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Votum für Schwellenländeraktien von Übergewichten auf Neutral herabgestuft, Asien bleibt Favorit - Commerzbank Kolumne

18.03.2020 09:00 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Wir stufen unser Votum für die globalen Schwellenländerbörsen von Übergewichten auf Neutral herab. Nachdem wir auch Europa von Übergewichten auf Neutral herabgestuft und die USA von Untergewichten auf Neutral heraufgestuft haben, votieren wir also momentan alle Regionen mit Neutral. Wir erwarten allerdings, dass die Region Asien in relativer Hinsicht ein Outperformer bleiben wird. Nach wir vor sind die Kursstürze in der Region seit Jahresbeginn nicht so schlimm ausgefallen wie bspw. in Lateinamerika, Europa oder in den USA. Das liegt vor allem daran, dass das Indexschwergewicht China sich unverändert sehr gut hält. So verlor der Schanghai A-Index seit Anfang 2020 „nur“ rd. 9%. Im Februar 2020 konnte der MSCI China-Index auf Monatsbasis sogar um 1% zulegen. Asien ist ein Profiteur von den teilweise stark gefallenen Rohstoffpreisen, unter denen rohstoffreiche Länder wie Brasilien oder Russland überproportional leiden, was man auch an den verheerenden Kursverlusten in den letzten Wochen sieht. Überdies zeigen einige Währungen aus der Region Asien relative Stärke, wohingegen bspw. der russische Rubel (-17% ggü. dem USD seit Jahresbeginn) oder der brasilianische Real (-20%) überproportional stark leiden. Nicht zuletzt haben die krisenerprobten Länder aus Asien (SARS, MERS, Schweinegrippe, Tsunami etc.) schneller und effizienter auf die jüngste Corona-Krise reagiert. Nicht zuletzt greifen die Zentralbanken in der Region zum Teil „beherzt“ mit Stützungsmaßnahmen in den Aktienmarkt ein. Einige Regierungen unterstützen zudem mit Fiskalprogrammen, wie zuletzt auch verstärkt in Europa geschehen (u.a. in Deutschland), um die negativen wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie abzufedern. Für China erwarten wir nach einem sehr schlechten ersten Quartal 2020 eine konjunkturelle Erholung ab April. Augenblicklich liegen unsere Schätzungen für das chinesische BIP im Jahr 2020 bei rd. 4% (J/J).

Anleihen

USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe, 13:30 Uhr
USA: Baubeginne/-genehmigungen (Feb), 13:30 Uhr

Bundesanleihen stehen seit Montag vergangener Woche nicht mehr in der Gunst der Anleger. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen stieg seit dem historischen Tief von minus 0,91% um 50 Bp. auf gestern minus 0,41%. In einer Wirtschaftskrise wie der Corona-Krise dienen Bundesanleihen normalerweise als sicherer Hafen. Jetzt rechnen aber viele mit einem deutlichen Anstieg der deutschen Staatsverschuldung. Noch stärker stiegen aber die Staatsanleiherenditen anderer Euroländer an. Die Rendite 10-jähriger italienischer Staatsanleihen stieg auf 2,44%, den höchsten Stand seit Mitte 2019. Die EU will mit allen verfügbaren Mitteln gegen die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus angehen. Die wirtschaftlichen Erwartungen der Finanzexperten haben sich gravierend verschlechtert. So ist der ZEW-Index für Konjunkturerwartungen im März um 58,2 Punkte auf minus 49,5 Punkte so stark gesunken wie zuletzt 1991 und erreichten den niedrigsten Stand seit Dezember 2011. Das belastete den Euro, der im Tagesverlauf gestern um rund 2 Cent nach-gegeben hat. Am Nachmittag fiel er unter deutlich 1,10 US-Dollar, stabilisierte sich dann aber wieder. Neben Bedenken um die europäische Wirtschaft drückt auch die Sorge um eine starke Ausweitung der Staatsverschuldung den Euro. Zur Stützung der Banken hat gestern die EZB Mittel in Höhe von 109,1 Mrd. EUR an die Banken vergeben, weniger als man erwartet hatte. In den USA gingen die Einzelhandelsumsätze im Februar zwar um 0,5% M/M zurück. Das lag aber am Rückgang der Benzinpreise, die die Tankstellenumsätze drückten. Im März ist voraussichtlich mit einem kräftigen Rückgang der Einzelhandelsumsätze wegen des Coronavirus zu rechnen. US-Präsident Trump setzt sich für ein Konjunkturpaket in Höhe von 1,2 Bio. US-Dollar ein.

Aktien

Morphosys, Patrizia, Jahresergebnis

Eine Fortsetzung des panikartigen Ausverkaufs an den europäischen Aktienbörsen konnte am gestrigen Handelstag zwar gestoppt werden. Dennoch zeigten sich die Aktienmärkte weiterhin sehr nervös und entsprechend hoch volatil. Der Corona-Schock zeigte sich gestern auch in dem ZEW-Index, der auf minus 49,5 Punkte fiel! Das erinnert an die Zeit der Finanzkrise im Herbst 2008 und zeigt somit nachdrücklich, wie ernst die Lage für die Weltwirtschaft von den Befragten eingeschätzt wird. Frankreich erwägt aufgrund der Ausnahmesituation sogar Verstaatlichungen und in den US-Medien kursierten Gerüchte über ein 850-Milliarden-Konjunkturpaket der US-Regierung. Dennoch erholten sich die europäischen Leitindizes nach einer Berg- und Talfahrt. Spitzenreiter war gestern der Leitindex in Spanien mit einem Plus von 6,4%. Der Dax gewann 2,3%. Tagesgewinner war die Aktie von Daimler (+6,2%). Fresenius SE verlor dagegen 5,9%. Auf europäischer Sektorenebene waren gestern vor allem Werte aus dem Bereich Telekommunikation gefragt, die im Schnitt um 10,1% zulegten. Großer Pessimismus herrscht weiter im Bereich Reise & Freizeit. Hier blieb eine Erholung aus; die Kurse sanken im Schnitt um weitere 5,4% (-51,5% seit Jahresanfang!). Die Börsen in den USA erholten sich, nachdem der Dow Jones-Index in der ersten Handelsstunde sogar unter die Marke von 20.000 Punkten gerutscht war. Stark gesucht waren defensive Versorgeraktien, die im Schnitt um 13,1% gewannen. Energiewerte legten als Tagesverlierer noch um 0,7% zu. Die US-Aktienfutures sackten heute Morgen aber schon wieder an ihre Limit-Down-Grenze ab, nachdem der US-Finanzminister warnte, dass die Arbeitslosenquote in den USA auf bis zu 20 Prozent steigen könnte, wenn die US-Regierung nicht entschiedener handelt. Dementsprechend gaben die Börsen in Asien ihre Gewinne wieder ab und drehten zum Teil deutlich ins Minus. Der KOSPI verlor 4,9%.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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