder der Marke von 0,90 Pfund je Euro. Allerdings dürfte im britischen Vorgehen eine gehörige Position Verhandlungstaktik enthalten sein. Fragt sich nur, ob mit diesem Säbelrasseln wirklich die britische Position gestärkt wird, denn letztendlich ist kein Abkommen auch für die britische Seite die aktuell schlechtere Perspektive. Am Rentenmarkt gab es am sonst datenarmen Wochenbeginn nur geringe Kursänderungen. Zudem kamen wegen eines US-Feiertages von den Börsen kaum Impulse.

Aktien

Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Zum Wochenauftakt konnten sich die europäischen Aktienmärkte partiell von den am Donnerstag und Freitag erlittenen Kursabschlägen erholen. Vor allem starke Exportdaten aus China hatten für eine Stimmungsaufbesserung gesorgt. Dabei zeigte die Kursentwicklung über den gesamten Handelsverlauf sukzessive nach oben. Im deutschen Leitindex Dax 30 standen die Titel der Automobilproduzenten Volkswagen (VW Vz. +4,7%) und Daimler (+3,7%) an der Spitze der Performanceliste. Die VW-Aktien profitierten dabei von einem Interview mit Betriebsratschef Osterloh, in dem er verkündet hatte, dass die Wolfsburger bei der Produktion von E-Automobilen schneller als geplant vorankämen. Dagegen tendierten die Anteilscheine der Deutschen Bank (-0,9%) und der Deutschen Post (-0,2%) als einzige Dax-Titel schwächer. Die Branchen im EUROSTOXX 50 konnten unter der Führung des Automobilsektors (+2,5%) in der Breite deutliche Kurszuschläge verbuchen. Lediglich Reise & Freizeit (+0,1%) und die in den letzten beiden Wochen sehr starken Grundstoffe (+0,2%) blieben hinter dieser Entwicklung zurück. Auch Banken (+0,3%) performten unterdurchschnittlich. Stärkste Einzeltitel im Leitindex des Euroraum waren die Aktien der Airbus Group (+5,7%). Hier beflügelte ein Medienbericht, wonach inzwischen die international operierenden Fluggesellschaften immer mehr Maschinen der Airbus-Flotte einsetzen würden. An der Wall Street wurde indes wegen eines Feiertags nicht gehandelt, womit es aus dieser Richtung keine neuen Impulse gab. Die asiatischen Börsen wiesen heute Morgen anfänglich keine einheitliche Tendenz auf. Während die Indizes in Japan und Südkorea größtenteils anzogen, tendierten die Aktienmärkte in China und Hongkong lange Zeit schwächer. Erst kurz vor Handelsschluss gab es hier noch einmal einen deutlichen Kursschub. Die europäischen Märkte werden unverändert erwartet.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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