China: PMIs unverändert, aber neue Impulse durch PBoC und Handelsdeal - Nord LB Kolumne
02.01.2020 10:00 Uhr - Autor: Kolumnist auf twitter
Zwei wichtige nationale Stimmungsumfragen aus China wurden über den Jahreswechsel für den Berichtsmonat Dezember vorgelegt. Die beiden richtungsweisenden Indikatoren zum verarbeitenden Gewerbe blieben nahezu unverändert zum Vormonatswert und notieren oberhalb der Expansionsschwelle von 50 Punkten. Die Wachstumsdynamik des Landes hatte sich nach Monaten der Verschlechterung zuletzt wieder etwas stabilisiert. Hoffnungen auf weiteren Rückenwind durch die anstehende Unterzeichnung eines Handelsdeals mit den USA erfüllten sich diesmal jedoch nicht. Der CFLP Einkaufsmanagerindex der China Federation of Logistics and Purchasing für den verarbeitenden Sektor wurde bereits in der Silvesternacht veröffentlicht und verharrte bei 50,2 Punkten. Damit liegt der Indikator erneut über die „Expansionsschwelle“ von 50 Punkten und zeigt eine (marginal) ansteigende Dynamik an. Acht der dreizehn Unterkomponenten sind immerhin gestiegen. Dazu gehören die Indizes zur Produktion und zu den neuen Exportaufträgen. Dagegen fiel der CFLP Dienstleistungsindex auf 53,5 Punkte nach zuvor 54,4 Punkten. Heute Morgen wurden zudem die Zahlen zum Caixin PMI veröffentlicht. Dieser Stimmungsindikator aus dem Produktionssektor ging im Dezember leicht zurück auf 51,5 Punkte (nach 51,8 Punkten). Der zuvor eingeläutete Aufwärtstrend von fünf Monaten in Folge wurde beendet. Der Caixin berücksichtigt im Gegensatz zum „offiziellen“ CFLP PMI auch die Rückmeldungen etwas kleinerer Firmen und gilt als eine Umfrage unter verstärkt weniger staatlich orientierten Unternehmen. Monate lang hatte der Handelskonflikt zwischen den USA und China für eine sich eintrübende Stimmung unter den Unternehmen in China gesorgt. Hoffnungen auf einen Deal sorgten zuletzt bereits zu Stimmungsaufhellungen im Reich der Mitte. Überraschenderweise hatte diese positive Entwicklung beim Handelsstreit in der Dezemberumfrage jedoch für keine weiteren positiven Impulse gesorgt. Der letzten Meldungen nach nun möglicherweise Mitte Januar zu unterzeichnende „Phase-1-Deal“ dürfte die Tendenz im verarbeitenden Gewerbe aber eher stabilisieren. Die am heutigen Morgen von der PBoC verkündete erneute Lockerung der Geldpolitik – so wurden die Mindestreserveanforderungen um einen halben Prozentpunkt auf 12,5% gesenkt, was gut Euro 100 Mrd. in das Finanzsystem pumpen dürfte – sollte perspektivisch ebenfalls eine positive Wirkung auf die chinesische Wirtschaft zeigen. Die Maßnahme tritt ab Montag in Kraft – in 2019 wurden die Mindestreserveanforderungen bereits dreimal gesenkt. Die chinesischen Zahlen zur Industrieproduktion und zu den Einzelhandelsumsätzen hatten sich im November immerhin etwas verbessert – die Jahresraten zogen wieder etwas an. Das Geldmengenwachstum M2 ging dagegen leicht zurück. Die konjunkturelle Lage in China bleibt aber angespannt – die Maßnahmen der PBoC die erste Einigung im Handelskonflikt mit den USA kommen da sicherlich nun zur richtigen Zeit. Fazit: Die chinesischen Stimmungsumfragen aus dem Produktionssektor lieferten im Dezember keine weiteren positiven Signale: Der (offizielle) CFLP PMI verharrte bei 50,2 Punkten, der Caixin PMI ging sogar leicht auf 51,8 Punkte zurück. Die Stimmung im verarbeitenden Sektor bleibt mit über 50 Punkten aber leicht positiv. Zuletzt hatten sich in den monatlichen Zahlen zur Industrieproduktion und zu den Einzelhandelsumsätzen gewisse Verbesserungen gezeigt, die Konjunktur ist damit aber noch nicht über den Berg. Allerdings dürften die heute Morgen verkündete geldpolitische Lockerung der PBoC sowie der nun möglicherweise Mitte Januar zu unterzeichnende „Phase-1-Deal“ für weitere stabilisierende Impulse sorgen. Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!
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