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dynaCERT: „Denken über ein Joint Venture mit einem Autoteilehersteller nach“

26.07.2019 09:46 Uhr - Autor: Michael Barck  auf twitter

Jim Payne, der Vorstandschef von dynaCERT, im Gespräch mit der Redaktion von www.4investors.de. Bild und Copyright: dynaCERT.

Noch ist dynaCERT in Deutschland eine unbekannte Größe. Doch das könnte sich rund um die aktuellen Umweltdiskussionen ändern. Denn die Kanadier haben eine Technologie entwickelt, die in Kraftfahrzeugen bereits bei der Verbrennung zum Einsatz kommt und dabei die Entstehung vieler Emissionen verhindern soll. Im Gespräch mit der Redaktion von www.4investors.de erläutert Jim Payne, der Vorstandschef von dynaCERT, die Hintergründe. Payne wirft dabei auch einen Blick in die Zukunft und denkt laut über ein Joint Venture mit einem Autoteilehersteller mit weltweiter Präsenz nach.


www.4investors.de: Viele unserer Leserinnen und Leser dürften dynaCERT bisher nicht kennen. Können Sie das Unternehmen und seine Technologie in ein paar Sätzen erklären?

Payne:
Unsere HydraGEN Technologie produziert mittels Elektrolyse Wasserstoff und Sauerstoff. Beide Gase werden über die Luftzufuhr bedarfsgerecht Dieselmotoren zugeführt und so die Verbrennung optimiert. Damit wird nicht nur der Kraftstoffverbrauch sondern auch der Ausstoß von Emissionen deutlich gesenkt. Auf den Prüfständen von EMITEC Continental unter Aufsicht des TÜV Nord wurden z.B. folgende Reduktionen ermittelt: Beim Kohlenstoffmonoxid geht der Wert um 27,2 Prozent zurück, beim Kohlenstoffdioxid gibt es ein Minus von 9,6 Prozent, bei den Stickstoffoxiden liegt das Minus bei 88,7 Prozent, THC sinkt um mehr als 57 Prozent, der Rückgang beim Feinstaub beläuft sich auf 55,3 Prozent. Außerdem verringert sich der Treibstoffverbrauch um 8,9 Prozent.

www.4investors.de: Das HydraGEN-Verfahren klingt nicht besonders kompliziert. Wo sind die technologischen Hürden, die sie überwinden mussten und die es potenziellen Nachahmern schwierig machen könnten?

Payne:
Die HydraGEN Technologie ist ein hoch entwickeltes, patentiertes und vollständig computergestütztes Verfahren. dynaCERT hat 15 Jahre und mehr als 50 Millionen kanadische Dollar investiert, um diese Technologie zu perfektionieren und serienreif zu machen.

www.4investors.de: Die Klimapolitik war, ist und bleibt wohl ein umstrittenes Thema, wie man hierzulande zum Beispiel beim Tauziehen um Themen wie die CO2-Steuer sieht oder in den USA mit den Aussagen aus dem Weißen Haus, die Klimaschützer regelmäßig zur Weißglut treiben. Wie fühlt man sich als Unternehmen in einem solchen Umfeld? Wie geht man mit den Risiken und Unsicherheiten um?

Payne:
Umweltschutz ist weltweit ein Thema und geht uns alle an. Es gibt unterschiedliche Herangehensweisen der verschiedenen Länder und Unternehmen. Unsere Technologie greift bereits bei der Verbrennung ein und verhindert bereits die Entstehung eines Großteils der Emissionen. Damit erhöhen wir auch die Lebensdauer von Technologien, die erst nach der Verbrennung eingreifen. Dies ist neben der Senkung des Treibstoffverbrauches ein weiterer wirtschaftlicher Vorteil. Ökologie trifft Ökonomie – Umweltschutz bringt Kostensenkung.

www.4investors.de: Wenn man in die Politik schaut, geht der Trend eindeutig in Richtung Elektromobilität. Werden - auf langfristige Sicht - Systeme zur Verbesserung der Diesel-Emissionen überhaupt noch gebraucht, oder haben Sie mit HydraGEN eine reine Brückentechnologie für die Zeit bis zur breiten Durchdringung des Marktes seitens der Elektrofahrzeuge entwickelt?

Payne:
Wenn wir uns die Dieselmotoren von großen Lastkraftwagen, Generatoren, Schiffen oder Lokomotiven genauer ansehen, müssen wir feststellen, dass diese mit Batterien weder wirtschaftlich noch praktisch betrieben werden können. Vielfach würde das Gewicht der Batterien die Nutzlast erheblich senken und somit die Unternehmen deutlich an Wirtschaftlichkeit verlieren.

www.4investors.de: Glauben Sie an ein Ende des Verbrennungsmotors innerhalb von ein oder zwei Generationen?

