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Zahlenflut an der Börse: Deutsche Bank, Daimler und die Konjunkturdaten - Börse München Kolumne

27.04.2020 10:27 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Anstehende Konjunkturdaten beziehen sich zum Teil noch auf die Anfänge der Krise, so dass die wirklich schlimmen Zahlen erst noch kommen könnten. Bild und Copyright: Avigator Fortuner / shutterstock.com.

Unsicherheit hält an: Die deutschen Aktienmärkte haben den Anlegern in der vergangenen Woche einmal mehr ein Wechselbad der Gefühle beschert, am Ende überwogen die Kursverluste. Neben den anhalten Sorgen rund um die Corona-Krise kam ein historischer Einbruch beim Ölpreis als Belastungsfaktor hinzu. Zu Beginn der Handelswoche sackte der Preis der US-Ölsorte WTI erstmals überhaupt in den negativen Bereich, für die Abnahme von Öl musste bezahlt werden. Dies schürte einerseits Ängste hinsichtlich der Zukunft der wichtigen US-Ölindustrie, andererseits auch in Bezug auf die Weltwirtschaft insgesamt. Zu letzteren trugen auch dramatische Einbrüche bei wichtigen Konjunkturdaten bei. So markierten beispielsweise der Markit-Einkaufsmanagerindex für die Eurozone und das Ifo-Geschäftsklima für Deutschland Rekordtiefstände.

Der Deutsche Aktienindex (Dax) verlor im Wochenvergleich 2,7 Prozent auf 10.336,09 Punkte. Der MDax reduzierte sich um 0,5 Prozent auf 22.240,69 Zähler. Hier machten sich deutliche Kursgewinne von Indexwerten wie Hellofresh und Sartorius bemerkbar, der Essenslieferant und das Laborunternehmen zählen zu den Gewinnern in der Corona-Krise. Der TecDax verbesserte sich dank der anhaltenden Erholung zahlreicher Technologiewerte im Wochenvergleich um 0,5 Prozent auf 2.886,40 Punkte. Der m:access All-Share stieg sogar um 2,2 Prozent auf 2.356,83 Zähler. Größte Wochengewinner im Index waren die Titel der Wolftank-Adisa Holding, der Kurs des Umweltschutz-Dienstleisters zog nach Vorlage des vorläufigen Konzernergebnisses deutlich an.

Auch an den deutschen Anleihemärkten hat die Unsicherheit der Anleger in der vergangenen Woche für Kursschwankungen gesorgt. Wichtiges Thema war hier neben der Virus-Pandemie und dem Ölpreis die Finanzierung der europäischen Corona-Krisenhilfen, wobei die Ergebnisse des EU-Gipfels am Donnerstag überwiegend mit Enttäuschung aufgenommen wurden. Die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Bundesanleihe legte leicht von -0,49 auf -0,48 Prozent zu. Die Umlaufrendite rückte von -0,47 auf -0,46 Prozent vor.

Die US-Aktienbörsen haben die vergangene Woche mit Verlusten beendet, auch hier setzten vor allem Corona und der Ölpreisabsturz zu. Kursgewinne zu Ende der Handelswoche vermochten das Wochenminus nicht abzuwenden. Der Dow-Jones-Index sank im Wochenvergleich um 1,9 Prozent auf 23.775,27 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index gab 1,3 Prozent auf 2.836,74 Zähler ab. Der technologielastige Nasdaq-100-Index ging um 0,5 Prozent zurück auf 8.786,60 Punkte.

Ausblick

Die Corona-Pandemie ist und bleibt das derzeit wichtigste Thema an den deutschen Aktienbörsen und könnte auch in der aktuellen, verkürzten Woche erneut für deutliche Schwankungen bei Stimmung und Kursen sorgen. Wieder werden die Marktteilnehmer genau auf Zahlen zu Neuinfektionen und andere Corona-Nachrichten blicken – und dies immer stärker unter dem Gesichtspunkt, wann und in welchem Umfang die Anti-Corona-Maßnahmen hierzulande, aber auch europa- und weltweit, zurückgenommen oder zumindest gelockert werden könnten.

Wie stark die Virus-Krise die Wirtschaft schon jetzt getroffen hat, haben in der vergangenen Woche bereits einige extrem schwach ausgefallene Konjunkturdaten deutlich gemacht. In den kommenden Tagen dürften zu diesen noch einige hinzukommen. So blicken die Anleger unter anderem auf das deutsche Bruttoinlandsprodukt und die hiesigen Arbeitsmarktzahlen, aus den USA stehen unter anderem das Bruttoinlandsprodukt, der Auftragseingang für langlebige Wirtschaftsgüter sowie die persönlichen Einkommen und Ausgaben an. Allerdings beziehen sich die Statistiken zum Teil noch auf die Anfänge der Krise, so dass die wirklich schlimmen Zahlen erst noch kommen könnten.

Eine Flut von Zahlen gibt es daneben auch von Seiten der Unternehmen. Im Rahmen der Berichtssaison legt alleine aus dem Dax ein Drittel der Indexwerte Ergebnisse vor, darunter Daimler, Deutsche Bank, MTU Aero Engines und Volkswagen. In den USA wird die aktivste Woche der Berichtssaison erwartet. Die Anleger dürften dabei vor allem darauf achten, ob die Unternehmen überhaupt Prognosen für die kommenden Monate vorlegen werden – und falls ja, wie diese ausfallen.

Abgerundet wird die aktuelle, an Nachrichten und Veröffentlichungen gewiss nicht arme Handelswoche durch die Ratssitzungen mehrerer wichtiger Notenbanken, nämlich der US-Notenbank Fed, der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie der Bank of Japan. Die Notenbanker dürften dabei vor allem ihre Entschlossenheit zu umfangreichen Hilfen im Kampf gegen die Corona-Krise bekräftigen, darüber, ob es neue Maßnahmen geben wird, herrscht unter Beobachtern Uneinigkeit. Während die einen auf weitere Unterstützung hoffen, glauben andere, dass die bereits ergriffenen Maßnahmen so umfangreich seien, dass sie nicht direkt weiter aufgestockt würden.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Montag, 27.04.: Dallas Fed Herstellungsindex (USA)
Dienstag, 28.04.: Auftragseingang für langlebige Güter in den USA; US-Verbrauchervertrauen; S&P/Case-Shiller Hauspreisindex (USA); US-Warenhandelsbilanz; Ergebnis der Ratssitzung der Bank of Japan
Mittwoch, 29.04.: Verbraucherpreise in Deutschland; Geschäftsklima in der Eurozone; Ergebnis der Ratssitzung der US-Notenbank; Bruttoinlandsprodukt der USA; Schwebende Hausverkäufe in den USA; Persönliche Konsumausgaben in den USA
Donnerstag, 30.04.: Arbeitsmarktzahlen für Deutschland; Einzelhandelsumsätze in Deutschland; Ergebnis der Ratssitzung der Europäischen Zentralbank; Bruttoinlandsprodukt der Eurozone; Arbeitslosenzahlen für die Eurozone; Verbraucherpreise in der Eurozone; Persönliche Einkommen und Ausgaben in den USA; Chicagoer Einkaufsmanagerindex (USA);
Freitag, 01.05. (Tag der Arbeit): Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland und der Eurozone; ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA; Markit-PMI-Gesamtindex (USA); Gesamte Fahrzeugverkäufe in den USA

Autor: Dr. Robert Ertl, Vorstand der Bayerischen Börse AG

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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