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Schwellenländerbörsen weisen im April 2020 eine leichte Underperformance aus - Commerzbank Kolumne

08.05.2020 09:41 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die Schwellenländerbörsen haben im April 2020 um 9% zugelegt und damit gegenüber dem MSCI Welt-Index (+10,6%) eine leichte Underperformance ausgewiesen. Von Januar bis April 2020 ergibt sich ein Verlust von 17% (MSCI Welt: -13,5%). Verantwortlich für die kräftige Erholung im April (beste Monatsperformance seit April 2011) nach dem historischen „Corona-Crash“ im März zeichneten mehrere Faktoren. Für Rückenwind sorgten vor allem die gewaltigen fiskalischen (rd. 7 Billionen USD, ca. 8% des Welt-BIP) und monetären (7 Billionen USD) Impulse zahlreicher Regierungen und Notenbanken rund um den Globus zur Bekämpfung der negativen wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie. Zahlreiche Lockerungsmaßnahmem in diversen Ländern bzw. die Aussicht auf eine teilweise Aufhebung der zahlreichen einschränkenden Maßnahmen für Menschen und Wirtschaft sorgten für eine Rückkehr der Risikobereitschaft der Investoren, zumal es außerhalb des Aktienmarktes kaum renditeträchtige Alternativen gibt und viele Anleger hohen Summen an Cash angehäuft haben. Elf Notenbanken aus dem EM-Universum senkten den Leitzins. Sektoral hatten im April 2020 vor allem die zyklischen Branchen wie Rohstoffe (+14,8%) und Energie (+13,8%) die Nase vorn, wohingegen die Bereiche Immobilien (+5,7%) und Finanzen (+5,8%) „underperformten“. Regional hatte innerhalb der Schwellenländer Osteuropa (EMEA) mit einem Plus von 10,2% die Nase vorn (Russland: +11,5%). Die Region Asien (ex-Japan) gewann 8,9%. Deutlicher Underperformer blieb Lateinamerika (+6%). Hier machte sich vor allem der kräftige Preisverfall diverser Rohstoffe negativ bemerkbar. Hinzu kommt der Druck auf manche Währungen (wie dem brasilianischen Real) sowie politische Schwierigkeiten. Zudem kämpfen viele Länder in der Region nach wie vor mit steigenden Infektionszahlen, da man teilweise erst sehr spät auf den Ausbruch von Covid-19 reagiert hat.

Anleihen

Deutschland: Exporte (März), 8:00 Uhr
USA: Arbeitsmarktbericht (April), 14:30 Uhr

Wenig überraschend meldet das statistische Bundesamt heute Morgen, das – ähnlich wie die Aufträge und die Produktion – auch die Exporte im März einbrachen und zwar saisonbereinigt um 11,8% zum Vormonat. Es lässt sich abschätzen, dass der Einbruch sich im April zum Vorjahr noch einmal verdoppeln wird, da die Quarantänemaßnahmen erst Mitte März begannen. Während man in Europa langsam aufatmen kann, hält sich die Zahl der Neuinfektionen in den USA auf hohem Niveau und steigt z.B. in Russland oder Indien merklich an. Mit Blick auf die globale Wirtschaft gilt daher, dass Lieferketten zunächst beeinträchtigt bleiben. Produktion und Handel dürften daher nicht ganz so schnell zum Vorkrisenniveau zurückfinden, wie die regionalen Lockerungen erwarten lassen. Die norwegische Zentralbank hat gestern überraschend den Leitzins von 0,25% auf 0% gesenkt. Im Gegensatz zu Deutschland wurden in Norwegen die Quarantänemaßnahmen schon Anfang April gelockert. Aber Norwegen leidet auch unter dem Ölpreisverfall. Daher steuert die Norges Bank nun mit einer weiteren Zinssenkung gegen. Die Zentralbank betonte jedoch, dass sie von weiteren Zinssenkungen absehen werde. Die Norwegen Krone wertete sich gestern auf. Die Bank von England hat dagegen ihre Geldpolitik gestern nicht geändert. Man zeigt sich aber offen für weitere Lockerungen – zwei Mitglieder des neunköpfigen geldpolitischen Rats forderten, die monatlichen Anleihekäufe um 100 Mrd. Pfund aufzustocken. In den USA sind die Lohnstückkosten im März kräftig um 4,8% zum Vorquartal angestiegen. Das überrascht nicht, denn die Produktion ist schneller zurückgegangen als die Unternehmen Beschäftigte entlassen konnten. Somit sank die Produktivität, während die Stundenlöhne stagnierten.

Aktien

ING Groep, Ergebnis Q1
Jungheinrich, Ergebnis Q1
Rheinmetall, Ergebnis Q1
Siemens, Ergebnis Q2

Nach den Kursrückgängen am Mittwoch setzten die europäischen Aktienmärkte ihren Kursaufschwung am Donnerstag wieder fort. Die relevanten Leitindizes in Europa kletterten um bis zu 2,1% (Holland). Allerdings bleibt die Lage an den Börsen weiterhin recht fragil. Einerseits stärken die zunehmenden Lockerungen im wirtschaftlichen und sozialen Leben und somit eine Rückkehr zur „neuen Normalität“ die Hoffnung der Anleger auf konjunkturellen Rückenwind. Andererseits zeigt eine Reihe von Konjunkturdaten, welche Verheerungen die Covid-19-Pandemie in der globalen Wirtschaft bislang verursacht hat. Zudem bleibt natürlich die Sorge vor einem Wiederaufflammen der Neuinfektionszahlen, nachdem nun viele Dinge im alltäglichen Miteinander wieder verstärkt möglich sind. Überdies zeigen die Quartalsausweise zahlreicher Firmen deutliche Umsatz- und Gewinneinbrüche infolge der Covid-19-Pandemie (jüngst u.a. Puma, Münchner Rück). Zalando (+11,5% nach Vorlage von guten Zahlen) gehört hingegen zu den wenigen „Gewinnern“ in der Viruskrise. Auf europäischer Sektorenebene legten Einzelhandelswerte mit durchschnittlichen Gewinnen in Höhe von 3,3% am stärksten zu. Am Ende der Performancerangliste notierten Werte aus dem Bereich Pharma, die im Schnitt 0,8% verloren. Die Börsen in den USA tendierten gestern freundlich. Der Nasdaq Composite-Index gewann 1,4%. Er überwand zeitweise die Marke von 9.000 Punkten und liegt damit seit Jahresanfang sogar leicht im Plus (+35,4% seit dem Jahrestief am 23. März 2020). Auf Sektorenebene waren v.a. Energiewerte gefragt (+2,5%). Tagesverlierer waren Verbrauchsgütertitel (-0,4%). Die Börsen in Asien tendierten zum Wochenschluss überwiegend freundlich. Der Nikkei 225-Index gewann 2,6%.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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