Neue Sorgen: u.a. Continental, Rheinmetall, Berichtssaison - Börse München
20.10.2025 10:49 Uhr - Autor: Ulrich Kirstein auf twitter
Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche nach wechselhaftem Wochenverlauf Verluste verzeichnet. Nach vier Tagen Auf und Ab, das auf der Negativ-Seite vor allem den Bedenken in Bezug auf den Handelskonflikt zwischen den USA und China, auf der Positiv-Seite den Hoffnungen auf Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed und einen Fortschritt im Ukraine-Krieg geschuldet war, war es wie bereits in der Vorwoche der Freitag, der die Wochenbilanz erheblich eintrübte. Auslöser des Kursrutsches waren dieses Mal Ängste vor einer neuen Bankenkrise in den USA, die weltweite Auswirkungen haben könnte: Zwei US-Regionalbanken hatten mitgeteilt, Probleme zu haben und möglicherweise Opfer von Kreditbetrug im Zusammenhang mit notleidenden Immobilienfonds geworden zu sein. Dies rief an den Märkten ungute Erinnerungen an die Krise im Frühjahr 2023 hervor, die ebenfalls mit den Schwierigkeiten von US-Regionalbanken begonnen hatte und in deren Verlauf die schweizerische Großbank Credit Suisse von der UBS aufgefangen werden musste. Der Deutsche Aktienindex (Dax) verlor im Wochenvergleich 1,7 Prozent auf 23.830,99 Punkte. Der MDax rutschte um 2,4 Prozent ab auf 29.512,77 Zähler. Der TecDax verringerte sich minimal auf 3.656,37 Punkte (-0,05 Prozent). Der m:access All-Share fiel um 3,0 Prozent auf 1.250,54 Zähler. Wenig überraschend litten Banktitel besonders unter den Ängsten vor einer neuen Bankenkrise. Die Papiere der Commerzbank verbilligten sich auf Wochensicht um 5,4 Prozent, die der Deutschen Bank um 4,8 Prozent. Größte Wochenverlierer waren allerdings die Titel von Rheinmetall mit einem Minus von 11,7 Prozent. Hintergrund waren hier aber keine schlechten Nachrichten, sondern Gewinnmitnahmen nach den erheblichen Gewinnen in den vergangenen Monaten sowie Spekulationen auf eine Entwicklung im Krieg in der Ukraine. Der Kurs von Continental kletterte trotz zwischenzeitlicher Einbußen um 7,8 Prozent und stand damit ganz oben in der Wochengewinnerliste im Dax. Zahlen des Reifen- und Kunststofftechnikkonzerns hatten die Erwartungen deutlich übertroffen. Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche ihre Aufwärtsbewegung der Vorwochen fortgesetzt. Die Unsicherheit an den Märkten wegen des Handelskonflikts zwischen China und den USA sowie die Spekulationen auf weitere Zinssenkungen durch die US-Notenbank gaben den Notierungen der Bundespapier Auftrieb. Jerome Powell, der Chef der Fed, hatte die Erwartungen eines Zinsschritts bei der Ratssitzung im Oktober, gestärkt. Am vergangenen Freitag gaben die Kurse zwar etwas nach, was die Wochenbilanz aber nicht ins Negative drehen konnte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe ging im Wochenvergleich von 2,64 auf 2,58 Prozent zurück. Die Umlaufrendite fiel von 2,58 auf 2,46 Prozent. Die US-Aktienbörsen haben sich in der vergangenen Woche von ihren Verlusten der Vorwoche erholt und fester geschlossen. Zwar trübten auch hier die Mitteilungen der US-Regionalbanken die Stimmung, allerdings nur zeitweilig und in geringerem Umfang als hierzulande. Der Shutdown, die teilweise Schließung der Bundesbehörden, belastete ebenfalls, auf der anderen Seite trieben Hoffnungen auf Zinssenkungen der Fed. Zum Handelskonflikt mit China gab es negative wie positive Nachrichten, die sich aber weitaus weniger als die Ankündigungen durch US-Präsident Donald Trump in der Vorwoche auswirkten. Der Dow-Jones- Index stieg im Wochenvergleich um 1,6 Prozent auf 46.190,61 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 legte um 1,7 Prozent zu auf 6.664,01 Zähler. Der technologielastige Nasdaq-100 gewann 2,5 Prozent auf 24.817,95 Punkte. Ausblick Für Auftrieb könnten weiter die Spekulationen auf Zinssenkungen durch die Fed sorgen. Zwar erwarten sich viele Beobachter bei den neuen US-Verbraucherpreisen, die Shutdown-bedingt verspätet am Freitag veröffentlicht werden sollen, einen Anstieg der Inflation, die Erwartungen gehen aber dahin, dass dieser als einmaliger Effekt aufgrund der zollbedingten Preiserhöhungen eingestuft werden könnte. Insofern halten die Hoffnungen auf die Fed an. Von Seiten der Wirtschaftsdaten stehen sonst nur weniger hochkarätige Veröffentlichungen an. Zu diesen zähle die Einkaufsmanagerindizes für Deutschland und die Eurozone sowie das von der Universität Michigan ermittelte Konsumklima in den USA. Mehr Termine gibt es im Rahmen der Berichtssaison, die nun auch hierzulande anläuft. Dabei legen unter anderem Beiersdorf, MTU und SAP Zahlen und Ausblicke vor. Ausgewählte wichtige Termine der Woche Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!
Für die aktuelle Woche erwarten die meisten Beobachter eine anhaltende Unsicherheit und Nervosität an den deutschen Aktienbörsen. Das Thema Handelskonflikt dürfte trotz einiger versöhnlicher Äußerungen von US-Präsident Trump virulent bleiben, zumal China in der vergangenen Woche klargestellt hatte, nicht nachgeben zu wollen. Mit Blick auf die Ängste vor einer Bankenkrise dürften die Signale aus anderen US-Regionalbanken, bei denen alles in Ordnung sei, beruhigend wirken. Allerdings hätten die spürbaren Kursverluste am vergangenen Freitag gezeigt, wie empfindlich die Anleger derzeit auf Negativ-Nachrichten reagierten, sagten Analysten.
Montag, 20.10.: Erzeugerpreise in Deutschland
Donnerstag, 23.10.: Verbrauchervertrauen in der Eurozone; Nationaler Aktivitätsindex der Chicago Fed (USA)
Freitag, 24.10.: Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland und der Eurozone; Dienstleistungsindizes für Deutschland und die Eurozone; Verbraucherpreise in den USA; S&P-Einkaufsmanagerindizes für die USA; Konsumklima der Universität Michigan (USA); Inflationserwartungen der Verbraucher in den USA
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