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Aktienmärkte in China/HK erholen sich nach verbaler Intervention - Commerzbank

24.03.2022 09:08 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Der Staatsrat in Peking will weiterhin Notierungen chinesischer Firmen im Ausland unterstützen. Bild und Copyright: katjen / shutterstock.com.

Nachdem die Börsen in China und Hong Kong seit Mitte Februar 2022 sehr stark eingebrochen waren, setzte am 15. und am 16. März 2022 eine fulminante Erholungsrally ein, die sich mit Unterbrechungen bis zum 22. März fortsetzte. Der Hang Seng-Index gewann in zwei Tagen rund 18%; H-Aktien (Hang Seng Enterprises-Index) legten im Schnitt um rund 22% zu und der Shanghai A-Index gewann 5%. Der MSCI China-Index, in dem einige Technologieschwergewichte enthalten sind, legte in zwei Tagen um rd. 20% zu. Verantwortlich für die überraschende Kehrtwende zeichneten Ankündigungen von Chinas Komitee für Finanzstabilität und Entwicklung, wonach die zuletzt sehr angeschlagenen Aktienmärkte stabilisiert werden sollen und es auch geldpolitische Impulse zur Ankurbelung der Konjunktur geben könnte. Zudem will der Staatsrat in Peking weiterhin Notierungen chinesischer Firmen im Ausland unterstützen, weshalb vor allem Technologiewerte wie Tencent, Alibaba oder Kuaishou eine sehr starke Erholungsrally erlebten. Nicht zuletzt besteht die Möglichkeit, dass es zunächst keine neuen Regulierungen in Branchen wie IT Internet etc. gibt. Auch dem angeschlagenen Immobiliensektor könnten Hilfen zukommen. Zudem könnte die bislang von China praktizierte radikale Corona-Nulltoleranzpolitik vor dem Hintergrund des anhaltenden konjunkturellen Drucks (auch infolge des Krieges in der Ukraine) etwas aufgeweicht werden, um nicht einen noch stärkeren Wirtschaftsabschwung zu riskieren, zumal die Lieferketten weltweit recht angespannt sind. Konkrete Maßnahmen für all die oben aufgeführten Punkte gab das Reich der Mitte aber bislang nicht bekannt. Wir empfehlen unverändert eine neutrale Gewichtung für A-Aktien (China) und für H-Aktien (Hong Kong).

Aktien
Daimler Truck, Jahreszahlen
HeidelbergCement, detaillierte Jahreszahlen

Nach anfänglichen Gewinnen drehte gestern die Stimmung an den europäischen Aktienmärkten und im weiteren Handelsverlauf wurden die Verluste stetig ausgeweitet. Neue Inflationsprognosen des Ifo-Instituts sowie Äußerungen des russischen Präsidenten Putin, wonach „feindliche Staaten“ russisches Erdgas künftig in Rubel bezahlen sollen, sorgten für Besorgnis bei den Anlegern. Nach der Erholung vom Vortag gerieten im Dax 40 erneut die Titel von Delivery Hero (-6,3%) unter die Räder. Unter den wenigen Kursgewinnern im deutschen Leitindex ragten indes die Aktien des Chemikalienhändlers Brenntag (+1,2%) positiv heraus. Im EuroStoxx 600 standen unter der Führung von Versorgern (-2,7%) und Immobilienaktien (-2,8%) fast alle Branchen unter Kursdruck. Lediglich der Sektor Öl & Gas (+0,6%) verzeichnete angesichts wieder ansteigender Rohölpreise leichte Gewinne. Auch an der Wall Street führten die Sorgen um eine Konjunkturabschwächung zu schwächeren Kursen. Alle Leitindizes verzeichneten vergleichbare Kursabschläge. Auch hier gab es auf Branchenebene mit dem Energiesektor (+1,7%) nur einen klaren Gewinner. Deutlichere Kursabschläge erlebten insbesondere die Aktien von Adobe (-9,3%). Das Softwareunternehmen hatte als einer der letzten Konzerne der Berichtssaison zwar überraschend starke Quartalszahlen vorgelegt, enttäuschte allerdings mit seinem Ausblick. Dagegen profitierten die Titel von General Mills (+2,5%) von den nach oben genommenen Jahreszielen des Lebensmittelherstellers. An den asiatischen Börsen üben sich die Anleger angesichts der weiter steigenden Belastungsfaktoren heute Morgen in Zurückhaltung. Die Kursverluste halten sich dabei allerdings in Grenzen.

Anleihen
Euroraum: Einkaufsmanagerindizes (Mär), 10:00 Uhr
USA: Auftragseingänge langl. Güter (Feb), 13:30 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe, 13:30 Uhr

Die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen gingen am gestrigen Handelstag leicht auf 0,46% zurück. Und dennoch verzeichnen sie allein seit dem Schlusskurs vom vergangenen Freitag einen Anstieg von ca. 10 BP. Ein ähnliches Muster weisen ihre US-Pendants auf. Diese stiegen seit Wochenbeginn sogar um 14 BP, trotz des gestrigen Rückgang von ca. 9 BP. Dieses Muster verdeutlicht anschaulich die aktuell taktgebenden Themen an den Rentenmärkten: Übergeordnet lassen die Inflationssorgen und die geldpolitischen Reaktionen der großen Notenbanken hierauf die Renditen steigen. Hierzu passt auch die gestrige Meldung, dass das Ifo-Institut für das aktuelle Jahr einen Anstieg der Inflation auf 5,1-6,1% erwartet. Hauptgründe hierfür seien laut dem Ifo-Konjunkturchef Wollmershäuser neben dem Russland-/Ukraine-Krieg und dem starken Anstieg der Energiepreise auch die andauernden Lieferengpässe. Unterbrochen wurde der zu beobachtende Renditeanstieg, der Ende letzten Jahres seinen Anfang fand, bisher immer nur temporär und dann aufgrund des „sicheren Hafen“-Status. Bleibt die Frage, wie die Wirtschaft die aktuellen Herausforderungen meistern wird. Auch hierzu äußerte sich das Ifo-Institut gestern und gab an, in Deutschland für 2022 nur noch mit einem Wirtschaftswachstum zwischen 2,2-3,1% zu rechnen. Das zeitgleich von der EU-Kommission veröffentlichte Konsumentenvertrauen verfehlte die bereits negative Konsensprognose deutlich. Der gemeldete Wert von -18,7 Pkt. liegt nur noch moderat höher als nach dem ersten Corona-Ausbruch im April 2020. Auf dem Brüsseler Gipfeltreffen von Vertretern der Nato, der EU und den G7 könnten heute die bestehenden Sanktionen noch einmal erweitert bzw. verstärkt werden.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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