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Schwellenländer hinken mit Konjunkturerholung hinterher - Commerzbank Kolumne

29.07.2020 09:02 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Das Wachstum in den USA und im Euroraum hat sich überraschend schnell erholt. Allerdings deutet sich an, dass es ab jetzt schwieriger wird und negative Überraschungen drohen. Die Schwellenländer geben dagegen ein sehr inhomogenes Bild ab. Zwar haben sich China und Osteuropa ebenfalls überraschend schnell erholt, aber in einigen asiatischen und afrikanischen Ländern, vor allem aber in Lateinamerika verläuft die Erholung nur schleppend. In der Summe bleiben die Schwellenländer hinter den Industriestaaten zurück. Es zeigt sich, dass sie der Pandemie sowohl organisatorisch als auch ökonomisch weniger entgegensetzen können. Gleichzeitig sind sie überdurchschnittlich vom Einbruch im Welthandel betroffen.

Anleihen

USA: Schwebende Hausverkäufe (Juni), 16:00 Uhr
USA: Fed-Zinsentscheidung, 20:00 Uhr

Die Sorgen wegen weltweit steigender Infektionszahlen nehmen wieder zu. Das treibt Anleger in die vermeintlich sicheren Häfen von Staatsanleihen. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen sank das erste Mal seit Mai wieder unter die Schwelle von minus 0,50% (Tagestief -0,518%). Obwohl am gestrigen Handelstag eine Reihe von Staatsanleihen oder staatsnahen Emittenten neu begeben bzw. aufgestockt wurden, absorbierte der Markt problemlos die Volumina. So brachte die Bundesfinanzagentur weitere 4 Mrd. Euro in der bis 2027 laufenden siebenjährigen Bundesanleihe unter. Die EZB-Bankenaufsicht verlängert wegen der Corona-Krise ihre Empfehlung zum Verzicht auf Dividendenausschüttungen und Aktienrückkäufe für Banken. Bis Januar 2021 sollen die Institute solche Vorhaben aussetzen. Die Aufsicht betonte, dass die Empfehlung befristet sei und eine Ausnahme bleibe. Sie ziele darauf ab, dass Banken in dem unsicheren Umfeld weiterhin in der Lage sind, Verluste zu verkraften und die Wirtschaft zu unterstützen. Die alte Empfehlung galt nur bis zum 1. Oktober. Im Schlussquartal dieses Jahres wird die EZB überprüfen, ob die Aufforderung weiterhin nötig ist. Es gibt berechtigte Kritik an der Verlängerung: Mit einer pauschalen Verlängerung und der möglichen Ausweitung in das Jahr 2021 werden insbesondere institutionelle Investoren unnötig verunsichert. Dadurch verfestigt sich ein Wettbewerbsnachteil gegenüber der Konkurrenz von außerhalb des Euroraums. In den USA ist das Verbrauchervertrauen im Juli (ermittelt vom Forschungsinstitut Conference Board) überraschend deutlich gegenüber dem Vormonat gesunken (von 98,3 auf 92,6 Punkte). Die Erwartungen gingen von 106,1 auf 91,5 Punkte zurück. Die sich verschlechternde Stimmung dämpft die Hoffnung auf eine schnelle wirtschaftliche Erholung.

Aktien

Zwischenberichte Unternehmen Q2
Deutschland: BASF, Deutsche Bank, Deutsche Börse, Osram, Puma
Sonst. Europa: Barclays, Enel, Glaxo, Rio Tinto, Sanofi, Santander, Schneider Electric
USA: Boeing, Paypal

An den europäischen Aktienmärkten dominierte gestern angesichts steigender Neuinfektionszahlen und der Sorge vor einer touristisch importierten 2. Welle Zurückhaltung. Die Indizes verliefen in engen Grenzen. Der DAX gab nach fester Eröffnung um die Mittagszeit spürbar nach, schloss dann wie der EuroStoxx 50 exakt auf Vortagesschluss. Bester DAX-Wert war MTU(+3,3%, zudem waren im DAX und MDAX Immobilientitel gefragt: Vonovia und Deutsche Wohnen legten über 1% zu. Die stärksten Verluste gab es dagegen bei Deutscher Börse (-2,2%) und Infineon (-2,1%). Auf europäischer Ebene lagen Versorger mit +1% Zuwachs vorn, während der zyklische Konsum als schwächster Sektor 0,9% nachgab. Hier belasteten die beiden französischen Luxusgüterhersteller LVMH (-4,1%) nach Zahlen und Kering (-2,7%), bei denen auch der schwache US-Dollar perspektivisch belasten wird. Bester Wert im Euro Stoxx 50 war dagegen Safran (+3,9%). In den USA wägten die Märkte die Aspekte eines 2. Corona-Hilfspaketes in der politischen Diskussion ab. Zudem gab es eine Fülle von Zwischenberichten. Dow Jones (-0,8%), S&P500 (-0,7%) und Nasdaq (-1,2%) schlossen allesamt im Minus. Im Dow waren nach Zahlen 3M (-4,9%) und Dow (-3,1%) die größten Verlierer. Auch bei McDonalds (-2,5%) stießen die Zahlen sauer auf. Lichtblicke setzten dagegen Pfizer (+3,9%) und Walgreens (+2,1%). In Asien ist heute die Spanne von Gewinnen in China von knapp 2% bis zu einem Minus in Japan von 1,2% breit. Für Europa sind die Indikationen etwas unter Vortag.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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