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Handelskrieg setzt weiter zu: Quo vadis Huawei? - Commerzbank Kolumne

21.08.2020 09:54 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Der Druck auf den chinesischen Technologie-Konzern Huawei steigt. Nun will die US-Regierung mittels eines weiteren Dekrets Huawei verbieten, auch international und damit in anderen Ländern außerhalb den USA hergestellte Halbleiter zu beziehen. Dies gilt entsprechend für Mikroprozessoren, die unter Einsatz amerikanischer Software entworfen bzw. mit US-Fertigungstechnik erstellt worden sind. Demnach wären künftig z.B. auch Produkte europäischer Halbleiter-Hersteller wie NXP oder STMicroelectronics betroffen. Da Huawei seine aktuellen Smartphone-Modelle nicht mehr mit vorinstallierten Google-Diensten ausliefern kann, leiden die Absatzzahlen außerhalb Chinas. Dank der starken Position auf dem Heimatmarkt wurde Huawei dennoch im vergangenen Quartal zur weltweiten Nummer eins in einem insgesamt eher stagnierenden Absatzmarkt für Smartphones. Neue Maßnahmen dürften die Möglichkeiten von Huawei, weiterhin führend Smartphones, Unterhaltungstechnik, Basisstationen bzw. 5G-Netzwerktechnologie herzustellen, weiter einschränken. Hinzu kommt, dass immer mehr Staaten den Telekommunikationsbetreibern vorschreiben, Huawei-Produkte zu ersetzen bzw. diese sogar komplett zu boykottieren. Entsprechendes planen aktuell Indien, UK bzw. Israel bei der Einführung des 5G-Mobilfunkstandards und der Einrichtung diesbezüglicher Netze. Bislang hatte Peking das amerikanische Vorgehen gegen seinen Vorzeigekonzern vor allem mit Worten verurteilt. Somit scheint es nur eine Frage der Zeit, bis im Gegenzug die chinesische Regierung deutlicher gegen Geschäfte amerikanischer Unternehmen im Reich der Mitte vorgehen wird. Sanktionen wie z.B. gegen Apple, für das China bislang ein wichtiger Absatzmarkt ist, sind bislang (noch) ausgeblieben.

Anleihen

Japan: Verbraucherpreise (Juli), 1:30 Uhr
Großbritannien: Einzelhandelsumsätze (Juli), 8:00 Uhr
Deutschland: Einkaufsmanagerindizes (Juli), 9:30 Uhr
Euroraum: Einkaufsmanagerindizes (Juli), 10:00 Uhr
USA: Verkäufe bestehender Häuser (Juli), 16:00 Uhr

Aus der ersten Erholungsbewegung nach dem Lockdown lässt nicht auf den mittelfristigen Konjunkturverlauf im Euroraum schließen – diese Einschätzung ist dem gestern veröffentlichtem Protokoll der letzten geldpolitischen Sitzung der EZB zu entnehmen. Insgesamt habe sich die Wirtschaft im Euroraum aber entsprechend dem vorsichtig optimistischen Basisszenario der EZB entwickelt. Weitere geldpolitische Aktionen wolle man zwar nicht signalisieren, aber man wäre dazu bereit, sofern es die Lage erfordern würde. Somit ist zwar nicht auszuschließen, dass die EZB ihren geldpolitischen Kurs im Rahmen der nächsten Sitzung, am 10. September anpasst, wahrscheinlich wird sie aber noch abwarten. Die gestern aus den USA gemeldeten Konjunkturdaten blieben leicht hinter den Erwartungen zurück – schwächten den US-Dollar, der vorgestern nach Veröffentlichung des FedProtokolls Stärke gezeigt hatte, aber nicht. Der Stimmungsindikator der Philadelphia Fed verlor im August etwas an Boden (17,2 Punkte nach 24,1 Punkten), was aber nur heißt, dass die Dynamik der Erholung etwas nachgelassen hat. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosengeld stieg in der Woche zum 15. August auf 1,11 Mio. nach 0,97 Mio. in der Vorwoche an, wobei saisonale Faktoren eine Rolle gespielt haben können. Die Zahl der Arbeitslosen aus dieser Statistik hinkt zwar eine Woche zurück, weist aber für die letzten vier Wochen einen soliden Abwärtstrend aus – und liegt aktuell bei 14,8 Mio. Die Kurse von US-Staatsanleihen und Bundesanleihen trudelten den fünften Tag in Folge nach oben und erhielten am Nachmittag Unterstützung durch die schwachen Daten.

Aktien

HP Inc., Ergebnis Q3

Trotz teilweise spürbar steigender Zahlen von Corona-Neuinfektionen und der daraus resultierenden Gefahr einer „zweiten Welle“ sowie den damit möglicherweise verbundenen neuen Einschränkungen für Menschen und Wirtschaft hat der S&P 500-Index am 19. August 2020 mit 3.399,54 Punkten ein neues Allzeithoch erreicht und damit rund fünf Monate nach dem Jahrestief (23. März 2020: 2.191,86 Punkte) eine charttechnisch perfekte V-Formation vollendet. Nur einen Tag später der nächste fulminante Rekord: Mit Apple erreichte erstmals ein börsennotiertes Unternehmen einen Wert von mehr als 2 Billionen USD. In der zurückliegenden Handelswoche erreichte die weltweite Kapitalisierung der Aktienmärkte einen Rekordwert von fast 90 Billionen USD. Auch der Nasdaq Composite-Index kletterte gestern abermals auf ein neues Allzeithoch. Der Optimismus drückt sich auch in der jüngsten Fondsmanagerumfrage der Bank of America aus, in der die Stimmung der Portfoliomanager das höchste Niveau seit dem Februar 2020 erreicht hat. Gestern allerdings reagierten nicht nur die europäischen Aktienmärkte verschnupft auf schwächere Makrodaten aus den USA. So enttäuschten die Arbeitsmarktdaten sowie der Philly-Fed-Index. Im Dax (-1,1%) konnten lediglich defensive Werte wie Beiersdorf (+0,4%), Deutsche Wohnen (+1,7%) oder Vonovia (+2,4%) Gewinne verbuchen. Tagesverlierer war die Aktie von Wirecard (-4,6%). Die US-Börsen tendierten in diesem Umfeld zunächst ebenfalls schwächer, erholten sich dann aber spürbar. So gewann der Dow Jones-Index 0,2%. Auf Sektorenebene waren v.a. IT-Werte gefragt (+1,4%; +27% seit Jahresanfang 2020), wohingegen Energiewerte im Schnitt 2,1% verloren (-40,6% seit Anfang 2020). Die Aktienmärkte in Asien tendierten zum Wochenschluss überwiegend freundlicher. Der japanische Topix-Index legte um 0,3% zu.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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