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Stahlmarkt vor neuem Abschwung? - Commerzbank Kolumne

19.10.2018 09:21 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: guteksk7 / shutterstock.com.

Der Weltstahlverband hat die Nachfrageprognosen für den globalen Stahlmarkt für 2018 und 2019 deutlich angehoben. Für 2018 erwartet der Verband nun ein Nachfragewachstum von 3,9% (bisher 1,8%) und für 2019 von 1,4% (bisher 0,7%). Die Stahlnachfrage soll 2019 damit rekordhohe 1,68 Mrd. Tonnen erreichen. Die Aufwärtsrevision der Prognosen liegt fast ausschließlich an China, wo die offensichtliche Nachfrage einerseits durch Stimulierungsmaßnahmen im Immobiliensektor und wegen der starken globalen Wirtschaft im ersten Halbjahr 2018 einen Schub erhalten hatte. Andererseits ist der offensichtliche Nachfrageanstieg Chinas wegen der Schließung zahlreicher kleinerer ineffizienter Kapazitäten, die in den offiziellen Statistiken nicht erfasst waren, überzeichnet. Denn dies führte zu einer Verlagerung der Produktion zu den offiziell erfassten Kapazitäten. Bereinigt dürfte die chinesische Nachfrage 2018 daher statt um 6,0% nur um 2,0% und die globale Nachfrage nur um 2,1% statt 3,9% wachsen. 2019 soll der chinesische Bedarf (knapp 50% der globalen Nachfrage) laut Verband nur noch stagnieren. Das Wachstum soll vor allem aus den anderen Schwellenländern kommen, während die Industriestaaten nur marginal mehr Stahl benötigen. Die Risiken liegen unserer Ansicht nach vor allem in einer schwächeren Nachfrage der Schwellenländer und den nachfragedämpfenden Importzöllen vieler Länder. Chinas Stahlbedarf könnte sogar den langfristigen Gipfel erreicht haben und strukturell sinken, was das Problem der dortigen Überkapazitäten verschärfen würde und zu steigenden Exporten führen dürfte. Ein weiteres strukturelles Risiko für die Stahlnachfrage ist die Elektromobilität, die den Trend zum Leichtbau in der Automobilproduktion verstärkt, also zu weniger Stahl und mehr Aluminium und z.B. auch Carbon. Nur auf dem ersten Blick erscheint die Prognose des Weltstahlverbandes vor diesem Hintergrund als positiver Indikator für das globale Wachstum und Stahlaktien.

Anleihen

Japan: Verbraucherpreise (Sep.), 01:30 Uhr
China: Industrieproduktion (Sep.), 04:00 Uhr
China: Bruttoinlandsprodukt (Q3), 04:00 Uhr
USA: Verkäufe bestehender Häuser (Sep.), 16:00 Uhr

Der EU-Gipfel hat alle Hoffnungen auf ein Brexit-Abkommen enttäuscht. Die Irlandfrage konnte nicht gelöst werden. Der für November geplante Gipfel wurde abgesagt. Im Raum steht jetzt eine Verlängerung der ursprünglich für zwei Jahre vorgesehenen Übergangszeit auf drei Jahre. In dieser Zeit müsste Großbritannien aber EU-Beiträge zahlen und könnte nicht wie gewünscht Zollabkommen mit Drittstaaten abschließen. Das dürfte den Brexit-Befürwortern nicht gefallen. Wenn sie aber gegen den Plan stimmen, dann wären wohl Neuwahlen die Folge – aus denen die Brexit-Gegner gestärkt hervorgehen dürften. Der Würfel ist mithin noch nicht gefallen. Die Interessenlagen sind widersprüchlich. Irland ist ein besonderes Problem. 1998 wurde beschlossen, Grenzkontrollen zwischen Irland und Nordirland für alle Zeiten abzuschaffen. Dafür bedarf es aber einer Zollunion mit der EU, was wiederum Zollabkommen mit Drittstaaten ausschließen würde. Alternativ könnte Nordirland quasi in der Zollunion bleiben und die irische See würde zur Zollgrenze. Dies ist aber für die Demokratische Unionistische Partei (DUP), ohne die May keine Mehrheit im Parlament hat, politisch nicht akzeptabel. Auch die Marktteilnehmer sind offenbar der Ansicht, dass es noch Chancen für ein Brexit-Abkommen gibt. Das britische Pfund konnte jedenfalls gestern das Kursniveau vom Vortag halten. Bundesanleihen legten etwas zu, der Renditevorsprung der US-Staatsanleihen vergrößerte sich. Der US-Arbeitsmarkt steht weiter unter Volldampf. Die Zahl der registrierten Arbeitslosen war zuletzt 1973 so niedrig wie heute. Das Wachstum in China ist der Regierung wohl nicht stark genug. Man wolle die Finanzkraft der Unternehmen stärken, sagte der Chef der Notenbank sinngemäß heute Morgen.

Aktien

Procter & Gamble, Ergebnis Q1
Schlumberger, Ergebnis Q3

Die europäischen Aktienmärkte tendierten gestern schwächer. Einziger Gewinner unter den Leitindizes war der SMI-Index in der Schweiz mit einem Plus von 0,3%; die kräftigsten Verluste verzeichnete der Aktienmarkt in Italien (-1,9%). Zu Beginn der Berichtssaison herrscht unter den meisten Anlegern weiterhin Vorsicht, zumal in den vergangenen Tagen einige Unternehmen wie bspw. Fresenius Medical Care mit herben Gewinnwarnungen die Anleger schockierten. Hinzu kommt, dass die jüngsten Aussagen der US-Notenbank auf einen weiterhin straffen Zinserhöhungskurs hindeuten. In diesem Umfeld verlor der Dax 1,1%. Tagesverlierer im Dax war die Aktie von HeidelbergCement (-8,6%), die nach einer Gewinnwarnung zwischenzeitlich um mehr als 10% einbrach. Auch die Aktie von SAP kam kräftig unter die Räder; hier ging es um 5,9% bergab, nachdem das Ergebnis und die Marge im dritten Quartal für Enttäuschung unter den Investoren gesorgt hatten. Die Aktie von Fresenius Medical Care (-2,8%) fiel nach den gestrigen starken Kursverlusten auf ein neues Jahrestief bei 68,10 Euro. Tagesgewinner im deutschen Leitindex war die Aktie von Linde mit einem Aufschlag von 2,8%; hier sorgten Medienberichte über eine mögliche mündliche Zusage der US-Wettbewerbsbehörde FTC in Bezug auf die geplante Fusion mit Praxair für Rückenwind. Auf europäischer Sektorenebene waren v.a. Pharmawerte gefragt, die im Schnitt um 0,9% zulegten. Am Ende der Performanceranglis-te notierten dagegen Technologiewerte mit durchschnittlichen Abschlägen von 2,1%. Die Börsen in den USA tendierten ebenfalls schwächer. Insbesondere IT-Werte (-2%) und Gebrauchsgütertitel (-2,1%) verloren kräftig (Versorger: +0,1%). Die Aktienmärkte in Asien tendierten uneinheitlich. Aktien in China und in Hongkong drehten nach verbalen Interventionen von Chinas Finanzaufsicht ins Plus.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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