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Schwellenländerbörsen erzielen im Juli 2020 erneut eine Outperformance - Commerzbank Kolumne

06.08.2020 09:56 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Börse in Shenzen, China. Bild und Copyright: Fotos593 / shutterstock.com.

Die Schwellenländerbörsen haben im Juli 2020 mit einem Plus in Höhe von 8,4% den zweiten Monat in Folge eine deutliche Outperformance sowohl gegenüber dem MSCI Developed Market-Index (+4,7%) als auch gegenüber dem MSCI Welt-Index (+5,1%) ausgewiesen. Von Januar bis Juli 2020 ergibt sich aber immer noch ein Verlust von 3,2% (MSCI Welt: -2,4%); allerdings konnte der zeitweise große Performancerückstand durch die vergangenen beiden starken Monate spürbar reduziert werden. Verantwortlich für die Outperformance der Emerging Markets-Aktien zeichneten vor allem die starken Anlageergebnisse für Asien ex-Japan (+8%) sowie für die Region Lateinamerika (+10,7%).

Verantwortlich für die sehr gute Performance der gesamten Emerging Markets zeichneten unter anderem die Fortsetzung der globalen konjunkturellen Erholung (der Global Economic Surprises-Index stieg mit 90,5 Punkten auf ein Allzeithoch), steigende Gewinnrevisionen, ein schwächerer US-Dollar (-4,2% im Juli) sowie weiter steigende Rohstoff- und Edelmetallpreise (Öl: +5,2%; Kupfer: +6,6%; Gold: +10,9%; Silber: +34%, beste Monatsperformance seit 1979!). Hinzu kam eine Reihe von Leitzinssenkungen weltweit (u.a. in sechs Emerging Markets). Auf EM-Sektorenebene hatte der IT-Bereich (+17,6%) die Nase vorn. Am Ende der Performancerangliste notierte der Finanzbereich (+2,9%).

Die EM-Firmengewinnschätzungen für 2021 wurden im Juli 2020 um 0,9% nach oben revidiert. Auf regionaler Basis gab es die größten positiven Ergebnisrevisionen für die Region Osteuropa (+1%) und EM Asien (+0,8%). EM-Aktienfonds wiesen im Juli 2020 (per 29.7) Nettozuflüsse in Höhe von 1,4 Mrd. USD auf. In den vergangenen sieben Monaten (Jan. bis Juli) verkauften ausländische Anleger Schwellenländeraktien in Höhe von 42,3 Mrd. USD (netto).

Anleihen

Deutschland: Auftragseingänge Industrie (Juni), 8 Uhr
Großbritannien: BoE Zinsentscheidung, 8:00 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosengeld, 14:30 Uhr

Überwiegend gute Konjunkturdaten aus dem Euroraum und den USA ließen Anleger den vermeintlich sicheren Staatsanleihen gestern den Rücken kehren. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg von minus 0,55% auf minus 0,50%. So hat sich die Stimmung in der Wirtschaft des Euroraums auch im Juli kräftig vom Einbruch in der Corona-Krise erholt. Laut Marktforschungsinstitut IHS Markit stieg der Einkaufsmanagerindex für die Gesamtwirtschaft auf 54,9 Punkte, nach 48,5 Zählern im Juni. Zur Erinnerung: Im April war der Indexwert noch auf ein Rekordtief von 13,6 Punkte gefallen und konnte seitdem drei Monate in Folge kräftig zulegen. In den USA verbesserte sich die Stimmung der USDienstleister im Juli erneut überraschend. Der Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) legte gegenüber dem Vormonat um 1,0 Punkte auf 58,1 Punkte zu. Analysten hatten hingegen mit einem Rückgang auf 55,0 Punkte gerechnet. Der Dienstleistungssektor wurde durch das Herunterfahren der wirtschaftlichen Aktivität in den vergangenen Monaten besonders getroffen und profitiert inzwischen von Lockerungen. Allerdings blieben die Infektionszahlen zuletzt hoch und in einigen Bundesstaaten wurden Lockerungen wieder zurückgenommen. Im politischen Streit zwischen Republikanern und Demokraten um ein neues Corona-Hilfspaket zeigte sich an den Finanzmärkten zuletzt wieder etwas mehr Optimismus auf eine Einigung. Der amerikanische Finanzminister Mnuchin sagte, dass bis Ende der Woche eine Einigung angestrebt werde. In Deutschland überraschten heute früh die Auftragseingänge in der Industrie positiv: Sie wuchsen im Juni um 27,9% im Vergleich zum Vormonat. Allerdings haben sie erst ca. 88% ihres Vorkrisenniveaus erreicht.

Aktien

Adidas, Axa – Ergebnis Q2
Beiersdorf, Brenntag – Ergebnis Q2
Henkel, ING – Ergebnis Q2
Lufthansa, Merck KGaA – Ergebnis Q2
Munich Re, Rheinmetall – Ergebnis Q2
Siemens, Symrise – Ergebnis Q3/Q2
Unicredit Bank – Ergebnis Q2

Die europäischen Börsen tendierten am gestrigen Handelstag zumeist etwas freundlicher. Die relevanten europäischen Leitindizes stiegen in der Spitze um bis zu 1,3% (Österreich). Einzig der Schweizer Leitindex SMI büßte rd. 0,6% ein. Der Dax tendierte in einem relativ ruhigen Handel um 0,5% fester, konnte allerdings seine höheren Vormittagsgewinne nicht verteidigen. Im Fokus der Anleger stand die Berichtssaison. Zu den Tagesgewinnern zählten dabei die Aktien der Deutschen Post (+2,5%) sowie von Vonovia (+3%), deren Ergebnisvorlagen die Börsianer überzeugten und dementsprechend mit spürbaren Aufschlägen quittiert wurden. Dagegen enttäuschte das Quartalsergebnis von BMW, woraufhin die Aktie um 3,5% tiefer notierte. Die Aktie von Continental verlor nach gutem Start rd. 2%. Das Unternehmen machte im zweiten Quartal einen hohen Verlust. Tagesverlierer im Dax war die Notierung von Fresenius (-5,9%). Auf europäischer Sektorenebene waren am gestrigen Handelstag vor allem Rohstoffwerte gesucht, die im Schnitt um 4% zulegten. Der Sektor Reise & Freizeit (+3,3%) zeigte sich etwas erholt. Am Ende der Performancerangliste notierten Aktien aus dem Bereich Nahrungsmittel & Getränke mit durchschnittlichen Verlusten in Höhe von 1%. Die US-Börsen tendierten freundlicher. Der Dow Jones-Index gewann u.a. infolge guter US-Makrodaten 1,4%. Auf Sektorenebene waren v.a. Industrieaktien gesucht (+2%). Am Ende der Performancerangliste notierten Versorgeraktien (-1,3%). Neue Spannungen zwischen den USA und China belasteten heute einige asiatische Aktienmärkte.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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