Neue Konjunkturdaten! Der Börsen-Ausblick mit: Volkswagen, OECD, Immobilien - Nord LB
27.09.2022 08:32 Uhr - Autor: Kolumnist auf twitter
Die Stimmung in den deutschen Unternehmen hat sich im September nochmals erheblich verdüstert. Der ifo-Geschäftsklimaindex sackte auf 84,3 Punkte ab. Nur zu Beginn der Pandemie blickten die Unternehmen pessimistischer in die Zukunft. Aber auch in der akt. Geschäftslage scheinen die Unternehmen immer stärker die ersten Auswirkungen der vielfältigen Belastungsfaktoren zu spüren. Deutschland rutscht in die Rezession. Da die EZB wegen des immensen Inflationsdrucks dennoch voll auf die Preisstabilität konzentriert bleibt, ist mit dem Einsatz weiterer fiskalpolitischer Stabilisierungsinstrumente zu rechnen. Bleibt zu hoffen, dass sich mit den neuen Mehrheitsverhältnissen in Italien nicht die nächste Belastungsprobe für das Sentiment aufbaut.
Die OECD hat ihre Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft im nächsten Jahr wegen des russischen Kriegs gegen die Ukraine und seiner Folgen gesenkt. Die OECD bestätigte ihre Prognose für den Anstieg des weltweiten BIP für 2022 mit 3,0% (Juni: 3,0%), senkte aber die Prognose für 2023 auf 2,2% (2,8%). Für die USA wurde die Wachstumsprognose 2022 und 2023 auf 1,5% (2,5%) und 0,5% (1,2%) gesenkt. Für China werden 3,2% (4,4%) und 4,7% (4,9%) erwartet. Deutschlands Wirtschaft soll 2022 nur noch um 1,2% (1,9%) wachsen und 2023 um 0,7% (+1,7%) schrumpfen. Zugleich erhöhte die OECD ihre Inflationsprognosen. Für Deutschland wird eine Teuerungsrate von 8,4% (7,2%) in 2022 und 7,5% (4,7%) in 2023 erwartet. Für die USA wird mit einem Plus von 6,2% (5,9%) und 3,4% (3,5%) gerechnet.
Ausblick
Heute stehen neue Konjunkturdaten eher aus der zweiten Reihe an. Einen etwas genaueren Blick darf auf die Durables aus den USA geworfen werden – die Auftragseingänge langlebiger Güter mit einer Gebrauchsdauer von über drei Jahren. Diese werden traditionell erst dann bestellt bzw. gekauft, wenn die Zukunftsaussichten halbwegs solide sind. Entsprechend kann man die Durables schon als Frühindikatoren ansehen. Sie sind allerdings sehr volatil, was ihre Interpretation erschwert. Da viel Bewegung vor allem aus den Aufträgen bei Boeing herrührt, sollte die Komponente exklusive Transport größere Beachtung finden. Feststellbar ist, dass auch hierbei die Dynamik langsam nachlässt. Zudem sollte auch das US-Verbrauchervertrauen vom Conference Board genauer unter die Lupe genommen werden: Vermutlich wird der anhaltend solide Arbeitsmarkt zusammen mit dem deutlichen Nachgeben der US-Benzinpreise die Stimmung bei den privaten Haushalten stabilisiert haben. Und die Entwicklung der US-Immobilienpreise (hier: S&P CS Hauspreisindex) ist angesichts des erkennbaren Einbruchs des NAHB-Immobilienindex natürlich auch nicht ganz uninteressant.
Renten- und Aktienmärkte
Auch ein unerwartet schwacher Ifo-Geschäftsklimaindex konnte den Kursrückgang bei dt. Bundesanleihen nicht aufhalten. Bei den US-Staatspapieren sehen wir eine Fortsetzung des Trends der letzten Woche: Der Zinsauftrieb am US-Anleihemarkt hält weiter an.
Wacker geschlagen – so könnte man gestern das Geschehen am deutschen Aktienmarkt trotz der Tages-News bezeichnen. DAX -0,46%, MDAX -0,40%, TecDAX -0,08%. An den US-Börsen bleibt die Nervosität hoch. Neue Aussagen von Notenbankern schürten die Furcht der Anleger vor weiteren deutlichen Zinsschritten der Fed. Dow Jones -1,11%, S&P-500 -1,03%, Nasdaq-Comp. -0,60%.
Unternehmen
Das VW-Batterieunternehmen Powerco und der Materialtechnologie-Konzern Umicore stecken im Rahmen eines Gemeinschaftsunternehmens 3 Mrd. EUR in den Aufbau neuer Produktionskapazitäten für Batteriematerialien. Bis zum Ende des Jahrzehnts sollen Materialien für 2,2 Mio. vollelektrische Fahrzeuge pro Jahr geliefert werden. „Kathodenmaterial ist für die Batterieproduktion ein unverzichtbarer strategischer Rohstoff, der für ungefähr 50% des Gesamtwerts der Zelle steht“, sagte VW-Technikvorstand Schmall. „Unmittelbarer und langfristiger Zugang zu umfangreicher Kapazität stellt daher einen klaren Wettbewerbsvorteil dar“, hieß es weiter.
Devisen und Rohstoffe
Der Abwärtstrend des Euro hielt auch zum Wochenstart an. Druck kam v.a. vom Ausgang der Italien-Wahl, aber auch vom schwachen deutschen Ifo-Geschäftsklima.
Die sich weiter eintrübenden weltweiten Konjunkturaussichten haben die Ölpreise erneut schwächer tendieren lassen.
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