Payne:
Nein, wie schon oben erläutert sehe ich in naher Zukunft für einige Bereiche keine Alternativen zum Verbrennungsmotor.

www.4investors.de: Automobilindustrie und auch Teile der Politik in Deutschland sträuben sich gegen Nachrüstlösungen und setzen lieber auf Anreize zum Absatz von emissionsärmeren Neufahrzeugen. Sehen Sie hierzulande trotzdem Marktchancen für das HydraGEN-System?

Payne:
Auf jeden Fall! Wir bieten mit der HydraGEN Technologie schon jetzt eine echte Lösung mit wirtschaftlichen Vorteilen an. Die Technologie ist serienreif und kann im Gegensatz zu vielen anderen, noch in der Entwicklung steckenden Produkten, bereits heute eingesetzt werden.

www.4investors.de: Wie läuft die Zusammenarbeit mit der weltweiten Autoindustrie generell? Treffen Sie eher auf Ablehnung oder auf Interesse?

Payne:
Wir haben inzwischen eine hohe Akzeptanz bei verschiedenen Regierungen, Behörden und umweltbewussten Unternehmen erreicht. Auch OEM`s sehen unsere Technologie als eine mögliche Lösung an, um kostenintensive Filter- und Reinigungsverfahren von Emissionen einzusparen. Dies könnte letztendlich Kosteneinsparungen in der Produktion aber auch für den Endkonsumenten mit sich bringen.

www.4investors.de: Ist HydraGEN ein System für den Nachrüst-Massenmarkt im PKW-Sektor? Oder konzentrieren Sie sich eher auf den OEM-Markt und insbesondere den Nutzfahrzeugsektor, der ja auch bei dem Auftrag in Mexiko im Fokus steht?

Payne:
All diese Märkte haben großes Potential, sowohl der Nachrüstmarkt als auch eine potenzielle Lizenzvereinbarung mit OEM´s.

www.4investors.de: Ein HydraGEN-System kostet nach unseren Informationen rund 8.800 Kanadische Dollar - nicht wenig also. Ab welchem Zeitpunkt macht sich die Investition denn auch für den Betreiber bzw. Käufer eines Diesel-Fahrzeugs durch Einsparungen bezahlt? Oder ist vor allem der Umweltschutz das Argument für den Kauf eines solchen Systems?

Payne:
Das HydraGEN Aggregat amortisiert sich bei durchschnittlicher Nutzung innerhalb eines Jahres oder sogar weniger. Neben der Reduktion von Emissionen bietet unsere Technologie aber auch wirtschaftliche Vorteile. Die Lebensdauer von Motor, Öl, Filter etc. wird verlängert. Der Treibstoff- und Harnstoffbedarf sinkt.

www.4investors.de: In Mexiko hat dynaCERT einen Fuß in der Tür, ein Vertrag mit der Alliance Holdings Group und den verbundenen Gewerkschaften wurde unterzeichnet, eine Fabrik soll gebaut werden. Welche Investitionen sind hier zu erwarten und wann könnte die Produktion der HydraGEN-Systeme starten?

Payne:
Derzeit werden alle Einheiten in unserem Werk in Toronto produziert. Wir haben eine Absichtserklärung für den Kauf von 1 Million Einheiten aus Mexiko. Die ersten 10.000 Einheiten dafür sollen in Toronto produziert werden. Die weiteren Einheiten sollen dann in einem Werk in Mexiko gebaut werden.

www.4investors.de: Wie sieht es mit den Expansions- und Vertriebsplänen in den USA, Europa und China aus?

Payne:
Wir haben derzeit ähnliche Strategien für den amerikanischen Markt, Europa und Indien. China wird zukünftig ein Thema sein.

www.4investors.de: Wenn wir das geplante Wachstum einmal in Produktionszahlen bemessen: Welche Kapazitäten stehen dynaCERT aktuell zur Verfügung und welche wollen sie binnen zwei, drei oder fünf Jahren aufbauen?

Payne:
Momentan können wir 6.000 Einheiten pro Monat in unserem Werk in Toronto produzieren. Diese Kapazität können wir recht zeitnah verdreifachen. Wir denken auch intensiv z.B. über ein Joint Venture mit einem Autoteilehersteller mit weltweiter Präsenz nach.

www.4investors.de: Mit welchen Investitionen wird dies verbunden sein und wie sollen diese finanziert werden?

Payne:
Mit unserer Struktur und dem aktuellen Businessplan sind wir zu diesem Zeitpunkt in einem stark wachsenden Markt nachhaltig aufgestellt.

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