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M1 Kliniken: „Wir können schnell einen attraktiven Marktanteil erreichen“

20.03.2019 07:40 Uhr - Autor: GBC AG  auf twitter

Im Gespräch erläutert Patrick Brenske, der Vorstand von M1 Kliniken, wie es mit der laufenden Expansion weitergehen soll. Dabei geht es auch um die Finanzierung und um strategische Ideen. Bild und Copyright: M1 Kliniken.

Die M1 Kliniken sind ein Spezialist für ästhetische Behandlungen und plastische Chirurgie. Inzwischen ist das Unternehmen nach eigenen Angaben Marktführer für Schönheitsmedizin in Deutschland. Im Gespräch mit GBC erläutert Patrick Brenske, der Vorstand von M1 Kliniken, wie es mit der laufenden Expansion weitergehen soll. Dabei geht es auch um die Finanzierung. Brenske berichtet in dem Interview über neue Behandlungsfelder sowie über strategische Ideen. Mit weiteren Produkten sieht Brenske bei M1 Kliniken einen zusätzlichen Umsatz im zweistelligen Millionenbereich.


GBC: Sie haben die Anzahl der Behandlungszentren auch in 2018 weiter ausgebaut. Über welche Standorte verfügt die M1 Gruppe aktuell?

Brenske:
Wir betreiben deutschlandweit inzwischen 23 M1 Beauty Fachzentren für schönheitsmedizinische Behandlungen sowie in Berlin die M1 Schlossklinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie mit sechs Operationssälen und 35 Betten. Im vergangenen Jahr haben wir sechs neue Fachzentren in Deutschland eröffnet. Während es in Dresden und Konstanz jeweils der erste Standort ist, ist es in München und Hamburg jeweils der zweite. In Frankfurt sind wir in eine deutlich größere Fläche eingezogen. Zudem haben wir mit unserem Fachzentrum in Wien (Österreich) unsere Internationalisierung gestartet.

GBC: Neben dem Kerngeschäft bieten Sie inzwischen auch Laser- und Zahn-Behandlungen an?

Brenske:
Richtig. Beides sind sehr attraktive Märkte, denn für das Erscheinungsbild sind Haut und Zähne sehr wichtig. In Deutschland werden jährlich rund 12 Millionen kosmetische Laser-Behandlungen durchgeführt. Das Marktvolumen bei Zahnästhetik wird auf rund 3,0 Milliarden Euro geschätzt. Auch in diesen beiden neuen Bereichen ist M1 primär im Selbstzahlersegment aktiv. So vermeiden wir wirtschaftliche Risiken durch politische Eingriffe.

GBC: Wie erfolgt die Expansion in den neuen Bereichen?

Brenske:
Die ästhetischen Laser-Behandlungen bieten wir unter der neuen Marke „M1 Laser“ an. Wir verwenden modernste Diodenlaser. Die Geräte sind flexibel einsetzbar und ermöglichen ein breites Leistungsspektrum. Gestartet sind wir mit einer effektiven und hautschonenden Haarentfernung. Das Angebot soll schrittweise um die Behandlung bzw. Entfernung von Tattoos, Narben und anderen oberflächlichen Hautverfärbungen wie beispielsweise Altersflecken erweitert werden. Für die Expansion können wir die vorhandenen M1 Med Beauty-Standorte nutzen. Dies ermöglicht eine schnelle und effiziente Markterschließung und bietet natürlich direktes Cross-Selling-Potenzial. Die Leistungen des Bereichs „M1 Laser“ sind bereits an zehn M1-Standorten verfügbar und sollen sukzessive an allen angeboten werden.

GBC: Und wie gehen Sie bei M1 Dental vor?

Brenske:
Das erste Behandlungszentrum für ästhetische Zahnbehandlungen haben wir bereits im ersten Quartal 2018 in unserer M1 Schlossklinik in Berlin eröffnet. Dort konnten wir in den vergangenen Monaten die medizinisch-ärztlichen sowie organisatorischen Prozesse etablieren und optimieren. Inzwischen haben wir mit dem Rollout begonnen und um den Jahreswechsel 2018/2019 Standorte in München, Frankfurt und Hamburg eröffnet. Dort bieten wir Bleaching-Behandlungen, Keramik-Veneers für dauerhaft gerade und weiße Zähne sowie transparente Zahnspangen – sogenannte Aligners – für eine ‚unauffällige‘ Zahnkorrektur an. Wie im Laser-Bereich soll das Leistungsspektrum schrittweise erweitert werden.

GBC: Neben den neuen Behandlungsfeldern setzen Sie derzeit die Auslandsexpansion um. Welche Märkte stehen hier, neben Österreich, besonders im Fokus und worin unterscheiden sich die ausländischen Märkte zu Deutschland?

Brenske:
Natürlich hat jedes Land seine eigenen Vorschriften. Im ambulanten Bereich sind diese – im Vergleich zum klinisch-stationären Bereich – jedoch überschaubar. Mit unserer Strategie „Spitzenmedizin zum attraktiven Preis“ sehen wir in praktisch jedem Land in Westeuropa Potenzial. Denn ganz überwiegend sind die Preise zu hoch und wir können mit unserem Erfolgsmodell schnell einen attraktiven Marktanteil erreichen. Darüber hinaus vergrößern wir auch den Markt selber, indem wir Schönheitsbehandlungen mehr Menschen zugänglich machen. Eine Analyse der GfK in Deutschland hat gezeigt, dass wenn sich die Preise halbieren, sich die Nachfrage potenziell verzehnfachen kann. Ich sehe keinen Grund, warum dies nicht auch in anderen Industrienationen gelten sollte. Im laufenden Jahr wollen wir neben weiteren Standorten in Österreich auch in der Schweiz und den Niederlanden Fuß fassen.

