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Schwellenländerbörsen weisen im März 2020 eine Underperformance aus - Commerzbank Kolumne

08.04.2020 09:08 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Der Börsenmonat März 2020 wird in die Börsengeschichte eingehen. Infolge der Coronavirus-Pandemie kam es zu einem globalen Börsencrash. Der MSCI Welt-Index büßte im März 2020 rd. 13,7% (Q1 2020: -21,7%) ein; der MSCI Developed MarketsIndex verlor 13,5% (Q1 2020: -21,4%). Somit weist der MSCI EM-Index mit einem Minus von 15,6% (Q1 2020: -23,9%) eine Underperformance aus. Infolge der Ausgangssperren in vielen Ländern etc. gesellte sich zu dem Angebotsschock ein Nachfrageschock. Hinzu kam der Crash beim Ölpreis (März 2020: -55%!). Verwerfungen an den globalen Kapitalmärkten waren die Folge; massive (Zwangs-) Verkäufe setzten ein. Das Anleger-Sentiment erreichte Panikniveaus. Die Folge der Covid-19-Pandemie ist eine globale Rezession im Jahr 2020. Wie tief diese ausfallen wird hängt vor allem von der Länge der zum Teil sehr drastischen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie ab. Regierungen und Notenbanken reagierten mit massiven Hilfsmaßnahmen. Die weltweiten Fiskalimpulse belaufen sich auf schätzungsweise 4 bis 5 Billionen USD (rd. 5% des Welt-BIP). Das sorgte jüngst für eine Beruhigung an den Märkten mit teilweise kräftigen Aufschlägen bei Aktien etc. Der US-Dollar gewann im März 2020 rd. 1% an Wert. Ein Korb aus EM-Währungen büßte 3,5% ein, wobei Rohstoffwährungen regelrecht einbrachen (Rubel: -14,7%; Real: -14,1%). Innerhalb der Schwellenländerbörsen wies die Region Asien ex-Japan mit einem Verlust von „nur“ 12,2% eine deutliche Outperformance auf. Diese verdankt sich vor allem der „guten“ Performance vom MSCI China-Index, der im Berichtsmonat lediglich um 6,6% nachgab. In China greifen offensichtlich die Maßnahmen zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie, auch wenn es nach wie vor Zweifel an den Zahlen der Neuinfektionen etc. gibt. Die Regionen EMEA (-21,6%, Russland: -23,3%) und insbesondere Lateinamerika (-34,6%; Brasilien: -38,3%) verloren massiv an Wert.

Anleihen

USA: Protokoll der letzten Fed-Sitzung, 20:00 Uhr

Die abnehmende Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Italien und Spanien führte gestern dazu, dass die Volatilität an den Finanzmärkten weiter zurückging und die Investoren sich aus den sicheren Häfen zurückzogen. So gab es u.a. Spekulationen, dass Italien seinen Shut-Down ab 4. Mai graduell lockern könnte. Der Optimismus an den Märkten führte dazu, dass die Renditen der Staatsanleihen deutlich anstiegen, bei Bundesanleihen wurde die Renditekurve steiler. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen erhöhte sich mehr als 12 Bp. auf fast minus 0,30%. In den USA kletterte die Rendite 10-jähriger US-Treasuries um über 10 Bp., gingen aber wieder zurück. Der US-Dollar gab in der Breite nach. Der Euro erholte sich um gut einen Cent auf über 1,09 USD. Der aufkommende Optimismus, dass die Corona-Ausbreitung in Europa etwas an Stärke verliert, stärkte den Euro. Gestern berieten die EU-Finanzminister über einen Rettungsschirm für die Euro-Länder. Eurogruppenchef Mario Centeno nannte für das „Sicherheitsnetz“ ein Volumen von 500 Mrd. Euro. Italien setzte sich dabei vehement für sogenannte Corona-Bonds ein. Diese trafen aber insbesondere bei Deutschland, Österreich und die Niederlande bisher auf Widerstand. Darüber hinaus werden drei weitere Finanzinstrumente diskutiert. So soll der Euro-Rettungsschirm ESM Kredite vergeben, ein Garantiefonds der EIB eingerichtet werden und die EU-Kommission Kurzarbeitergeld in den EU-Staaten unterstützen (Konzept Sure). Gestern war für 20 Uhr eine Pressekonferenz geplant. Bis dahin gab es aber noch keine Einigung. Die nächste Pressekonferenz ist für heute 10 Uhr angesetzt, jedoch gab es um 6 Uhr immer noch keinen Durchbruch. In den USA fiel der Stimmungsindex für kleinere Unternehmen (NFIB-Index) um 8,1 Punkte auf 96,4 Punkte, so stark wie noch nie in einem Monat seit 1986.

Aktien

Heute keine relevanten Unternehmenstermine

„An der Börse ist alles möglich, auch das Gegenteil.“ An diese Börsenweisheit von André Kostolany wird so mancher Anleger in diesen Tagen denken müssen. Schließlich hat der Dax seit dem 19. März 2020, also innerhalb von 13 Handelstagen, in der Spitze um satte 28% zugelegt, nachdem er vom 17. Februar 2020 bis zum 16. März 2020 um 40,2% eingebrochen war. So ist es nicht selten an der Börse; gestern herrschte Panik, heute schon wieder Euphorie. Durch den Fortschritt bei der Technologie und den zur Verfügung stehenden Finanzinstrumenten verstärken sich Trends zum Teil dramatisch. Hinzu kommt die Möglichkeit von Shortpositionen, die häufig in beide Richtungen trendverstärkend wirken. In den vergangenen beiden Handelstagen eroberte der Dax mit Schwung und deutlich steigenden Umsätzen die Marke von 10.000 Indexpunkten zurück. Gestern gewann der Dax 2,8%, schloss damit aber deutlich unter seinem Tageshoch (10.590 Punkte). Verantwortlich für die Rally zeichneten niedrigere Infektions- und Todesfallzahlen u.a. in Italien, Spanien und in New York. Hinzu kam die steigende Hoffnung auf eine baldige schrittweise Aufhebung der vielen Beschränkungen des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft. Österreich kündigte an, hiermit nach Ostern beginnen zu wollen. Auf europäischer Sektorenebene hatten Werte aus dem Bereich Reise & Freizeit die Nase vorn (+6,6%; -40% seit Jahresbeginn!). Die Aktie von TUI gewann 9,8% (-63% seit Jahresbeginn). Am Ende der Performanceskala rangierten Titel aus dem Bereich Pharma (-0,9%). Die Börsen in den USA tendierten nach anfänglichen Gewinnen mit leichten Abschlägen. Der Dow Jones-Index verlor 0,1%. Auf Sektorenebene waren v.a. Rohstoffwerte gefragt (+2,4%). Versorgeraktien verloren im Schnitt 1,2%. Die Börsen in Asien tendierten zur Wochenmitte uneinheitlich. Während der Nikkei 225-Index um 2,1% zulegte, gaben die Märkte in Hongkong und Taiwan nach.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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