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Haier Smart Home: Die völlig andere China-Aktie

11.09.2019 07:15 Uhr - Autor: Johannes Stoffels  auf twitter

Yannick Fierling, CEO von Haier Europe, im Interview mit der 4investors-Redaktion. Haier ist auch in China an der Börse Shanghai gelistet, die Marktkapitalisierung beträgt rund 12,6 Milliarden Euro. Bild und Copyright: Johannes Stoffels / www.4investors.de.

Viele deutsche Investoren winken beim Thema China-Aktien verstört ab. Zu groß sind die schlechten Erfahrungen, die Anleger in den vergangenen Jahren mit Titeln aus dem Reich der Mitte gemacht haben. So wundert es nicht, dass der aktuelle Neuzugang aus China am Markt wenig Beachtung findet. Haier Smart Home notiert seit Oktober 2018 an der Frankfurter Börse. Der erste Kurs lag damals bei 1,06 Euro, aktuell notieren die Aktien bei rund 0,98 Euro.

Dabei ist Haier Smart Home nicht mit den Unternehmen aus der ersten China-IPO-Welle vergleichbar. Haier ist auch in China an der Börse Shanghai gelistet, die Marktkapitalisierung beträgt rund 12,6 Milliarden Euro. Bei einer Ausschüttungsquote von 30 Prozent werden 4,5 Cent Dividende je Aktie gezahlt. Das entspricht einer Rendite von rund 4,6 Prozent.

Das Unternehmen ist im Bereich der Haushaltsgeräte beheimatet und machte 2018 einen Umsatz von 183,3 Milliarden Renminbi, entsprechend 23,2 Milliarden Euro zum 31. Dezember 2018. Haier stellt unter anderem Waschmaschinen, Öfen und Kühlschränke her. In Europa bekannte Namen, die zu Haier gehören, sind Hoover und Candy. Auf der Berliner Funkausstellung präsentieren die Chinesen auf einem großen Stand eine Reihe von Neuerungen. Sei es der Ofen, der Mahlzeiten bis zu einer Woche lang warmhält, sodass sie dann verspeist werden können, oder sei es die Waschmaschine mit App, bei der der Verbraucher mittels eines vom Handy aufgenommenen Bildes des Wäscheberges erfährt, welches Waschprogramm er nehmen soll. IoT hält auch bei Hausgeräten Einzug.

Laut Unternehmen ist man mit einem Marktanteil von 15,4 Prozent weltweiter Marktführer bei Haushaltsgeräten. Dabei kommt man in China auf einen Marktanteil von 22,4 Prozent, in Europa sind es 5,9 Prozent. Entsprechend viel Aufholpotenzial sieht Yannick Fierling, CEO von Haier Europe, in dieser Region. Das macht er im Gespräch mit unserer Redaktion am Rand der Funkausstellung in Berlin deutlich.

Fierling will sein Unternehmen in Europa stärker positionieren. Man ist seit rund neun Jahren hier aktiv. Das erklärt aus seiner Sicht, warum man noch keine absolute Topposition am Markt erreicht hat, sondern nur auf dem fünften Platz rangiert. Russland ist derzeit der wichtigste Markt in Europa, doch große Hoffnung setzt Fierling auf Deutschland. Klares Ziel ist ein weiter zweistelliges Wachstum in Europa. Dazu braucht es neue Produktionsanlagen. Die alten Produktionsstätten arbeiten teils schon am Rande ihrer Kapazitäten. Vor wenigen Tagen hat Haier in Russland sein drittes Werk eröffnet, in der Türkei ist man mit drei Werken vertreten, dazu kommen Anlagen in Frankreich und Italien. Doch der Expansionswunsch dürfte schon bald neue Fabriken erfordern. Wo diese gebaut werden, will Fierling noch nicht sagen.

Die lokale Fertigung in europäischen Werken ist gerade vor dem Hintergrund des schwelenden Handelskonflikts zwischen den USA und China ein klarer Vorteil. Abgesehen von der Zulieferung einzelner Bauteile aus China ist Haier dadurch von Strafzöllen nur in einem geringen Maß betroffen. Dem Kurs der Haier-Aktie scheint jedoch bisher eine Angst vor Strafzöllen anzuhaften.

Das Thema Merger & Akquisitions steht bei Haier ebenfalls auf der Agenda. Einerseits will man den jüngsten Zukauf von Candy integrieren, andererseits hat man durchaus Interesse an weiteren Zukäufen. Man schaut sich um, ist aber nicht in Eile.

Das Listing in Frankfurt erklärt der CEO damit, dass man sich diversifizieren wollte. Aus seiner Sicht war die Erstnotiz „ein großer Meilenstein“, zudem hat sie beim Erwerb von Candy geholfen. Man plant, dank der Notierung in Europa präsenter sein. Dabei geht es nicht um eine neue Finanzierungsrunde, eher um eine steigende Bekanntheit. Der Marketingaspekt ist in dieser Hinsicht nicht zu verachten. Trotz des aktuellen Kurses ist Fierling sehr sicher: „Die Aktie wird künftig eine Siegeraktie sein.“ Um dies zu schaffen, muss sie in Deutschland aber bekannter werden. Dazu beitragen dürften die Besuche der Gesellschaft auf den einschlägigen Konferenzen. Zuletzt hat sich Haier auf der Herbstkonferenz des Equity Forums in Frankfurt gezeigt, weitere Konferenzauftritte dürften folgen.

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