GBC: Sie expandieren also im Kerngeschäft, in neue Behandlungsfelder und im Ausland. Wie finanzieren Sie dies alles?

Brenske:
Die Wachstumsfinanzierung haben wir bereits frühzeitig gesichert. Basis ist zunächst unsere Eigenkapitalquote von rund 90 Prozent. Darüber hinaus haben wir im Herbst 2018 eine weitere Kapitalerhöhung um gut 15 Millionen Euro durchgeführt. Wir sind also gut finanziert.

GBC: Die M1 Kliniken AG positioniert sich als Kostenführer im Bereich der Schönheitsbehandlungen. Wie setzen Sie diese Strategie um, auch vor dem Hintergrund einer möglichst hohen Behandlungsqualität?

Brenske:
Wir setzen um, was Experten und Krankenkassen seit Jahren für den gesamten Klinikmarkt fordern: Spezialisierung. Sie ist der Schlüssel für hohe Qualität und niedrige Kosten. Der zentralisierte Einkauf ermöglicht uns den Einsatz modernster technischer Infrastruktur und hochwertigster Produkte zu einem Preis, den einzelne Ärzte oder auch breit aufgestellte Wettbewerber nicht erzielen können. Zudem realisieren wir eine hohe Auslastung unserer Räumlichkeiten und Medizintechnik. Die beschriebenen Kostenvorteile geben wir an unsere Kunden weiter. So bieten wir Kunden, die sich bisher keine medizinisch-ästhetischen Behandlungen leisten konnten oder ins Ausland ausweichen mussten, Spitzenmedizin vor Ort. Der Erfolg bestätigt unsere Strategie: Rund 70 Prozent unserer Kunden sind nicht zum ersten Mal bei uns. Gleichzeitig gewinnen wir laufend neue Kunden hinzu. Dies schafft man nur, wenn die Qualität stimmt.

GBC: Das B2C-Geschäft soll unter dem Markennamen „M1 Select“ forciert werden. Welchen Stellenwert soll dieser Bereich in der M1-Gruppe einnehmen?

Brenske:
Der Bereich M1 Select ist noch jung, verfügt aber über großes Potenzial. Dies betrifft sowohl das Sortiment als auch die Vertriebswege. Die hochwertigen Produkte wie Anti-Aging-Serum, Wimpernserum und Lippenbalsam verkaufen wir bisher an Kunden in unseren Standorten und über unseren Online-Shop. Im laufenden Jahr wollen wir unser Sortiment deutlich ausbauen. So sollte mittelfristig ein Umsatz im zweistelligen Millionenbereich gut erreichbar sein.

GBC: Wie sieht ihr mittelfristiges Ziel im Bezug auf die Standorte aus?

Brenske:
Bis Ende 2020 wollen wir die Zahl unserer Fachzentren von M1 Med Beauty – also unserem Kerngeschäft – nochmals verdoppeln und rund 50 betreiben. Etwa 30 davon in Deutschland, den Rest im europäischen Ausland.

GBC: Wie sieht Ihre Expansionsstrategie bei den stationären (chirurgischen) Leistungen aus?

Brenske:
In den letzten 12 Monaten haben wir unser Angebot regional deutlich ausgeweitet. So arbeiten wir in München, Frankfurt und Düsseldorf mittlerweile mit steigenden Fallzahlen in vier Belegkliniken. Hierdurch ermöglichen wir unseren Kunden eine heimatnahe Durchführung der Eingriffe. Die Auslastung von Belegkliniken in Deutschland ist nach unserer Einschätzung gering, so dass eine Akquisition weiterer OP-Kapazitäten für uns bislang problemlos möglich ist. Auf diesem Wege vermeiden wir zudem, die hohen organisatorischen Anforderungen an den Betrieb einer Klinik mit eigenen Kapazitäten stemmen zu müssen. In Essen befinden wir uns nach wie vor im Aufbau unseres zweiten eigenen Klinikstandortes. In Zukunft werden wir situationsabhängig entscheiden, über welche Optionen wir den Ausbau unserer Geschäftsaktivitäten vorantreiben werden.

GBC: Wie schätzen Sie den Markt für Schönheitsbehandlungen in Deutschland ein, zumal dieser im internationalen Vergleich noch als unterentwickelt gilt?

Brenske:
Ästhetische Korrekturen sind gesellschaftsfähig geworden. Verantwortlich dafür sind verschiedene Faktoren. Dazu gehört ein wachsendes Bewusstsein, das eigene Äußere nach den persönlichen Wünschen und Vorstellungen zu beeinflussen, aber auch das attraktive Preis-Leistungs-Verhältnis unserer qualitativ hochwertigen Leistungen. Daher wird das Marktpotenzial nach unserer Einschätzung in den kommenden Jahren deutlich ansteigen.

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