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Sinkende Realzinsen: Gold und Risiko-Assets sollten profitieren - Commerzbank

30.07.2021 09:17 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Vor allem der Goldpreis und die anderen Edelmetallpreise weisen einen hohen Zusammenhang mit den realen Renditen auf und sollten profitieren. Bild und Copyright: ijp2726 / shutterstock.com.

Die realen (inflationsbereinigten) Renditen im USD haben die Konsolidierung seit August 2020 beendet und neue historische Tiefs erreicht. Für 10-jährige inflationsgeschützte USD-Staatsanleihen liegt sie nun bei -1,16%. Sinkende nominale Renditen wegen zunehmender Wachstumsunsicherheit und gleichzeitig robuste Inflationserwartungen sind der Hintergrund. Die US-Notenbank fördert diese Entwicklung durch ihre lockere Geldpolitik. Vor allem der Goldpreis und die anderen Edelmetallpreise weisen einen hohen Zusammenhang mit den realen Renditen auf und sollten profitieren. Sinkende reale Renditen sind aber auch für risikoreiche Anlagen insgesamt günstig.

Anleihen
Euroraum: BIP-Wachstum (Q2), 11:00 Uhr
Euroraum: Arbeitslosenquote (Juni), 11:00 Uhr
Euroraum: Inflationsrate (Juli), 11:00 Uhr
USA: Pers. Einkommen/Ausgaben (Juni), 16:00 Uhr

Die Rentenmärkte eröffneten gestern freundlich, nachdem die US-Notenbank (Fed) auf ihrer Sitzung am Mittwoch zwar erste Signale eines Ausstiegs aus der expansiven Geldpolitik gegeben hat, dieser aber noch in der Zukunft liegt. Zudem blieb Fed-Chef Powell vage und erklärte, dass sich die Lage am US-Arbeitsmarkt noch nicht soweit verbessert habe, um konkreter werden zu können. Das setzte insbesondere dem US-Dollar zu, der seit der Sitzung schwächer tendiert. Im Tagesverlauf trübte sich die Stimmung an den Rentenmärkten vorübergehend ein. Preisdaten aus Deutschland, gute deutsche Arbeitsmarktdaten und gestiegene EU-Frühindikatoren belasteten die Staatsanleihen. So ist die Inflationsrate in Deutschland im Juli stärker als erwartet von 2,3% auf 3,8% gestiegen. Zum größten Teil ist dies auf einen Basiseffekt zurückzuführen, da im vergangenen Jahr die Mehrwertsteuer vorübergehend gesenkt wurde. Zudem hat sich aber der Preisauftrieb bei den Warenpreisen wegen anhaltender Engpässe bei vielen Vorprodukten fortgesetzt. In den USA enttäuschten die Konjunkturdaten. So stieg das reale BIP im 2. Quartal zwar um 6,5% Q/Q (annualisiert), aber deutlich schwächer als mit 8,4% erwartet. Gebremst wurde das Wachstum insbesondere von einem starken Lagerabbau. Offenbar wurden die Lieferengpässe zum Teil über den Lagerabbau überbrückt. Zudem belastete ein Rückgang der Bauinvestitionen und der Außenhandel. Die rege Binnennachfrage kurbelte die Importe an. Obwohl die Wirtschaftsaussichten gut bleiben, dürfte das Wachstum den Höhepunkt erreicht haben, schließlich lässt der fiskalpolitische Stimulus nach. Die Wachstumsprognosen könnten zu optimistisch sein.

Aktien
FMC, Fresenius, Linde, MTU Aero Eng., Ergebnis Q2
BBVA, Eni, Swiss Re, UniCredit, Halbjahreszahlen
Engie, EssilorLuxoticca, Vinci, Halbjahreszahlen
Schneider Electric, Halbjahreszahlen
Procter & Gamble, Ergebnis Q4
Chevron Corp., Exxon Mobil, Ergebnis Q2

Nach einem schwachen Wochenstart, der insbesondere durch die zunehmenden Regulierungstendenzen der chinesischen Privatwirtschaft ausgelöst wurde, gelingt es den europäischen Aktienbörsen sukzessive, sich von diesen Belastungen zu lösen. Vor allem die auf einen Rekordstand gestiegene Wirtschaftsstimmung im Euroraum sowie positiv aufgenommene Quartalsberichte leisteten dazu die wesentlichen Impulse. So standen die Aktien der Deutschen Bank (+3,0%) nach der Ergebnisüberraschung vom Vortag ganz oben in der Performanceliste des deutschen Leitindex Dax 30. Sehr stark entwickelten sich auch die Titel von Infineon (+2,6%), die wiederum von der angehobenen Umsatzprognose des Wettbewerbers ST Microelectronics (+5,6% im CAC 40) profitierten. Spitzenreiter im EuroStoxx 50 waren indes die Werte von Danone (+6,5%). Der französische Nahrungsmittelproduzent blickte im zweiten Quartal auf einen soliden Geschäftsverlauf zurück, vor allem aber war die gefürchtete Gewinnwarnung ausgeblieben. Die besten Branchen im Euroraum waren Automobile und Grundstoffe (jeweils +2,0%), während Reise & Freizeit (-1,0%) schwächer tendierte. An der Wall Street konnten die Indizes trotz des belastenden Ausblicks von Facebook (-4,0%) und der Gewinnwarnung von PayPal (-6,2%) zumeist neue Rekordstände erreichen. In der laufenden Berichtssaison gab es Licht und Schatten. So kamen die Zahlen von Qualcomm (+6,0%) sehr gut an und Ford (+3,8%) überraschte mit einem angehobenen Gewinnziel. Die chinesischen Börsen entwickeln sich nach der gestrigen Erholung wieder eindeutig schwächer.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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