Platin- und Silberpreis noch vernachlässigt - Commerzbank Kolumne
28.06.2019 09:18 Uhr - Autor: Kolumnist auf twitter
Der Goldpreis ist deutlich angestiegen während die normalerweise volatileren Preise für Platin und Silber deutlich hinterherhinken – die relative Bewertung zum Goldpreis ist dadurch historisch niedrig. Am US-Terminmarkt spiegelt sich dies in einer inzwischen optimistischen Gold-Positionierung wider, während bei Platin und Silber die Skepsis noch sehr ausgeprägt ist. Dies kommt vor allem durch die hohe Anzahl an offenen Verkaufskontrakten zum Ausdruck, während es bei Gold hier in den letzten Wochen erhebliche Eindeckungen gab, die den Goldpreisanstieg beschleunigten. Allerdings steigt mit dem Goldpreis auch der Druck zu Eindeckungen bei Platin und Silber, sodass ein ähnlich preisunterstützender Schub wie bei Gold möglich ist. Anleihen Der Indikator der EU-Kommission zur Konjunkturstimmung (Economic Sentiment Indicator, ESI) schien sich vor einem Monat zu stabilisieren. Die Juni-Daten spiegeln jedoch eine erneute Abkühlung wider: Der Index fiel von 105,2 Punkte auf 103,3 – dem tiefsten Stand seit August 2016. Vor allem für die Industrie hat sich das Bild stark eingetrübt: Die Stimmung ist nur wenig besser als 2013 zu Beginn der Erholung. Relativ stabil zeigt sich dagegen der Index für den Dienstleistungsbereich. Leicht positiver fällt nur die Bewertung seitens des Einzelhandels und der Baubranche aus. Das Wachstum im Euroraum dürfte angesichts dieser Daten im zweiten Quartal nicht über 0,2% hinausgekommen sein. Der Schwungverlust droht in einer Abwärtsspirale zu enden. Die Konjunkturdaten unterstützen daher unsere Erwartung, dass die Europäische Zentralbank den Depositensatz schon Ende Juli um 10 Basispunkte auf -0,5% senken wird. Unter anderem die späte Lage von Pfingsten hat in Deutschland die Inflation gemessen an den Verbraucherpreisen im Juni leicht von 1,4% auf 1,6% ansteigen lassen. Die heute anstehenden Inflationszahlen für den Euroraum werden den Effekt ebenfalls nachzeichnen. Gebremst wird die Inflation aktuell durch fallende Energiepreise. Jenseits dieser Schwankungen offenbart sich aber ein leichter Aufwärtstrend, der auch Ausdruck steigender Löhne und Beschäftigung sein dürfte. Die Marktteilnehmer warten unruhig auf das G20-Treffen in Osaka. Die Erwartungen an ein Treffen zwischen Donald Trump und Xi Jinping sind jedoch sehr niedrig. Aktien Meldungen zum Zollstreit bestimmten gestern den Verlauf der Aktienmärkte. Ein Presseartikel hatte Hoffnung auf eine Verschiebung der Ausweitung der US-Zölle und neue Verhandlungen gemacht. Allerdings blieb ein gerüttelt Maß an Skepsis, was die Zurückhaltung an praktisch allen Börsenplätzen anhalten ließ. Der DAX startete freundlich, schloss allerdings nur 0,2% im Plus während der EuroStoxx 50 stagnierte. Unangefochtener Spitzenreiter im DAX war von Beginn an Bayer (+8,7%). Hier sorgte die Bestätigung des Einstiegs eines aktivistischen Großaktionärs beim arg geprügelten Wert für Fantasie. Chip-Werte wie Infineon (+1,7) oder Zulieferer Siltronic (+4,9%) bauten die Gewinne aus. Im DAX fiel sonst positiv auch Wirecard (+1,7%), im MDAX Norma (+6,1%) aus dem Rahmen. Schwach waren dagegen erneut die Immobilienwerte. DAX-Vertreter Vonovia schloss 1,1% tiefer, im MDAX gab es ein Minus von fast 5% bei Aroundtown und Grand City. In den USA schloss der Dow Jones auf Vortagesniveau. Et-was besser sah es bei S&P (+0,4%) bzw. an der Nasdaq (+0,7%) aus. Stärkste Zuwächse zeigten Finanzwerte (+1%) und Immobilien (+0,9%). Energie (-0,8%) war einzige Verliererbranche. Schlusslicht im Dow Jones war Boeing (-2,9%) wegen neuer Meldungen zum Pannenflieger 737 Max. Die Drogeriekette Walgreens (+4,1%) führte die Gewinnerliste nach positiven Quartalszahlen an. In Osaka startet heute der G20-Gipfel. Morgen kommt es zum mit Spannung erwarteten Gipfeltreffen von Trump und Xi Jinping. Die meisten asiatischen Märkte gaben heute leicht nach. In Japan schloss der Nikkei 0,3% im Minus Stärker waren die Verluste mit jeweils -0,6% in Hong Kong oder in Shanghai (-1%). Für Europa wird ein träger Handelsstart erwartet. Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen! Dieser Bericht könnte Sie auch interessieren
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